Fassungslos starrte Sailor Mau auf all die zerstörten Häuser in der Hauptstadt Felidae. Trümmer lagen herum, Bäume waren umgeknickt und Wiesen abgebrannt. Auf den ersten Blick waren keine Neko – so wurden die Bewohner des Planeten genannt – zu sehen. Der Rauchgestank stach in Maus empfindlicher Nase. Nur ihr Schloss, das Chatto Castle, war unversehrt und prächtig wie immer. Aufgewühlt rannte die Kriegerin hin, stieß die Tür auf und stellte erleichtert fest, dass ein großer Teil der Bewohner der Gegend dort Unterschlupf gefunden hatte. Jedoch sahen alle ebenfalls sehr aufgelöst oder traurig aus, ein paar weinten. Als sie Sailor Mau sahen, breitete sich aber ein erleichtertes Gemurmel aus.
„Mau! Du bist zurück! Wir haben uns Sorgen gemacht..." Mika, eine Freundin von ihr, kam angelaufen und umarmte sie so fest, dass sie kaum Luft bekam.
„Ich bin froh, dass ihr wohlauf seid. Was um alles in der Galaxie ist hier passiert?"
„Oh, es war absolut schrecklich... Aus heiterem Himmel kam ein gigantisches Ungetüm aus dem Weltall angeflogen. Es war schuppig, silbrig, hatte riesige Flügel und konnte Feuer speien! Wir flohen natürlich sofort hierher ins Chatto Castle, aber das Ding hat uns verfolgt! Es flog schnurstracks auf die Spitze des Schlosses zu und hat sie umklammert. Es schien, als wollte es das ganze Gebäude einfach herausreißen! Als das dann nicht klappte, wurde es wütend und hat die halbe Stadt abgefackelt... Und ein paar Häuser plattgetreten hat es auch. Ich sag dir, das Monster hat so laut gebrüllt, da platzen einem fast die Ohren!" Sailor Mau war von dieser Geschichte schockiert. Was war das nur für ein Wesen? Wieso wollte es die Bewohner von Felidae töten und hatte sie bis zum Schloss verfolgt? Aber eine ganz andere Frage schlich sich ebenfalls in die Gedanken der Kriegerin: Hätte sie den Angriff verhindern können, wenn sie hier gewesen wäre statt auf Mermaid?
„Das glaub ich einfach nicht, das ist ja furchtbar! Und was ist dann passiert, wo ist es jetzt?"
„Irgendwann hat es einfach aufgegeben und ist in den Weltraum zurückgeflogen. Ein Glück bist du jetzt wieder hier, falls es wiederkommt."
„Sind alle in Sicherheit? Wo ist Cat?"
„Die ist in ihrem Zimmer oben, es geht ihr gut. Die Meisten haben es ins Chatto Castle geschafft, aber ein paar werden leider vermisst... Wir hatten noch keine Gelegenheit nach ihnen zu suchen, weil wir es noch nicht für sicher genug gehalten haben." Mau nickte verstehend. Gleich darauf machten sich die Leute auf, um nach den Vermissten zu suchen, was nicht allzu lange dauerte. Ein paar waren unversehrt, andere waren verletzt und hatten Verbrennungen. In der örtlichen Krankenstation versicherte man den besorgten Angehörigen, dass die Verletzungen wieder heilen würden. Für Vier kam die Hilfe allerdings zu spät, denn sie wurden tot unter den Trümmern aufgefunden. Einer davon war der Geliebte von einer Frau namens Nyanko gewesen. Heulend brach diese zusammen und umschloss den kleinen Körper des roten Katers. Ihr Gesicht war verzerrt vor Schmerz. Der restlichen Mitglieder des Suchtrupps standen betroffen neben ihr und sprachen ihr Beileid aus. Irgendwann fiel Nyankos Blick auf Sailor Mau und ihre Miene verfinsterte sich schlagartig.
„Du... Es ist alles deine Schuld! Wärst du nur hier gewesen, wäre er nicht gestorben!", brüllte sie unter Tränen. Die Sailorkriegerin stand da wie vom Blitz getroffen. Damit hatte sie nicht gerechnet, obwohl sie sich diese Vorwürfe tief in ihrem Inneren selbst schon gemacht hatte. Aber dass es jetzt jemand aussprach... Hatte Nyanko vielleicht Recht? War es das, was alle dachten? War es ihre Schuld, hätte sie den Angriff verhindern können? Doch da wurde sie von ihrem alten Freund Lox aus den Gedanken gerissen, der mit sanfter Stimme versuchte, die Situation zu beruhigen.
„Bitte sei doch vernünftig. Niemand konnte wissen, dass das passiert. Hätte Mau etwa die Bewohner von Mermaid im Stich lassen sollen?" Der Versuch war jedoch nicht erfolgreich. Als der Gelehrte Nyanko die Hand auf die Schulter legen wollte, schlug diese sie nur weg.
„Dafür hat sie Mau, ihren Heimatplaneten im Stich gelassen!", brüllte sie so laut sie konnte. Niemand sagte mehr etwas. Anschließend heulte sie weiter, bis sie sich irgendwann erschöpft in eine Katze verwandelte und an den Verstorbenen schmiegte.
„Bitte mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Sie muss das alles erstmal verarbeiten, das wird schon wieder", sagte Lox leise zu Mau. Die Schwarzhaarige nickte, obwohl es ihr schwerfiel, ihre Schuldgefühle zu vergessen. Aber sie wusste, dass der Mann Recht hatte. Doch in einem Punkt sollte Lox sich irren: Nyanko hielt an ihrem Hass auf Sailor Mau fest. Zwar zeigte sie es nicht mehr so offen, aber jedes Mal, wenn sie die Kriegerin sah, steigerte sich ihre Wut.
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Sailor Cat und die Animamates
FanfictionIn einem weit entfernten Sonnensystem beschützen Sailor Mau und die anderen Animamates ihre Planeten. Doch eines Tages wird Tin Nyanko zur Verräterin und verbündet sich mit einer mächtigen Sailorkriegerin in Gold. Nun liegt es an Maus Tochter Cat, s...