Albus Dumbledore stand ungeduldig in einem dunklen Raum im Eberkopf, als er hinter sich einen Luftzug wahrnahm und Newt, zusammen mit seinem Bruder Theseus, den Raum betrat. „Sehr schön, meine Herren. Ich gehen davon aus, dass Newt ihnen nichts über mein Vorhaben berichtet hat?", erkundigte sich Dumbledore. Theseus schüttelte nun knapp den Kopf. „Gut". Damit zog Dumbledore den Blutpackt aus seiner Westentasche und sah ihn an. „Wissen Sie was das hier ist?", fragte Dumbledore und sah zu Theseus auf. „Ich kenne mich damit nicht wirklich gut aus, aber es scheint für mich ein Blutpackt zu sein". „Ganz recht", erwiderte Albus. „Und wessen Blut beinhaltet dieser Pakt?", erkundigte sich Theseus, tief in sich kannte er die Antwort bereits. „Meines und das von Grindelwald". Theseus atmete schwer ein: „Und was hat Sie dazu verleitet so einen Pakt zu schließen?". „Liebe, Naivität, Leichtsinn...", sagte Albus traurig. „Können wir ihn zerstören?", fragte der ältere der beiden Brüder nach. „Ich weiß es nicht", murmelte Albus, dann erhob er den Zauberstab und der Blutpackt löste sich wie wild von Albus Griff und versuchte regelrecht zu „fliehen". „Sehen Sie, nur der Gedanke ihn zu zerstören, lässt ihn vor mir fliehen". Die Kette des Paktes schlang sich um den Hals des Zauberers und drohte ihn zu ersticken. „Albus", rief Newt zuerst leise, doch dann immer bestimmter, bis der Zauberer nachgab und die Kette zurück in seine Hand fiel. „Ich kann nicht gegen Grindelwald vorgehen. Ich denke aber, ich weiß, wie ich ihn stoppen kann. Sie müssen mir aber blind vertrauen, denn dass was ich tun werde, wird für Sie nicht immer nachzuvollziehen sein", Theseus nickte und damit verabschiedeten sich die drei Zauberer voneinander und Albus blieb gedankenverloren im Raum zurück.
Schließlich begab er sich die Treppe zu seinem Bruder hinunter und starrte diesen an. „Was gibt es denn zu starren, Bruder?", fragte dieser provozierend. Albus schüttelte nur den Kopf. „Bist du dir bei deinen Vermutungen, die Credence betreffen wirklich sicher? Er denkt er sei unser Bruder, es ist sicher ein schwerer Schlag für ihn zu erfahren, dass du sein eigentlicher Vater bist". „Ich erkenne meinen Sohn, Albus", entgegnete dieser leicht genervt. „Wir müssen den Jungen finden, er stirbt und wenn wir dies nicht rechtzeitig verhindern, wäre es für Grindelwald ein Triumph, den er sich seit langem erhofft". Aberforth schwieg und blickte Albus tief in die Augen: „Wir haben beide viele Fehler in der Vergangenheit gemacht, wir müssen sie begleichen, egal wie schwer es uns auch fällt", damit stand der jüngere auf und begleitete Albus zur Tür, bevor dieser jedoch den Raum verließ, zog Aberforth in noch einmal zu sich: „Du musst endlich verstehen, dass du nicht jeden retten kannst, Albus, egal wie sehr du es auch versuchen wirst, Grindelwald umzustimmen wird dir nicht gelingen. Du musst endlich loslassen, oder er benutz deine Schwäche gegen dich". Mit diesen Worten drückte er Albus wieder von sich weg, der nun in die kalte Nacht hinaus ging.
Im Dunkeln fühlte er sich stets beobachtet und sah sich unruhig um, als schließlich eine Gestallt aus dem Schatten trat. „Ich dachte ein weiteres Treffen würde nicht sonderlich schaden", kam es von dem Schatten. Die Naivität der Stimme war für Albus nicht zu überhören. „Was willst du Gellert?", fragte der Zauberer sofort nach. „Ich wünschte, du würdest jetzt mit mir arbeiten. Hin zu einer Welt, in der wir Zauberer frei sind, offen leben und frei lieben können. Ich wünsche mir einfach nur, dass wir wieder gemeinsam ein Ziel verfolgen, die Welt zu etwas Besserem zu machen. Ich möchte, dass du dir bewusst dem bewusst bist: Ich handle keineswegs aus Hass, nein ich möchte es für dich tun, für jeden einzelnen von uns. Zusammen wie damals. Manchmal stelle ich mir vor, dass wir immer noch zusammen dafür kämpfen. Ich bilde mir ein, dass unsere Wege sich nie getrennt haben. Manchmal frage ich mich, ob diese Entscheidung die richtige war", flüsterte Gellert dem älteren ins Ohr. Die Worte schlichen sich in Dumbledores Gedanken, benebelten seine Sinne, seinen Verstand. Für einen Augenblick, und war dies nur für eine Sekunde, spürte er Reue in der Stimme seines Freundes zu hören. „Es ist nicht zu spät sich zu ändern, Gellert. Denk darüber nach", flüsterte er diesem zu und disapparierte vor den Augen des Schwarzmagiers, der in Gedanken zurückblieb.
Nurmengard, Österreich
Grindelwald spürte den immer heftiger werdenden Schneesturm gegen sein Gesicht peitschen. Der kalte Wind schlug ihm durch die Haare und ein feiner Schneefilm hatte sich auf diese gelegt. Der Schwarzmagier starrte in die kalte Nacht hinaus. Durch das offene Fenster nahmen die Temperaturen im Raum immer mehr ab, doch wie so oft in letzter Zeit bemerkte, dies Gellert nicht – es war ihm egal. In seinem Kopf wiederholte er immer wieder Albus Worte: Es ist nicht zu spät sich zu ändern, Gellert. Er wurde wütend, wütend da er nicht mehr Herr der Lage war, wütend, weil er die Dinge nicht mehr kontrollieren konnte, so wie er es immer tat, er war wütend auf sich selbst, auf seine Taten, sein Handeln. Seine Hand wanderte zu seiner Brust, wo sie den Blutpackt ergreifen wollte, doch schmerzlich fiel ihm ein, dass er diesen schon lange verloren hatte. Was er zu Albus gesagt hatte war keine Lüge gewesen, oft bildete er sich noch ein, die Kette, um seinen Hals zu spüren. Doch nun war sie fort und somit auch das Wissen, nie gegen Albus kämpfen zu müssen. So bekam er nur den Stoff seines Hemdes zu spüren, welchen er fest in seine Hand schloss. Grindelwalds Verstand sagte ihm, dass er seine Gefühle unterdrücken sollte, doch sein Herz schmerzte bei dem Gedanken, Albus gehen zu lassen. Rein dieser Gedanke zerfraß sein Innerstes, ließ sein Herz bluten.
„Verzeihen Sie die Störung, aber jemand möchte Sie sprechen", kam es vorsichtig von Vinda, die ihren Herrn besorgt anblickte. „Ist alles in Ordnung? In diesem Raum ist es eiskalt, Sie sollten die Fenster schließen". Gellert drehte sich ruckartig um und blickte Vinda in die Augen, welche den Blick besorgt erwiderte. Erst jetzt wurde Grindelwald bewusst wie lange er ins Nichts gestarrt hatte. Durch die Kälte wurden seine Augen trocken und seine Haare waren stellenweise zugefroren. Gellert nickte dann aber knapp und wollte sich auf direktem Weg zur Tür aufmachen, doch Vinda zog ihn an sich und flüsterte ihn, bevor sie schließlich den Raum verließ, ins Ohr: "Es ist Albus Dumbledore". Grindelwald blieb wie erstarrt stehen und blickte ihr schockiert hinterher, bis er sich schlussendlich doch auf den Weg zum Tor machte, wo ihn der besagte Zauberer bereits erwartete. "Willkommen alter Freund", begrüßte er ihn und mit einer vorsichtigen Handbewegung signalisierte er Albus einzutreten.
1090 Wörter
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Who will love you now?
FantasyUnsere Erinnerungen sind alles, ohne sie sind wir blind. Albus Dumbledore bekommt vom Ministerium selbst den Auftrag, Gellert Grindelwald zur Strecke zu bringen. Doch diese Aufgabe ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Dumbledore versucht alle...