"Bereitet alles vor..." schrieb ich nach dem Frühstück meinem Vater, und bekam auch sehr schnell eine Antwort:"Bist du sicher? Ich möchte nicht, dass du meinen Platz einnimmst, nur weil du dich dazu verpflichtet fühlst."
"Tu ich nicht. Ich bin mir sicher... es ist... so ein Gefühl."
"Hat dir diese Hexe bei dieser Entscheidung geholfen?!" ich wusste nicht, woher er wusste, dass sie eine Hexe war... auf der anderen Seite... er war mein Vater und der Alpha... es lag in seiner Natur alles zu wissen, und so schrieb ich:
"Dad. Sie ist ein wunderbarer Mensch, und ich definiere sie nicht dadurch was sie ist... sondern wer." und während ich es schrieb, wusste ich, dass es stimmte... aber ich spürte auch etwas anderes... ich spürte es tief in mir... so tief, wie ich noch nie etwas gespürt hatte. Ich erinnerte mich an etwas, dass mir meine Mutter einmal sagte, und zwar würde ich meinen Gefährten daran erkennen, dass ich einen inneren Orgasmus bekam... aber auch, dass sich dieser Orgasmus langsam... sehr langsam bildete, und genau so fühlte es sich gerade an...
Nach alter Tradition in unserem Rudel, schloss ich mich den restlich Tag in meiner Wohnung ein, schaltete mein Handy auf Stumm, und nahm ein heißes Bad... ich schloss die Augen, und dachte über meine Entscheidung sehr gründlich nach, während ich versuchte diesem bildenden Orgasmus nicht nach zu geben, was in diesem Fall auch nicht wirklich funktionieren würde... es würde die Sehnsucht nur verstärken, und das war etwas, dass ich nicht wollte...
Etwa eine Stunde vor der Zeremonie schrieb ich Narzissa, dass ich sie gern dabei haben würde, und sie fragte mich, ob ich sicher sei, aber ich war mir noch nie in meinem Leben so sicher... sie schrieb mir aber etwas später schließlich, dass sie nicht wüsste, ob sie kommen sollte, und so fuhr ich alleine zu einem Wald...
Es war nicht irgendein Wald... jeder Alpha nahm seinen Platz in einem Wald ein, in dem er (oder sie) vorher noch nie zuvor gewesen war... wir spürten es tief in unserem Inneren, in welchem Wald unser Rudel alles vorbereitete... ich parkte meinen Wagen am Waldrand, schickte Narzissa die Koordinaten, ließ mein Handy im Auto, stieg aus und betrat den Wald...
"Alpha..." ich ließ mir nicht nur das Wort immer und immer wieder durch den Kopf gehen, sondern auch meine Meinung dazu... und meine Meinung war sehr wichtig, denn ich wollte, dass sie mich aus freien Stücken wählten, aber dazu... musste ich sie überzeugen.
Die Lichtung, die ich wenig später erreichte, war mit Fackeln erleuchtet, und jeder trug schwarze, leichte Kleidung... manche Frauen trugen nur ein hauchdünnes schwarzes Kleid, wodurch man teilweise sogar die Nippel sehen konnte. Aber es störte niemanden, und das war etwas, dass uns von Menschen unterschied... wir könnten hier alle nackt stehen, und es würde niemanden stören... niemand würde eine Hemmung verspüren, die Menschen oftmals im Weg war...
Sie neigten alle die Köpfe schräg zur Seite, und strichen teilweise die Haare zur Seite, um mir ihre freien Hälse zu zeigen... mein Vater stand auf einem Felsen und sah zu mir runter, bevor er zu mir herunter sprang, und mich umarmte... ich atmete tief durch und drehte mich zu den anderen um, und atmete tief durch... sie sahen mich alle erwartungsvoll mit goldenen, silbernen und grünen Augen an, und ich sammelte meine Worte in meinen Gedanken, bevor ich mich räusperte und etwas sagen wollte... aber ich konnte es nicht, denn ich spürte etwas... etwas, dass mich grinsend an den anderen vorbei sehen ließ, die inzwischen einen Halbkreis um mich gebildet hatten. Einige drehten sich um, und Narzissa blieb mit etwas Abstand stehen, und sah die anderen an, bevor ihr Blick meinem begegnete...
Breiter grinsend lief ich langsam auf sie zu... ich spürte, wie sich auch meine Augen wegen der brennenden Fackeln gold färbten, und ich konnte ihre Angst riechen... ich hörte ihr Herz schneller schlagen, und blieb vor ihr stehen... sie atmete schwer, und ich nahm sanft ihre Hände und flüsterte: ,,Keiner hier wird dich verletzen..." sie schluckte nickend, und ich trat langsam rückwärts, zog sie sanft mit mir, bis sie mir schließlich folgte... ich stellte mich erneut vorne hin, ließ ihre Hand los und atmete tief durch, bevor ich anfing zu sprechen: ,,Normalerweise wird ein neuer Alpha durch einen Kampf gewählt, der nicht selten mit dem Tod endet... oder mit einem Wolf, der sich wünschte, er wäre tot, weil er unerträgliche Schmerzen hatte... nicht viele Eltern verzichten auf diesen Kampf, und dafür bin ich meinem Vater wirklich dankbar, aber... dennoch möchte ich etwas ändern... ich möchte, dass ihr abstimmt, ob ihr mich als euren neuen Alpha wollt, oder nicht." keiner sagte etwas, und so sprach ich weiter: ,,Als ich an diesem Morgen aufwachte, war ich immer noch nicht zu 100% bereit Alpha zu sein... es war nicht die Verantwortung, euch gegenüber, die ich als Alpha haben würde... nein, ich fühlte mich einfach nicht bereit dafür, und ehrlich gesagt... weiß ich nicht, ob ich jetzt bereit dafür bin. Was hat sich also geändert? Was hat meine Meinung geändert?" fragte ich, und lief den Halbkreis entlang, ohne jemanden an zu sehen... ich musste mich einfach bewegen... ich hatte einfach das Gefühl, irre zu werden, wenn ich weiter stehen blieb, während sie mich alle erwartungsvoll und gespannt ansahen.
,,Eine Hexe..." fuhr ich fort: ,,Eine Hexe hat mir bei dieser Entscheidung geholfen, als sie mir erzählte, dass sie jemanden kannte, der den Boden unter den Füßen verloren hatte. Und genau als sie mir das erzählte, wusste ich... das ich eigentlich wirklich kein Alpha sein wollte, aber dann habe ich nachgedacht. Ich habe sehr gründlich darüber nach gedacht, wer ich bin, und wie ich nicht sein möchte. Niemals. Die Menschen halten uns teilweise immer noch für blutrünstige Monster, und deswegen bleiben wir unter uns, aber ich weiß, dass einige von euch menschliche Gefährten haben, und wenn es etwas gibt, dass wichtiger als Liebe ist... oder besser gesagt, stärker... dann ist es ein Band zwischen zwei Seelen. Ich selbst..." ich schmunzelte: ,,Natürlich wollte ich so eine Verbindung immer haben... heute Morgen bin ich aufgewacht, und hatte keinen Gefährten, aber in dem Moment, als ich mich entschieden habe... Alpha sein zu können, hab ich es gespürt. Ich habe es so tief in mir gespürt, wie ich noch nie zuvor etwas gespürt habe." und damit drehte ich mich zu Narzissa: ,,Und wenn sie diese Verbindung akzeptiert... wenn sie meine Gefährtin sein möchte, dann werde ich sie genauso beschützen wie jeden anderen auch. Aber selbst wenn nicht... hätte ich sie gern als Freundin... und als einen Teil dieses Rudels."
Narzissa wischte sich lächelnd eine Träne weg und nickte: ,,Wie kann ich da Nein sagen...?"
,,Kannst du, denn ich möchte dich nicht zwingen... ich würde dich niemals zu irgendetwas zwingen, dass du nicht willst, nur weil ich nach dieser Nacht vielleicht der nächste Alpha bin. Das gilt für alle..." ich sah alle an: ,,Nur weil ich diese Bezeichnung... diesen Platz hätte... würde ich niemanden mit Gewalt zu irgendetwas zwingen, und ich werde wahrscheinlich niemals verstehen, warum die Menschen genau das in einem Alpha sahen... ich werde es niemals verstehen, warum ein Alpha aggressiv, und besitzergreifend sein musste... ich werde es niemals verstehen, warum ein Alpha sich in menschlichen Augen als etwas besseres sehen musste. Ich bin nicht besser als du... oder du..." ich deutete auf ein paar Männer und Frauen. ,,Und das will ich auch gar nicht. Ich kann euch nicht allen Schutz und Sicherheit versprechen... weil ich einfach nicht an zwei oder drei Orten gleichzeitig sein kann, aber ich kann eine Kette anbieten. Eine Kette, bei der jeder von euch ein einzelnes Glied ist... und eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied, dass heißt für mich... das wir uns gegenseitig helfen sollten. Es sollte nicht so sein, dass ein anderer dem Gefährten des anderes nicht helfen darf, weil es nicht sein eigener Gefährte ist... jeder der helfen kann, und die Möglichkeit hat zu helfen, sollte das tun, und dafür braucht ihr auch nicht erst die Erlaubnis eures Alphas."
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Allow me to Love you
FanfictionMuriel war schon immer ein bisschen anders... zumindest wenn man ihren Vater und ihre... wenigen Freunde befragen würde. Sie sah die Dinge anders... sie beschäftigte sich mit anderen Dingen... Liebe zum Beispiel... Muriel wollte nicht weiter, als d...