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Regenerierend liegt Veronica mit tiefen Atemzügen in dem duftenden Bad. Die Schaumblasen verdecken sie fast komplett, während sie den Raum nur von vereinzelten Kerzen erhellen lässt.

Langsam schließt sie ihre Augen und taucht mit einem letzten Atemzug in das angenehme Badewasser ein. Ein kurzer Zeitraum des alleinigen Wohlbefindens.

Beim vorherigen Rückweg mit Tony ist sie schweigend hinter dem Milliardär getrottet. Seine Worte haben einen Schalter in ihr umgelegt. Nicht nur sie hat großes Leid ertragen und dennoch verhielt sie sich so. War sie in dieser Hinsicht zu egoistisch? Zu dramatisch?

Sie wusste natürlich von Tonys Entführung, aber nie hatte sie wirklich über die möglichen psychischen Nachwirkungen nachgedacht. Womöglich auch durch Starks beeindruckendes Verstecken seines Schmerzes. Oder ist es ihr einfach nicht aufgefallen? Hat der berühmte Tony Stark auch leidende Momente? Panik Attacken? Hat er überhaupt jemanden, der sich um ihn sorgt? So wie er sich seit Anfang an um sie selbst gesorgt hat?




Kurz vor dem kompletten Sauerstoffverbrauchs taucht die 27 Jährige wieder auf. Seufzend streift sie sich mit beiden Händen durchs Gesicht und lehnt sich mit noch geschlossenen Augen gegen die weiße Keramikwand der Badewanne.

Doch auch schon mit dem nächsten Atemzug steigt ihr das unverkennbare Hugo Boss Parfüm in die Nase.

Unmittelbar sind die rehbraunen Augen geöffnet und checken sofort die bedeckende Schaumschicht ab. Ein dunkles Kichern lässt Veronica ihren Blick sofort auf den an der Wand lehnenden Mann lenken. Natürlich grinst dieser ihr schon entgegen und schüttelt mit verschränkten Armen den Kopf.

„Ich habe deinen wunderschönen Körper schon so oft nackt gesehen, sweetheart." leckt er sich schmunzelnd über die Lippen.

Sweetheart.

„Hättest du Bescheid gegeben, hätte ich dir gerne Gesellschaft geleistet." zwinkert er, doch Veronica runzelt nur die Stirn.

„Wie bist du hier rein gekommen?" fragt sie frei heraus, sodass sich ein weiteres Lächeln auf Tonys Lippen schmiegt.

„Ich habe geklopft und deinen Namen gerufen. Und als du nicht geantwortet hast, habe ich mich eben selber reingelassen." starren sie die dunklen Augen permanent an.

„Nun gut." stößt er sich in die Hände klatschend von der Wand ab „Du." zeigt er auf Veronica „Ich." wendet er seinen Zeigefinger auf seine Brust „Heute Abend. Essen."

Bleibt er vor der weißen Badewanne stehen und blickt auf die Schwarzhaarige herab, die ihn diesmal mit einer hochgezogenen Augenbraue widmet.

„Ok-.."

„Die Anderen sind heute Abend nicht da. Ich dachte, nachdem es dir heute Morgen zu viel wurde, ist es so besser. Ich werde etwas für uns kochen." fällt er ihr ins Wort und fixiert sich hoffnungsvoll auf die Schaumblasen.

„Du kannst kochen?" kann Veronica ihren provokanten Spruch nicht zurückhalten und beobachtet den sich ändernden Gesichtsausdruck.

„Ich kann Vieles, was du noch nicht weißt, sweetheart. Jetzt bade erstmal zu Ende, ich warte in deinem Zimmer." will Tony gerade gehen, als ihn eine nasse Hand am Arm aufhält.

„Danke, Tony. Ich freue mich." wirft sie ihm ein ehrliches Lächeln zu und drückt sanft an seinem muskulösen Unterarm zu, ehe ihre Hand wieder in dem Badewasser verschwindet.
Ausatmend erwidert der Braunhaarige mit einem Nicken und starrt auf das Wasser, in dem Veronicas Hand gerade verschwunden ist.

„Ich glaube dein Wasser wird schon langsam kalt." äußert er sich kurz darauf und checkt es selber.

„Nächstes Mal sagst du mir Bescheid, dann wird es durchgehend heiß bleiben." zwinkert Tony mit einem verschmitzten Grinsen und deutet mit seinem Blick auf seinen eigenen Körper.



Wrong or right move?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt