Kapitel 20 - 3

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Look to the sky
You will see my calling sign
Soon you'll be safe
Wrapped up in these arms of mine

Like the ocean meets the river
We'll float right back together
No one can take away the love that we have
Let the beam of light once guide you
It's okay, leave the past behind you
There's only one thing to do!

Shine like a light in the dark
Illuminate the way to my heart
Follow the stars in the sky
They're leading you home!
'Cause it's time to come home home home
Won't you hurry back home home home?
I need you back home home home
It's where you belong!

Like a God that cannot be guide
We'll always come back if we like it or not
To the place we call home
Don't you know this is where we belong!
— Home by Blue —

— Sophie —

Nach unserem kleinen Intermezzo im Schlafzimmer war ich froh, dass ich mich bei Leon unterhaken konnte, weil ich kaum geradeaus laufen konnte. Wenn man von Glück betrunken werden konnte, dann hatte mich Leon gerade wirklich gut abgefüllt. Ganz gentlemanlike half er mir unten in meinen Mantel, schlüpfte ebenfalls in seine Jacke und öffnete noch bevor es klingeln konnte, die Haustür.
Wortlos stürmte Luisa an ihrem Bruder vorbei und drehte eine Runde um mich, um meine Frisur zu begutachten. Sogar meinen Mantel öffnete sie noch einmal, um sich selbst davon zu überzeugen, dass mein Kleid überlebt hatte.

„Alles heile! Ich sah zerwuschelter aus als sie", rollte Leon grinsend mit den Augen.
„Niemand hat dir gesagt, dass du deinen Kopf unter ihr Kleid stecken sollst!"
„Es hat mich aber auch niemand davon abgehalten...", flötete mein Verlobter gutgelaunt, „Na Lieblings-Mats, hattest du auch so einen vielversprechenden Vorabend wie ich?!"
„Dir ist schon klar, dass Luisa dich umbringen würde, wenn sie dich nicht unbedingt vor dem Traualtar sehen wollen würde?", Mats gluckste, ließ sich von ihm aber in keinster Weise ärgern. Stattdessen hielt er mir seinen Arm hin, worauf ich mich nun bei ihm untergehakt zum Auto geleiten ließ. Eilig schloss Leon die Tür ab und rutschte auf die andere Seite der Rückbank. Bevor ich mich versah, hatte mir Mats mir die Augen verbunden, Luisa tat das gleiche bei Leon.

„Das ist doch albern! Wir wissen doch ohnehin nicht, was du alles organisiert hast", maulte mein Verlobter, als wir endlich unterwegs waren. Tastend suchte er nach meiner Hand und verschlang unsere Finger ineinander.
„Na dann kommt es doch darauf auch jetzt nicht mehr an", meinte meine Schwägerin lapidar; wahrscheinlich hoffe sie damit, ihren kleinen Bruder zum Schweigen gebracht zu haben. Für zehn Minuten war das auch der Fall, bis Leon erneut begann herum zu nölen.

„Wann sind wir endlich da? Ich hab eigentlich gehofft, du hast die nächste Eckkneipe angemietete. Wir kippen ein, zwei Bierchen und dann..."
„...das könnte dir so passen, Freundchen, damit du dich heimlich vom Acker machen kannst!", meckerte Luisa von vorne, „Außerdem: Sieht deine Braut so aus, als hätte ich euch einen Abend in einer beliebigen ... Eckkneipe organisiert?! Das hier ist euer Polterabend und nicht die Meisterschaftsfeier von Schalke!"
Selbst Mats als absoluter Dortmunder hörte ich vor mir scharf die Luft einziehen.
„Das schreit nach Rache, Schwesterherz", flötete Leon neben mir schließlich gefährlich ruhig.
„Versprich nichts, was du nicht halten kannst...kleiner Bruder..."
Bevor dieser etwas erwidern konnte, drückte ich leicht seine Hand. Leon schluckte, was er eigentlich sagen wollte, aber das gab ihm nur umso mehr Zeit, sich einen wirklich guten Plan zurecht zu legen um seine Schwester so richtig zu ärgern.

Nach einer gefühlten Ewigkeit parkte Mats den Wagen und half mir aus dem Auto.
„Hey, warum kriege ich nicht Mats?", hörte ich Leon vor mir meckern, weil er sich von Luisa führen lassen musste, „Du lässt mich bestimmt irgendwo vorlaufen!"
Luisa lachte auf: „Daran hab ich gar nicht gedacht! Führ mich bloß nicht in Versuchung, Brüderchen!"
Wir betraten das Innere eines Gebäudes, da war ich mir relativ sicher. Allerdings spürte ich gleich darauf schon wieder, wie mir Kälte ins Gesicht schlug. Mats wies mich an, stehen zu bleiben. Er öffnete meinen Mantel und zog ihn mir aus.

„Festhalten", murmelte er mir ins Ohr, ich schlang meine Arme um ihn und er hob mich hoch. Offenbar trug er mich einige Treppen hinauf, bis er mich wieder sicher auf meinen Füßen abstellte. Es wurde wieder warm, aber das ging nicht nur alleine von Leon aus, der wieder tastend meine Hand ergriffen hatte.
„Luisa? Mir schwant böses", meckerte Leon neben mir nun wieder erneut, „Können wir jetzt endlich diese blöde Augenbinde abnehmen?"
„ÜBERRASCHUNG!", ertönte es hundertfach im Chor. Um es zu präzisieren fast dreihundertfach, denn der Menschenmenge mit der wir uns konfrontiert sahen, musste exakt die Anzahl sein, die wir eigentlich hatten im kommenden Jahr zu unserer kirchlichen Hochzeit einladen wollen.
„Ach...du...heilige...Scheiße", murmelte Leon neben mir völlig überrumpelt, „Sie hat mir einfach den kompletten Arm ausgerissen!"

Bevor er sich jedoch seine Schwester schnappen konnte, hatten wir schon die ersten Leute um uns herum, die uns drückten und von einem Arm in den nächsten ziehen ließen.  Ich wusste gar nicht, ob ich überhaupt jeden begrüßt hatte, aber das würde sich hoffentlich während des Abends noch ergeben. Leon hatte ich schon seit mindestens einer dreiviertel Stunde nicht mehr gesehen und so langsam hätte ich ihn schon ganz gerne wieder an meiner Seite.

„Leon scheint dich auch zu suchen", grinsend deutete eine meiner Cousinen auf meinen Verlobten, der den Kopf in jede Richtung drehte, bis er mich erblickte. Ich entschuldigte mich bei Nicola und ging ihm entgegen.
„Hast du dich mal umgeschaut, wo wir sind?", fragte er mich aufgeregt, worauf ich den Kopf schüttelte. Ich war zu beschäftigt gewesen mit all den Menschen, mit unserer Familie, unseren Freunden und all denjenigen, die uns bis hierher begleitet hatten. Wir standen auf einer Plattform, so dass der Rasen nicht mehr zu sehen war. Ganz vorne war eine Bühne zu erkennen, davor eine Tanzfläche und im hinteren Teil standen runde Esstische für die Gäste. Jeweils an beiden Außenseiten befanden sich Tische, auf denen das Buffet aufgebaut war. Die Dekoration war in weiß, rosa und hellblau gehalten. Überall standen Heizpilze herum, die sich dekoriert harmonisch in das ganze Ambiente einfügten. Über den Stühlen hingen aber auch weiße, flauschige Decken und, als ich nach oben sah, bemerkte ich, dass in den ganzen Aufbau ebenfalls ein Dach integriert war, dass bei Bedarf ausgefahren werden konnte, sollte es das Wetter nicht gut mit uns meinen.

Jetzt aber schauten wir gemeinsam in einen sternenklaren Himmel empor. Vor uns, hinter der Bühne, erstreckte sich die Südtribüne.
Glücklich lächelnd zog mich Leon an seine muskulöse Brust: „Wir sind zuhause!"
Ja, wir waren zuhause.
Wir waren angekommen.
Beruflich und privat im Signal Iduna Park in Dortmund.

Still In Love With You [A Leon Goretzka-FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt