Inaris Wiedergeburt Die letzte Seherin

Tag 3 In der Hölle

Zaghaft klang Lillys Stimme durch den kargen Raum, "Also es ist so.. Ich hatte einfach diesen verrückten Traum, in dem alles genau so war, wie es nun gekommen ist. Und weil mir das doch eh niemand geglaubt hätte, habe ich eine Video Botschaft aufgenommen..Nachdem das Chaos ausgebrochen war, habe ich Panik bekommen und bin weg gerannt, dann habe ich zufällig Mitsuo getroffen, der mir geholfen hat,weil eine Glasscherbe mein Bein getroffen hatte..Das wars auch schon."

Bernstein verzog finster das Gesicht und meinte," Weißt du, was ich überhaupt nicht ausstehen kann, wenn mir jemand direkt frech ins Gesicht lügt... Du sagst also, du kanntest Mitsuo vorher nicht. Er hat also auch noch nie deine Wohnung betreten? "

Lilly schrie ihn gerade zu an, "Nein, hat er nicht.. Was soll das?"

Bernstein kramte einen Zettel, der in Plastik verpackt war, aus seiner Westentasche, hielt ihn Lilly provokant, unter die Nase und sagte ziemlich leise, "Dann erklär mir doch bitte, wie das sein kann, dass in deiner Wohnung, eine Zeichnung,von diesem Tattoo auf seinem Arm lag.?"

Lillys Herz zersprang fast vor Schreck und sie sagte mit zittriger Stimme.. "Das kann nicht doch nicht wahr sein..."Erschrocken sah sie rüber zu Mitsuo,der sich kaum noch rührte.. Dieser starke und düstere Mann, war also der Junge aus ihrem Traum? Was passierte hier gerade..?

Bernstein griff ihr fest ans Kinn und zog sie problemlos an sich ran,"Also überleg jetzt lieber genau, was du sagst, denn langsam verliere ich die Geduld."

Lillys Puls raste, als sie kleinlaut meinte, "Nehmen sie gefälligst, ihre Finger aus meinem Gesicht.. Sie tun mir weh ... Er war niemals in meiner Wohnung... Ich schwöre.. "Sie stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn,wiederholte ihre Worte dabei nochmal, nur diesmal lauter...

Doch genau in diesem Augenblick flackerte das Licht kurz und ging kurz aus. Bernstein schnappte nach Lilly, aber Mitsuo ergriff die Gelegenheit mit letzter Kraft, um Bernstein fest in die Rippen zu treten, so das Lilly sich von ihm befreien konnte..Bernstein krümmte sich vor Schmerz.. Mitsuo lief zur Tür und rief"Beeil dich.Bleib hinter mir.." Mitsuo rannte durch den langen Flur und Lilly versuchte mitzuhalten.. Ein schriller Alarm ertönte und Lilly zuckte zusammen.. Am Ende des Flurs war eine Tür aus Stahl. Aber sie war fest verschlossen und nun steckten sie in der Falle.. Mitsuo schob Lilly hinter sich und meinte, "Lilly, hör mir zu. Du kannst noch viel mehr als nur Gedanken lesen.. Du kannst in ihren Kopf eindringen.. Zeig ihnen, was passiert, wenn sie nichts tun.. Sie brauchen dich.. Es tut mir Leid, ich werde dir keine große Hilfe mehr sein,denn ich bin nur noch ein Mensch.. Nutze deine Kraft, bitte.. "Seine Hände waren immer noch, zusammen gebunden, aber Lilly umarmte ihn einfach und schluchzte erbärmlich,," Ich kann das nicht..Ich habe dich gesehen. Im Traum.... Ich weiß alles.. Verdammt...warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt? "

Er sagte zaghaft,"Niemals hätte ich mich so verhalten, wenn ich gewusst hätte, wer du wirklich bist.. Aber ich fürchte das ist noch nicht die ganze Wahrheit, schau in meine Gedanken,. "
Mitsuo war sehr angeschlagen und Lilly spürte seinen Schmerz.Genau in diesem Moment näherten sich, aber mehrere Personen und zogen Lilly von ihm weg.." Sie schrie verzweifelt, "Nein,helft ihm.. Bitte..Mitsuo...lass mich nicht allein..."

Mitsuo hatte keine Chance, trotz heftiger Gegenwehr.

Lilly wurde allein zurück in den Raum gebracht, wo der ziemlich schlecht gelaunte Bernstein schon auf sie wartete.. .Er sagte,
"Ist schon gut.. Lasst uns allein.." Sein Kollege erschien jedoch und flüsterte ihm etwas ins Ohr..

Lilly hatte allerdings einen Plan.. Sie sagte tollkühn, "Ich werde ihnen beweisen, dass ich ihre Gedanken lesen kann. Bitte geben sie mir eine Chance..."
Verdutzt schauten sich die beiden an und fingen lauthals, an zu lachen... Dann meinte Bernstein , "Ok. Beweise es mir.. Ich denke an eine Zahl.Sag du mir welche..?Den Spaß Gönn ich mir."

Lilly antwortete nur, "Aber ich muß sie berühren, nur kurz.. Schreiben sie die Zahl auf, als Beweis.. Bitte.."

"Du willst mich doch verarschen.. Aber sei es drum.." Er riss einen Zettel aus seinem Notizbuch, welches er in seiner Westentasche aufbewahrte und schrieb eine Zahl auf, während er mit dem Rücken zu Lilly stand..

Dann grinste er Lilly an und ging langsam auf sie zu. Lilly streckte ihre Hand aus und berührte ihn.. Sofort schossen viele Bilder durch ihren Kopf und Lilly rief aufgeregt , "Sie hatten Streit mit ihrer Frau oder Partnerin.. Auf jeden Fall hat sie ihre Sachen gepackt und ist gegangen.. Sie hat etwas auf den Boden geschmissen... Eine Kette.. Die Zahl ist... 1410...und es ist ihr Geburtstag..."

Bernstein verlor die Gesichtsfarbe und schob seinem Kollegen, den Zettel mit der eben genannten Zahl zu.. Bevor er kleinlaut meinte ,"Ich sollte mich wohl bei dir entschuldigen.. Fuck.. Wie ist das möglich?"

Lilly antwortete schnell, "Wir haben keine Zeit mehr für lange Erklärungen.Ich kann die Gedanken anderer lesen und ich kann in die Zukunft sehen,durch meine Träume.Die Außerirdischen wollen mit uns kommunizieren, dass geht aber nur durch Gedanken Übertragung.. Wenn ich nicht mit ihnen in Kontakt trete, wird es zum Kampf kommen.. Bitte, ich will sofort zu Mitsuo.Bringen sie mich hin."

Bernstein wies seinen Kollegen an,Lilly zu begleiten, während er hektisch zu seinem Handy griff, um zu telefonieren.. . In einem dunklen Raum fand sie ihn schließlich und schrie," Macht ihn sofort los..Er braucht einen Arzt. "

Wenig später saßen sie zusammen, in einem Untersuchungs Raum. Mitsuo sagte grimmig , "Ich brauche keinen Arzt. Kümmert euch lieber, um die Samoniyas.."
Lilly starrte ihn unentwegt an, er war als Mensch noch viel attraktiver,fand sie und sehnte sich zutiefst nach seiner Nähe..

Die blonde Ärztin meinte nur, "Ich werde niemanden zwingen, schon gut.. Allerdings würde ich gern mit ihr einige Tests durchführen.. Das ist sehr wichtig.."

Mitsuo fauchte nur, "Sie ist ein Mensch und das muß reichen. Niemand kommt ihr zu nah.."
Lilly wurde schwindlig und sie hielt sich verzweifelt an Mitsuo fest, der sie augenblicklich, fest an sich zog."Hey, was ist los?Rede mit mir, bitte.." Mitsuo fasste ihr sanft an die Stirn..

Lilly verlor langsam das Bewusstsein...Sie flüsterte leise, "Alles dreht sich..."

"Verflucht,, Lilly nein.. Bleib wach.."
Mitsuo nahm sie auf den Arm und die Ärztin sagte ruhig, "Leg sie hier hin.. Ich seh sie mir mal an.."

Sie informierte Bernstein, über Funk, der mittlerweile bereits einen ganzen Trupp Leute informiert hatte. Er kam dazu und meinte, "Was ist passiert?"
Er schien besorgt zu sein, aber Mitsuo sagte grimmig, "Sie hatte kaum Schlaf,abgesehen davon, haben sie uns hier festgehalten und ihr Angst eingejagt. Ohne Trinken, ohne Essen.. Sie braucht Ruhe, das Gedankenlesen ist sehr anstrengend.."

Bernstein fühlte sich schuldig und meinte, "Das alles tut mir sehr leid.. Ich habe ihre Angst gespürt, als sie mich berührte.. Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer..wie sich das erklären lässt..Was immer du für eine Rolle hier spielst.. Sie scheint dich zu brauchen und vertraut dir.. Ihr bekommt, was immer ihr braucht.. Das verspreche ich.. Die zuständigen Behörden sind informiert und nun warten wir auf Befehle von Oben.Wie ist ihr Zustand? "

Er schaute die Ärztin an. Sie sagte nur," Sie ist soweit stabil. Sie braucht Ruhe und Schlaf. Die Wunde am Bein, habe ich mir auch noch mal angesehen. Alles unauffällig.Im Nebenraum ist ein Bett. Dort kann sie sich ausruhen.. "

Bernstein nickte und Mitsuo nahm Lilly vorsichtig hoch.Im Nebenzimmer legte er sie sanft ins Bett und deckte sie zu. Er setzte sich vorsichtig zu ihr.

Bernstein meinte," Ich besorg was zu Essen und Kleidung... "Mitsuo ignorierte ihn einfach.Lilly schien zu träumen und rief," Nein, nein. Lasst mich los.. "Sie zappelte wild herum und Mitsuo wollte sie beruhigen," Es ist nur ein Traum.. Beruhige dich.. Lilly. "Er berührte ihr Gesicht und sie öffnete die Augen.." Mitsuo? Gott sei Dank...Ich hatte solche Angst.. "

Mitsuo lächelte sogar und Lilly fand, dass er so noch viel hübscher Aussah.. Er sagte leise,"Wie geht es dir? Ich weiß, dass du Angst hattest, aber so wie es aussieht, glauben sie dir jetzt.Das hast du sehr gut gemacht."

Lilly fühlte sich schwach und meinte, "Ich fühle mich schwach und habe dich wieder im Traum gesehen, aber ich freue mich, dass du hier bist.. du musst müde sein und hast Schmerzen..." Sie berührte sanft sein Gesicht.

Eine seltsame Art der Vertrautheit,lag im Raum, doch Mitsuo versuchte immer noch, möglichst cool zu wirken..Aber Lilly konnte seine wahren Gefühle deutlich spüren und ihr Herz schlug dauernd schneller, in seiner Nähe.. Sie war dabei sich in ihn zu verlieben und konnte es nicht mal verbergen...