28. Eine Reise in die Zukunft

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(Haisha Matsuno Zukunft Design)

8. August 2017

Ein letztes mal sah sich Haisha im Laden um, bevor sie langsam und vorsichtig die Tür schloss. Es war zwar schon dunkel, jedoch merkte man von dem Wenig, denn die Auto's und lichter der Stadt, mitten in Shibuya erhellten die Strasse so, das man beinahe meinen konnte es wäre Tag.

Haisha warf einen prüfenden Blick in ihre Tasche, um nach Rui zu sehen, der es sich darin gemütlich gemacht hatte. Seit Haisha den mittlerweile ein Jahr alten Fuchs verletzt in einer Seitengasse gefunden und wieder gesund gepflegt hatte, trennte er sich keine Minute von seiner neuen Freundin. Er sah Haisha, so vermutete sie jedenfalls, wohl als seine Mutter an.

Haisha drehte den Schlüssel in der Tür um und sah noch einmal in ihr kleines Geschäft hinein, bevor sie sich umdrehte und in Richtung der U-Bahn Station lief. Sie wollte einfach nur nachhause und schlafen. Arbeit, immer nur hatte sie das eine im Kopf. Aber für eine Pause blieb ihr keine Zeit, dafür hatte sie viel zu viel davon. Denn schliesslich war der Laden nicht das einzige, was Arbeit und kraft kostete.

Haisha näherte sich vorsichtig der U-Bahn Station, während sie ihre Kopfhörer in ihre Ohren steckte und die Aktuellen Nachrichten laufen lies. Sie blieb stehen und löste sich ein Ticket.

„Die Illegalen Aktivitäten der Tokyo-Manji-Gang erfordern weitere Opfer, die Polizei tappt noch immer völlig im Dunkeln und ruft deshalb auf: Wer hinweise dazu beitragen kann das die Gang bald festgenommen werden kann, soll sich bitte so schnell wie möglich melden, bevor es weitere Opfer erfordert." Sagte der Nachrichtensprecher ernst.

„Tz..." gab Haisha leise von sich während sie durch die Absperrung, auf ihre U-Bahn zu lief. „Polizei...sind zu doof um was anständig hinzubekommen." Haisha wusste, sie war diejenige die, die Polizei dringend benötigte. Sie hatte wohl mehr Hintergrundwissen als die Meisten Mitglieder der Tokyo-Manji-Gang, sagte jedoch kein Sterbenswörtchen.

Die Polizei...immer waren alle nur auf die Polizei fokussiert. Doch in all den Jahren, hatte die Polizei nie etwas ausrichten können. Es war immer weiter und weiter gegangen, bis sie an genau diesem Punkt angekommen waren.

Haisha stieg langsam in die U-Bahn ein und hielt sich dort, an die Wand gelehnt, an einer Stange fest während sie ihr Hand hervor nahm und die Nachrichten ausschaltete. Selbst jetzt, zwölf Jahre später, schien niemand die Situation wirklich ernst zu nehmen. Denn die Nachrichtensender verbreiteten die Informationen über Touman, nur beiläufig und riefen immer wieder dazu auf, man solle sich melden.

Ob das wirklich der Wahrheit entsprach, was die Moderatoren erzählten wusste Haisha zwar nicht, aber angesichts dessen was sich abspielte in den Dunkeln Ecken Tokyo's, bezweifelte sie stark das die Polizei irgendwas nützliches unternahm.

Haisha fuhr und fuhr, immer mit einer Hand auf Rui der sich nicht rührte und brav still da lag. Er wusste, er sollte in der Öffentlichkeit keine grosse Aufregung erregen, ansonsten hätte Haisha noch mehr Probleme am Hals.

Als Haisha endlich den Namen ihrer Station hörte, lies sie die Stange los und lief zur Tür, die sich fast schon im selben Moment öffnete. Sie stieg hinaus und lief nach Oben, wieder an die Oberfläche. Einen Kurzen Moment blickte sie über den Park, der auf der Anderen Strassenseite lag. Dahinter lag ein Fluss, der sanft schimmerte.

Haisha wandte sich jedoch ab und lief weiter, den Weg entlang, weg von der grossen Strasse. Sie bog in eine weitere Strasse ab, die nicht so stark beleuchtet war wie die davor. Haisha lief weiter, ohne sich umzusehen. Nachhause, nachhause und schlafen. War das einzige woran sie denken konnte.

Haisha hörte wie ihr Handy vibrierte, als sie gerade an einer öffentlichen Toilette vorbei kam, von der aus Licht auf die Strasse schien.

Soll ich morgen wieder aushelfen? Ich liebe diese Babykätzchen! -Mary

Wo Licht ist, ist auch Schatten (Keisuke Baji x Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt