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Ich weiß nicht mehr, wie lange wir wirklich aßen, aber es war definitiv zu lang.

Die Gesprächsthemen wurden immer schlimmer und es war immer schwieriger nett und interessiert zu wirken.

Als es dann endlich vorbei war, gingen wir.

Er nahm meine Hand in seine.

Oh Gott, dieser Abend war bestimmt der schlimmste meines Lebens!!!

Freundlich lächelte ich, als Dean mich zu seinem Auto leitete und mir die Tür aufhielt.

Ich musste zu Chan!

Sofort!

Keine Sekunde länger würde ich mit Dean oder meiner durchgedrehten Mutter verbringen können!

Wir führen los und Schweigen breitete sich in dem Auto aus.

Nicht die Art von angenehmem Schweigen, das man geniest.

Die Art von Schweigen, die einen erdrückt.

Die einen sich unwohl fühlen lässt oder einfach nur peinlich ist.

Bei einer Kreuzung hielten wir an einer roten Ampel an.

"Dean? Kannst du mich bitte hier rauslassen?", fragte ich ihn.

"Du wohnst hier nicht", meinte Dean verwirrt.

Ach wirklich!

"Dean, der Abend war toll, aber jetzt wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich hier rauslassen könntest", sagte ich freundlich und klimperte mit den Wimpern, so, wie Liz es immer machte.

"Okay", sagte Dean und fuhr rechts ran.

Er stieg aus und hielt mir die Tür auf.

"Dankeschön", sagte ich und wir machten das typische "Küsschen rechts-Küsschen links", dann stieg er wieder ins Auto und winkte mir zum Abschied.

Ich winkte zurück.

Dann nahm ich mein Handy aus der Tasche und rief meine Mutter an.

"Hallo, Schatz", sagte meine Mutter viel zu fröhlich.

"Hey, Ma. Du, Ich schlaf heute bei Chan, ist das okay?", fragte ich sie.

"Bei wem?! Darcy, du warst gerade mit Dean Winchester essen! Ich habe dieses Essen doch extra organisiert, weil du dich nicht mehr mit diesem wertlosen Nichtsnutz deine Zeit verschwenden sollst! Komm sofort nach Hause, Darcy!"

Ich konnte es nicht fassen!

Sah sie nicht, dass es mir mit Chan tausendmal besser ging?!

"Ma, ich bin 17 und darf selbst entscheiden, mit wem ich mich treffe und mit wem nicht!

Ich komme morgen gegen Mittag nach Hause und es ist mir egal was du jetzt sagst!"

"Darcy Elisabeth McLar-", ich legte auf.

Wie immer, wenn ich wütend war, schossen mir Tränen in die Augen.

Ich glaube das war es, was ich am meisten an mir hasste.

Dass ich immer, wenn ich wütend war, heulen musste.

Ich lief die Straße hinunter in Richtung 'ärmeres Viertel'.

Ich hasste diese Aufteilung der Stadt!

Natürlich kannte ich den Weg zu Chan's Haus auswendig.

Ich fror ein wenig in dem Kleid, denn es war kühl geworden.

Als ich bei Chan ankam hörte ich Krach aus seiner Garage.

Er bastelte immer an seinem Auto.

Ich lief zu der Garage und klopfte laut.

Der Lärm stoppte und ich hörte einen Ruck, dann war das Tor offen.

Chan stand vor mir in einem Top und einer braunen Hose.

Er war verschwitzt und hatte schmutzige Hände.

Er sah verdammt gut aus!

"Darcy? Du siehst super aus", meinte er und musterte mich von oben nach unten.

Ich lächelte.

"Danke, du auch."

Chan lächelte auch.

"Was machst du hier?", fragte er und zog mich zu sich in die Garage.

Er schloss das Tor hinter mir.

"Ich komm von dem 'Date' ", sagte ich und schaute auf den Boden.

"Und?"

"Ich habe Angst, Chan!

Ich habe eine Scheißangst!

Ich will mich nicht mit Millionärssöhnen zum Abendessen treffen, ich will nicht Prosecco oder Sekt trinken und ich will keine Mutter, die mich von meinem besten Freund fern halten will!

Ich will einfach nur hier sein!

Bei dir!

Du bist der einzige Mensch, der mich versteht! Chan, ich will nicht mehr!"

Ich schloss meine Augen und lies die Tränen meine Wangen hinunter fließen.

"Hey, Hey, Hey, Darc, ganz ruhig. Komm her", sagte er und zog mich zu sich.

Er legte seine starken Arme um mich und drückte mich fest.

Ich atmete ein und roch Schweiß, Autoschmiere und einen winzigen Hauch von meinem Parfüm, dass in der Luft hing.

"Kannst du deiner Mutter nicht sagen, dass du keinen Bock auf diesen Winchester Typ hast?", fragte Chan mich.

Ich verdrehte die Augen.

"Garantiert nicht. Die ist der festen Überzeugung, dass ich mich von dir fern halten soll, weil du ein schlechter Umgang für mich bist."

Wir lösten uns aus der Umarmung und ich konnte sehen, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten.

Typisches Zeichen für Wut.

Chan war der Typ von Person, die richtig nett war. Die ganze Zeit einsichtig und freundlich. Doch wenn ihn irgendetwas wütend machte, gab es kein Zurück mehr. Dann konnte er richtig ausrasten.

Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter.

"Alles gut, Chan. Reg dich nicht auf", versuchte ich ihn zu beruhigen.

Schon wieder spannten sich die Kiefermuskeln.

"Ich soll mich nicht aufregen?! Die wichtigste Person in meinem Leben darf mich nicht mehr sehen und ich soll mich nicht aufregen?!", seine Stimme wurde laut und ich konnte nur einen kleinen Moment darüber nachdenken, wie süß das Gesagte überhaupt war.

"Chan, ich bin doch da. Ich höre seit Jahren nicht auf meine Mutter, diese eine neue Phase von ihr geht auch wieder vorüber. Ich lass mich nicht von dir fern halten, ich bin fast erwachsen", sagte ich energisch, aber nicht zu laut.

Chan schaute mir fest in die Augen und seine Gesichtszüge einspannten sich wieder.

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Hey Leudes!

So, also neue Woche, andere Geschichte :) (Die Umstellung ist immer voll verwirrend xD)

Alsoooo, wenn es euch gefallen hat, lasst doch ne Bewertung da, ich freu mich ;).

Kommentiert auch mal, was ich noch besser machen könnte, oder was noch passieren könnte, wenn ihr wollt...


Danke fürs Lesen, schnuggies ;)

<3 love ya

The ChangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt