Gefangen

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Die Stadt ist voller Menschen

Trotzdem fühle ich mich einsam


Alle um mich herum sind schwerelos

Aber ich klebe am Boden


Ich habe hier ein Zimmer

Aber ich fühle mich nicht zuhause


Ich gehe zur Uni, in mein Zimmer, schlafe

Stehe morgens wieder auf

Und wiederhole diesen Zyklus

Ich bin gefangen im Alltag

Kann mich nicht befreien

Dabei bin ich doch diejenige

Die sich entschied hier zu bleiben


Wo sind meine Träume?

Wo ist das kleine Mädchen

Das nachts wachgelegen

Und bis zum Morgengrauen gelesen hat?


Sie ist erwachsen geworden, ist aufgewacht

In einer Welt nicht für Träumer gemacht

Hat ihre Träume weggesperrt

Den Schlüssel verloren

Und sich dem Leben hingegeben


Ich vermisse die Schule

Hab früher immer gelacht,

wenn sie sagten:

„Das ist die beste Zeit deines Lebens".

Jetzt weiß ich, sie haben Recht gehabt

Ach, was würd ich dafür geben

Umzukehren,

Die Zeit zurückzudrehen

Und das alles nochmal zu erleben


Jetzt bin ich erwachsen

Studiere etwas was ich eigentlich nicht liebe

Und traue mich nicht es zuzugeben

Liege jede Nacht wach

Mit schmerzendem Herz

Und frage mich fortwährend

Ist es das wert?


So zu sein wie sie wollen das du bist

Bis es dir deine Seele zerbricht

Und du vergisst

Wer du bist

Was du willst

Was deine Träume sind


Du verlierst dein inneres Kind

Wachst eines Tages auf

Bist auf einen Schlag erwachsen

Und sollst dich nun entsprechend verhalten

Ich weiß nicht wie

Ich weiß nicht ob ich das kann

Ich weiß nur eins

Ich fühle mich gefangen


Nein eigentlich weiß ich noch etwas mehr

Aber es schmerzt so sehr

Und ich kann nicht mehr

Dabei hat es doch gerade erst angefangen

Wie soll ich noch fünfzig Jahre so weiter machen


Da ist ein Gedanke

Von dem lasse ich mich leiten

Um mich zu befreien

Die Ketten zu zerreißen

Ich will nicht so werden

Wie alle anderen Gefangenen

Ich will nicht sterben

Und mein ganzes Leben bereuen

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