Kapitel 7 - Verlegen

743 81 29
                                    

Nora-Lee POV:


Ich war mit meinen Nerven am Ende! Aber so richtig! Ich wusste nicht ein und nicht aus, und war mir ziemlich sicher, dass ich mit dem „Malik-Fall" wie ich ihn nannte, restlos überfordert war. Zum einen hatte ich mir auch mächtig was vorgemacht. Ich dachte es sei einfach aus einem Menschen die Wahrheit heraus zu bekommen und nach dem Studium hatte ich mich gewappnet gefühlt. Doch nun, merkte ich, dass zwischen Theorie und der Praxis ein Meilenstein war.

Ich verstand Zayn nicht! Er schien mir Hinweise geben zu wollen, aber auf der anderen Seite sperrte er sich total gegen mich. Das dumme, wirklich dumme war: ich könnte mit den Hinweisen absolut nichts anfangen!


Erschrocken zuckte ich zusammen, als mein Telefon zu klingeln begann, während ich mein Mittag zu mir nahm. Ich wischte über das Display und nahm das Gespräch an.

„Hallo?"

„Ja, hallo Nora, hier ist Harry."

„Hey.", freute ich mich und hatte sofort ein Lächeln auf den Lippen.

„Hör zu es gibt ein Problem.", erzählte er vorsichtig.

„Ist was mit Malik?"

Ruhe auf der anderen Seite. „Wie kommst du darauf?"

Achselzuckend antwortete ich: „Nenn es Intuition. Keine Ahnung war nur so ein Bauchgefühl."

„Dann liegst voll richtig."

Jetzt wurde ich hellhörig. „Er wird verlegt."

„Wie er wird verlegt?"

„In ein anderes Gefängnis."

„Aber warum?"

„Er ist in der Zelle ausgetickt und hat einen Sicherheitsmann, als dieser hinein kam, um ihn zu beruhigen, lebensgefährlich verletzt."

„Oh gott...", flüsterte ich geschockt.

„Es wäre gut, wenn du zum Gefängnis kommen könntest und dort deinen Abschlussbericht schreiben würdest."

„Ja klar, kann ich machen. Nur wie soll es mit Malik weiter gehen."

„Keine Ahnung und wenn er drüben ist, fällt er auch nicht mehr in meinen Sicherheitsbereich, worüber ich mehr als froh bin. Diese Ermittlungen am Tatort kommen auch nicht voran und es gibt keinerlei Spur, der wir nachgehen können. Er ist der perfekte Mörder, Nora!"

„Ich mach gleich los, Harry!"

„Das ist super, dann treffen wir uns dort."


Ich zeigte meinen Ausweis vor, und wurde von dem Personal durchgelassen.

„Ich möchte gerne mit Mr.Malik reden.", wandte ich mich an den Sicherheitsmann.

„Ich kann sie nicht zu ihm lassen, Miss?"

„Davis.", stellte ich mich vor. „und wie sie das können: ich bin seine behandelnde Psychologin!"

„Dazu müsste ich einen-"

„-einen Ausweis.", beendete ich den Satz und hielt ihn dem stämmigen Mann entgegen. Schnell überflog er mit seinen Augen alle Daten, nickte dann zustimmend und ließ mich zu Zayns Zelle.

„Ich möchte allein mit ihm sprechen."

So trat der Mann auf die gegen überliegende Seite und hielt uns gut im Blick.

Zayns saß völlig zusammengekauert auf seiner kaputten Liege und starrte vor sich auf den Boden.

Langsam und bedächtig näherte ich mich Schritt für Schritt ihm, darauf bedacht ihn nicht zu erschrecken. Als sein Blick für einen Moment zu meinen Schuhen huschte, hielt ich inne.

„Zayn, ich bin's Nora."

Das gewohnte Schweigen von ihm. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn und sah ihn aufmerksam an.

„Was war los gewesen, Zayn?", wollte ich wissen. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Zayn jemanden schwer verletzt haben kann.

Schweigen.

„Bitte rede doch mit mir!", bat ich ihn einfühlsam.

Schweigen.

Still sah ich mich in seiner kleinen Zelle um: eine mehr als kaputte Liege, ein Eimer, und ein Fenster, dass vergittert und viel zu hoch gebaut worden war, als das man mal einen Blick hinaus werfen könnte.

„Zayn, bitte!"

„Ich dachte du duzt mich nicht, Lee.", brach er das Schweigen und bei seinen Worten strahlte mein ganzes Gesicht. Ich liebte seine sehr spezielle Stimme.

„Vielleicht solltest du mehr mit mir reden, dann könntest du mich auch besser einschätzen.", konterte ich.

„Ich rede nicht."

„Was war los Zayn?"

„Keine Ahnung was du meinst.", stellte er sich dumm.

„Du weißt es ganz genau!", erwiderte ich scharf!

„Nein! Ich habe nichts gemacht!", sah er mich nun endlich einmal an. Doch aus seinen Augen sprach die pure Unschuld und ich wusste wieder einmal nicht, was ich glauben sollte.


„Wo ist Miss Davis?", hörte ich Harrys Stimme.

„Sie ist bei Mr.Malik in der Zelle.", antwortete der Sicherheitsmann.

„Sie ist was?!", schallte seine Stimme nun um einige Töne lauter durch die betonierten Wände.

Panisch kam er zu uns rüber gestürmt.

„Komm sofort da raus!"

„Harry beruhig dich, alles gut."

„Nora, nehm die Situation ernst.", warnte er mich.

„Miss Davis, Mr.Malik muss nun zum Abtransport fertig gemacht werden und zum Flugzeug gebracht werden."

Ich beobachtete wie der Mann, Zayn grob am Arm packte und ihn halb aus seiner Zelle zerrte. Ein letzten mitleidvollen Blick warf mir der Schwarzhaarige zu, und für einen kurzen Moment zuckten seine Mundwinkel nach oben zu einem Lächeln.

Das war der Punkt, an dem ich wusste: ich würde diesen Fall, diesen Mann nicht aufgeben und kam deswegen zu einer unüberlegten Entscheidung.

„Ich werde mit Mr.Malik zu dem anderen Gefängnis fliegen."




**********


Hallo,

nach Monaten kommt jetzt wieder mal ein kleines Kapitel und ich muss den Hinweis geben, wir kommen langsam auf die Haupthandlung zu, auf die ich mich schon wahnsinnig freue zu schreiben:)

Also was denkt ihr:

-Hat Zayn recht mit seiner Unschuld?

- Und was wird Nora erleben, wenn sie mitfliegt?


Ich möchte mcih auch ganz, ganz doll für eure 43 Votes und 11 Kommentare bedanken und das trotz der Tatsache, dass ich hier ganz selten update! Deswegen doppelt danke!!!!

Ich freu mich so darüber und hoffe ich konnte ein wenig Spannung erzeugen:D

Bis zum nächsten Kapitel...

eure Shelly

Shattered Wings [Zayn Malik, Harry Styles]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt