Kapitel 1

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"Ihr wollt was?", verunsichert sah ich das Gespann vor mir an, während ich ein knappes Kostüm in Händen hielt.

Skeptisch schwangen meine Augen über den eng und kurz geschnittenen Stoff. Es war ein Bunny Kostüm, das meinen Oberkörper in ein grünes Oberteil und meine Beine in schwarze Netzstrümpfe Hüllen würde.

"Dass du das anziehst. Sieht doch gut aus", der kurzhaarige Mann vor mir grinste dreckig, während er an dem Stoff zupfte.

"Du willst mich doch nur darin sehen, das hat doch rein gar nichts mit eurem Plan zu tun", ertappt zuckten seine Augen, verloren jedoch nicht ihr begeistertes Funkeln.

"Natürlich gehört es zum Plan. Und selbst wenn nicht. Komm, mach's für mich. Ich wär dir so dankbar"

"Ich tu DIR doch keinen Gefallen. Wenn ich mal was von dir brauche bekomme ich ein Winken als Ablehnung, jedes Mal. Also warum sollte ich jetzt etwas für dich tun, Ran?", bedrückt sah er auf den Boden.

"Dann halt nicht", beleidigt verschränkte er die Arme. Wie ein kleines Kind, das war echt nicht auszuhalten.

"Nein, nicht wegen Ran. Das gehört wirklich zum Plan dazu", Koko strich sich über die Augen.

"Ich will aber nicht!"

"Und ich will keinen Bruder wie Ran haben. Blöd nur, dass er es ist. Also los, man kann nicht immer haben was man will!", Rindou strich sich eine seiner lilanen Stränen hinters Ohr. Sofort fielen einige seiner langen Haare wieder nach vorne, was ihn genervt stöhnen ließ.

"Aber wozu dieses Kostüm? Die Party ist ja schön und gut, aber das hier?", angewidert verzog ich mein Gesicht, als ich das Stück Stoff mit beiden Händen hoch hielt.

"Ein nettes Extra", Koko klatschte voller Überzeugung in die Hände und sah mich erwartungsvoll an.

"Was?", war das Einzige was ich schnippisch rausbrachte.

"Na, anprobieren", er deutete auf das Bunny Outfit.

"Vergiss es!", ich schmiss das Teil in eine der Ecken, bevor ich die Arme verschränkte.

Ich wollte gerade etwas sagen, als ich ein leichtes Kratzen an meinem Kopf spürte. Was war das? Ein Haarreif? Oder doch nicht etwa...

"Perfekt", Ran kam vor mich getreten und sah mich freudestrahlend an.

"Was...", ich griff nach oben, als ich etwas langes aus Stoff ergriff. Sofort riss ich mir das Ding vom Kopf und beäugte es. Tatsächlich waren es die zum Kostüm passenden Ohren.

"Du willst Sanzu doch glücklich machen, oder?", verärgert über Rindous Wortbeitrag, schnaubte ich und verdrehte genervt die Augen.

"Ja... ABER DAFÜR BRAUCH ICH KEIN FUCKING BUNNY OUTFIT!", mein Schreien war noch im ganzen Haus zu hören.

"Pssst, halt die Klappe!", alle drei machten hektische Bewegungen mit den Armen und hielten sich den Finger vor den Mund.

"WAS", angepisst verzog ich das Gesicht und setzte mich auf die Couch hinter mich. Sanft sank ich in den weichen Saum des moosgrünen Möbelstücks ein.

"Wenn das jemand hört ist die ganze Überraschung hin. Nur wir vier wissen davon", Koko drehte mit seinem Finger einmal eine Runde zwischen uns vieren.

"Na und? So besonders ist das jetzt auch nicht", damit hatte ich wohl einen Nerv bei ihm getroffen, denn er strich sich tief durchatmend durch sein langes, weißes Haar.

"Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung wie viel Zeit, Mühe und Geld es mich gekostet hat dieses Kostüm zu besorgen? Ich mein guck es dir doch mal an: Es ist mit kleinen Diamanten besetzt. Genauso wie die Ohren. Und du pfefferst es einfach in die Ecke?", wild fuchtelte er mit seinen Armen herum und deutete dabei auf das Stück Stoff das zwischen zwei der in edelrot tapezierten Wände lag.

Happy Birthday? 🍋 (Bonten x Reader-chan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt