Kapitel 8

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Nachdem ich meine Hose verschlossen hatte, blickte ich zu Mikey der stumm und still im Raum stand.

Sein Blick war auf mich gerichtet. Ärger, Enttäuschung und gar Zweifel flimmernten in seinen sonst so undurchschaubaren Irden. Mit der Zeit hatte ich gelernt seinen Blick zu lesen, was unweigerlich dazu führte das Innere seiner wahren Emotionen zu kennen.

Mit meinen schmalen Lippen formte ich ein stummes "Es tut mir leid".

Kurzes Schweigen durchtrieb den Raum und ließ Platz für das angespannte Knistern.

"Kommt jetzt", Kakucho verließ mit einem genervten Seufzen das Zimmer. Wer sollte es ihm auch übel nehmen? Sanzu und ich hatten das geplante Meeting deutlich verzögert.

Auch Sanzu stieß ein triebloses Stöhnen in die Welt, ehe er sich mit hochgezogener Hose an mir vorbei bewegte und durch den Türrahmen schlüpfte. Hinterlassen wurde Stille, Mikey in der Mitte des Raumes und ich. Der Kleinere sagte kein Wort, während er in die Leere des Bodens starrte.

"Mikey, es tut mir leid", doch nichts. Schweigen.

Ich bewegte mich ein paar verunsicherte Schritte auf ihm zu. Waghalsig legte ich meine Hand auf seinen Kopf und hinterließ in seinem seichten Haar, ein paar kleine Lieblichkeiten meiner Fingerspitzen.

"Du kannst da doch gar nichts für, also entschuldige dich auch nicht", leise kamen die Wörter über seine Lippen, ehe er wieder verstummte. Ich stockte in meinen Bewegungen und verzog nachdenklich die Miene.

"Ich hätte mich weigern können und..."

"Das hättest du nicht geschafft...du kennst ihn doch", der Weißhaarige griff zu meinen Händen auf seinen Kopf und nahm sie in seine. Vorsichtig zerrte er sie nach unten, zwischen uns.

Mit sachten Bewegungen verschränkte ich meine Finger in seine und lächelte traurig. Auch er blieb stumm, einzig und allein seine müden Irden beobachteten das kleine Spektakel. Mit einem müden Lächeln stupste ich seine Wehmut an.

"Aber ich hätte es probieren..."

"Du hattest doch nichts dagegen...ich kenn dich doch", Mikey seufzte und enfernte sich von meiner Hand. Er war nicht mehr bereit weiterhin darüber zu reden, das merkte ich ihm sofort an.

"Lass uns endlich zum Meeting gehen. Alle warten schon", mit monotoner Emotion verließ Mikey den dunklen Raum, dicht gefolgt von mir.

Unser Weg führte uns durch die langen und breiten Gänge der riesen Villa. Wir stiegen über eine große, breite Treppe über den samtig roten Teppich ins Erdgeschoss. Dort ging es weiter zur rechten Seite in einen weiteren Gang. Er war düster, die Lampen schienen in einem seichteren Licht.

Mit leisen Schritten glitten unsere grauen Gestalten durch den Flur und machten vor einer dunklen Tür Halt. Mit einem ohrenbetäubenden Quietschen stieß Mikey die Tür auf und trat ein, ich folgte ihm mit bedachten Schritten.

In der Mitte des Raumes war ein großer, runder Tisch der von etlichen Stühlen umrundet wurde. Die Wände waren in einem goldenen Ton gehalten. Kein einziger Sonnenstrahl konnte sich in das Zimmer verlaufen, die Fenster wurden nämlich von Rolläden bedeckt. Einzig und allein die schwachen Strahlen der leise flimmernden Glühbirnen schenkten der Atmosphäre etwas Erträglichkeit.

Um den Tisch herum hatten sich alle Mitglieder Bontens eingefunden. Die Hentai Deppen tuschelten irgendwas, Sanzu tippte angepisst mit dem Finger auf dem Tisch herum, der Rest war mit den eigenen Gedanken beschäftigt.

Als Bontens Boss an den Tisch trat, schossen alle von ihren Plätzen hoch und begrüßten ihn mit einem kräftigen "Boss!" aus ihrer Lunge und einer ehrwürdigen Verbeugung.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 10, 2023 ⏰

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