Chapter 3: Potenzielle Freunde

89 7 0
                                    


Draco hatte meinen kleinen Ausflug selbstverständlich nicht erwähnt, auch wenn er ziemlich genervt davon war, dass ihm sich keine solche Gelegenheit geboten hatte. Dafür hatte ich erfahren, dass er sich mit dem Jungen unterhalten hatte, welchem ich noch kurz an der Tür des Ladens begegnet war. Wie ich mir schon fast gedacht hatte, erzählte Draco, dass auch er in wenigen Wochen sein erstes Schuljahr in Hogwarts beginnen würde.

Die Zeit bis zum Schuljahresbeginn verging wie im Flug. Ehe ich mich versehen hatte waren Draco und ich zusammen mit unseren Eltern am Bahnhof angekommen. Draco und ich betrachteten auf dem Weg zum Gleis 9 ¾ mit gerümpfter Nase die vielen Muggel, welche entweder am Bahnhof standen oder beinahe über eben diesen stürmten. Beinahe begann ich die armen Dinger zu bemitleiden. Wie anstrengend musste es nur sein ohne Magie?

Pünktlich wie immer kamen wir am Gleis an. Auch hier herrschte schon reger Betrieb. Neugierig schaute ich mich um, auf der Suche nach potenziellen Freunden. Mir fiel jedoch schnell auf, dass ich hier auf dem Bahnhof wohl kaum geeignete Leute finden würde. Dafür war es hier einfach viel zu überfüllt.

„Ich glaube ihr solltet langsam mal einsteigen", meinte unsere Mutter. Bei ihren Worten stieg in mir die Panik vor einer allzu liebevollen, tränenreichen Verabschiedung auf, weshalb ich nur eine schnelle Umarmung zuließ und daraufhin zusammen mit Draco beinahe fluchtartig in den Hogwartsexpress einstieg. Wie ich es mir schon gedacht hatte, war ich meinem Vater nicht einmal ein Wort des Abschieds wert gewesen, während er sich von Draco kaum trennen konnte. Ich versuchte meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, was mir auch relativ schnell gelang, als Draco und ich uns, im Hogwartsexpress angekommen, auf die Suche nach einem freien Abteil machten.

Nach kurzer Zeit fanden wir glücklicherweise ein noch leeres Abteil, welches Draco und ich natürlich sofort für uns besetzten. Die Hoffnung, dass wir die restliche Fahrt über unter uns bleiben würden, wurde allerdings schon kurz darauf zerstört, als sich die Abteiltür öffnete und ein Mädchen mit kinnlangen, braunen Haaren hereinblickte. „Ist hier noch ein Platz frei?" Draco warf mir einen kurzen Blick zu, woraufhin ich nur mit den Schultern zuckte. Meinetwegen konnte sich das Mädchen zu uns setzen, auch wenn ihre Anwesenheit die Zugfahrt sicher nicht viel angenehmer machen würde. Draco nickte ihr kurz zu und sie trat lächelnd ein. „Ich bin übrigens Pansy, Pansy Parkinson. Und wer seid ihr?" Bevor Draco oder ich ihr antworten konnten öffnete sich die Abteiltür allerdings erneut und ein Junge, ebenfalls in unserem Alter, schaute herein. „Hey", begrüßte er uns grinsend. „Hier ist doch sicher noch ein Platz für jemanden wie mich frei?"

Wie sich schnell herausgestellt hatte hieß der grinsende Typ Blaise Zabini und war alles andere als schüchtern. Überraschenderweise schien Draco sich sehr gut mit ihm zu verstehen, was man von Pansy und mir nicht gerade behaupten konnte. Zwar schien sie in etwa die gleichen Ansichten wie ich zu haben, was besonders die Häusereinteilung betraf, doch ansonsten gab es nichts was ich an ihr sonderlich sympathisch fand. Sie redete mir zu viel, setzte viel zu viel auf Klatsch und Tratsch und erzählte mir die geheimsten Geheimnisse ihrer Freundinnen, was mich ihren Namen auf meiner eigen angelegten Potenziellen-Freunde-Liste sofort streichen ließ. Irgendwann begann ich ihr Geplapper auszublenden und lauschte stattdessen dem Gespräch zwischen Blaise und Draco. Sie unterhielten sich gerade über die Häusereinteilung und genau wie Draco und ich, wünschte sich auch Blaise nach Slytherin zu kommen. In Gedanken vermerkte ich mir seinen Namen auf der Liste.

Nach einigen Stunden, welche ich, trotz Pansys Gequassel, irgendwie überstanden hatte, waren wir endlich angekommen. Auf die Bootsfahrt über den See hätte ich allerdings gerne verzichten können. Warum genau mussten die Erstklässler bitte mit diesen unbequemen Booten fahren, während es alle anderen in den Kutschen doch viel bequemer hatten? Und dass in Begleitung dieses vertrauensunwürdigen Halbriesens. Doch wie durch ein Wunder erreichten wir alle unbeschadet das Schloss.

Als wir uns in einer Reihe für die Häusereinteilung aufstellen sollten, begann mein Herz nun doch vor Aufregung schneller zu schlagen. Eigentlich sollte ich mir keine Sorgen machen, schließlich passte ich so gut nach Slytherin wie in kein anderes der Häuser. Die Auswahl begann nachdem der sprechende Hut sein Lied gesungen hatte. Interessiert beobachtete ich wie er meine Klassenkameraden in ihre Häuser einteilte. Die meisten Namen, welche ich auf meine Liste gesetzt hatte, konnte ich direkt wieder streichen. Was wollte ich mit Freunden in Hufflepuff oder Ravenclaw? Ganz zu schweigen von den Gryffindors. Als Conrad, Marce aufgerufen wurde, setzte ich wie automatisch einen Haken hinter seinen Namen auf die Liste. Natürlich würde er nach Slytherin kommen. Genauso wie seine Eltern vor ihm und seine Großeltern vor ihnen und so weiter. Es war dasselbe Prinzip wie bei Draco und mir. Der Hut brauchte eine Weile länger als bei den meisten anderen ehe er seine Entscheidung bekannt gab. GRYFFINDOR! Ertönte es und ich glaubte schon mich verhört zu haben. Als ich realisierte, dass ich es nicht hatte, musterte ich meinen ehemaligen Freund genauer. Blass und mit einem unsicheren Lächeln auf den Lippen setzte er sich an seinen Haustisch. Stirnrunzelnd strich ich seinen amen von der Liste. Auch wenn wir gut befreundet gewesen waren, so wollte ich mit einem Gryffindor nichts zu tun haben.

Als Draco an der Reihe war überraschte es mich nicht, dass der Hut ihn nach Slytherin schickte, noch ehe er seinen Kopf auch nur berührt hatte. Nun war ich an der Reihe. Selbstsicher lief ich nach vorne und setzte mich. Meine vorherige Aufregung war wie weggeblasen, als ich dort saß und von allen angestarrt wurde. Lange durfte ich die Aufmerksamkeit allerdings nicht genießen, denn schon nach wenigen Sekunden verkündete der Hut sein Urteil: SLYTHERIN!

Lächelnd erhob ich mich und setzte mich neben Draco an meinen neuen Haustisch. Kurz danach fügte ich einen weiteren Namen auf meine Liste, welchen ich tatsächlich nicht direkt wieder streichen musste. Stattdessen wurde Theodore Nott nach Slytherin eingeteilt und setzte sich auf den freien Platz zu meiner Linken. Nachdem die Einteilung beendet und dass Festessen begonnen hatte, begann ich mich mit ihm zu unterhalten. Er war ein insgesamt eher ruhiger Typ, was mir nach der Zugfahrt mit Pansy durchaus entgegenkam. Außerdem war er, wie ich mir schon gedacht hatte, ein Reinblut, sonst wäre er ja auch kaum nach Slytherin gekommen. Insgesamt hatte er auf den ersten Blick also durchaus die Qualitäten, mein bester Freund zu werden.

Heyy zusammen! Endlich ist es wieder so weit. Ein neues Kapitel ist online! Ich hoffe die Geschichte gefällt euch bisher und ihr habt euch wenigstens ein kleines bisschen über den neuen Teil gefreut :)

Liebe Grüße & bis bald,

Nika :D

Responsibilities - Blaise ZabiniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt