kapitel 2

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"Omg Geronimo!"
Mit diesen Worten riss Winfried das unterste, sich im Erdgeschoss befindende Fenster auf. Der Anblick, der sich ihm bot, erschrak ihn durchaus. Ein nach Hundescheiße stinkender, sich seinen kleinen rosa Freund haltender und sehr wütender Geronimo stand vor ihm.
"Ich will rein. Sofort."
Schnell öffnete Winfried die Tür im dritten Stock und ließ eine Strickleiter runter.

Drinnen fing Geronimo bitterlich an zu weinen. Der Verlust seines Dreirads war einfach zu viel für ihn. Winfried stand neben ihm, versorgte ihn mit kaltem Linseneintopf (mit Knäckebrot und Schokostreuseln, da Winfried keine Linsen mehr vorrätig hatte), streichelte ihm den Rücken mit seiner Fernbedieung und spielte ihm sein selbstgeschriebenes Lied auf dem Dudelsack vor.

"Willst du die beiden etwa verklagen?", fragte der Gastgeber.
"Aber was soll denn das bringen?"
Schluchzend ließ Geronimo seinen Kopf auf die Tischplatte fallen.
"Geld kann diese demütigende Erfahrung nicht ungeschehen machen."
"Aber du zeigst ihnen, dass du gewonnen hast. Du demütigst sie, noch mehr als sie dich gedemütigt haben." (damn das ist deep mitten in der Nacht)
"Das ist die Idee." Geronimo sprang auf und kippte dabei den Linseneintopf über Winfrieds Kinderausmalbilder.
Dieser sah in fragend an.

"Wir überfallen eine Bank!"

🎿

Fritz und Fritzi saßen in ihrer Gefängniszelle und starrten sich an. Fritzi fragte sich, warum Fritz seine telepathischen Mitteilungen nicht empfangen konnte, doch das lag vielleicht daran, dass Fritzi immer noch unter dem Einfluss von Radeberger Pilsner (you know it) lag.

"Hey."
Fritz schaute hoch.
"Heeeeeey."
Fritz seufzte.
"Heeeeeeeeeeeeedeeedddey."
"Wie viel hast du getrunken?"
Stille.
Dann ein Kichern.
"Nnnnnnüx."
"Fritzi, geh schlafen", wies Fritz seinen Gegenüber zurecht.
"Nein!"
Er stampfte mit dem Fuß auf, sodass die Wache außerhalb der Zelle sein Sandwich fallen ließ.

"Das wird ernsthafte Konsequenzen haben!", brüllte der Wachmann. Fritz musste zugeben, dass er schon sehr bedrohlich aussah, mit seinen Seidenstrümpfen und rosa Schleife in den Haaren

"Komm doch!", rief Fritzi und fing an, Hampelmänner zu machen.
"Ich denke nicht, dass..."
Fritz würde von dem Brüllen des Wachmanns unterbrochen, welcher die Tür aufschloss und der Herausforderung entgegentrat.

Fritzi hörte mit den Hampelmännern auf und sah sich erschrocken um, in der Hoffnung, Fritz würde dieses Mal seinen telepathischen Hilferuf empfangen. Eine Pfütze warmer Flüssigkeit bildete sich auf dem Boden um ihn herum.

Der Wachmann legte beide Hände an seine Stirn, strecke die Zeigefinger und schabte mit dem Fuß auf dem Boden, als wollte er einen Stier imitieren. Dann rannte er auf Fritzi zu, welcher mit einem hohen Quietschen gerade noch zur Seite springen konnte.
Doch viel Zeit zur Erholung blieb nicht. Der Wachmann nahm erneut Anlauf, rutschte jedoch dank der mysteriösen gelben Flüssigkeit aus und legte sich der Länge nach auf den Boden.

"Jetzt!", schrie Fritzi und hechtete zur Tür. Ohne zu zögern folgte Fritz ihm und beide rannten hinaus in ihre Freiheit.

🦃

Schon von weitem vernahm Chad das laute Lachen seiner beiden Kumpel, Henry und Carson. Chad, der für einen Dude eine geringe Körpergröße besaß, brauchte Henry und Carson nicht nur als seine besten Freunde, sondern auch als Bodyguards.

Mit einer Brofist begrüßten sich die drei, dann rieben sie ihre Ärsche aneinander (so wie jedes Mal, wenn sie sich trafen).
"Digga Chad, was geht?", fragte Henry. Er trug einen blauen Tüllrock über einer zerschlissenen Jogginghose und  hatte sich seine Haare so low-quality-mäßig blondiert.
Er antwortete mit einem dezent emotionalen "Bruh" und erntete fragende Blicke.

"Ich bin momentan komplett am Arsch. Jemand hat meine Waschmaschine gestohlen."
"Well shiiiiit." Carson zog an seiner Vape. Er war ein bisschen nerdiger als Chad und Henry, trug eine Brille mit unterschiedlich großen Gläsern und 1 Tanktop, auf dem "Edeka - Wir ♡ Lebensmittel" stand.
"Des is hart mies Alta", kam es von Henry.
Seufzend setzte sich Chad auf einen Poller auf dem MediaMarkt-Parkplatz, auf dem sie standen.
"Ich hab halt auch 0 Kohle für ne neue."
"Du kannst dein Stuff auch bei mir waschen Bruder", bot Carson an.
"Echt, danke mann, aber langfristig wird des nix."

Die Lage sah hart aussichtslos aus. Zu allem Überfluss kam dann auch noch jm vorbei, der einen Kühlschrank quer über den Parkplatz schob.
"Diggah, is das nich deiner?", fragte Henry.
"Shiiiit omg vallah, jetz bin ich komplett gefickt", antwortete Chad. (Ich kann nicht mehr helpppp)

"Brüder kommt, wir müssen Chads Kühlschrank retten!"
Carson fuchtelte wie wild in Richtung des Typen.
"Lass ihn, da war doch eh bloß Schlagsahne, Bier und n paar Schnürsenkel drinn", winkte Chad ab.
"Bruh", sagte Henry nur.

"Vallah ich muss iwie die Knete auftreiben. Ohne Kühlschrank kann ich nich leben."
Henry zog an Carsons Vape, machte 1 Pirouette und biss sich dann so Fuckboy-mäßig auf die Unterlippe, während er sich vorlehnte.
"Bruda wir bekommen dein Schotter schon irgendwie."
Chad sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Vielleicht", er zog wieder an der Vape, "vielleicht müssen wir n bisschen Gewalt anwenden. Heißt wo einbrechen. Aber-", er drehte sich zu Carson, dann wieder zurück zu Chad, "ich hab da so meine Kontakte."

Oceans dreizehn nur dummWo Geschichten leben. Entdecke jetzt