Loki x Mobius Oneshots

Oneshot 21 - Liebe und Lüge

Loki und Mobius saßen spät abends in ihrem neuen Apartment auf der Erde in Ohio, nachdem die TVA bis zum letzten Ziegelstein in Schutt und Asche lag. Wie Mobius es Loki versprochen hatte. Komplett abgebrannt, nach vielen grauenhaften Momenten von unendlich scheinenden Kämpfen.

Loki saß unbekümmert auf dem einen Ende des Schreibtisches, an dem Mobius seit zwei Stunden ununterbrochen hockte und arbeitete. Die TVA war zwar geschlagen, aber es gab hunderte, tausende gefährliche Varianten, die das Multiversum und jeden darin nun bedrohten. Von Kang ganz zu schweigen, es lagen Kriege in der Luft und keiner wusste so recht, was denn nun passieren würde. Ein multiversales Chaos, und Nacht für Nacht suchten die beiden nach einer Lösung oder einem Plan, dieses zu bewältigen.

Der Gott schaukelte gedankenverloren mit den Beinen hin und her, was er mit voller Absicht machte, da er genau wusste, wie sehr es seinen Partner störte. Nach einigen Augenblicken schaute Mobius genervt zu ihm auf und gab ihm einen mörderischen Mobius-Blick, der einen innerhalb von Millisekunden einfrieren konnte. Als Loki seinen Blick erwiderte, presste er nur die Lippen zusammen und driftete mit seinem Blick davon. Ohne die Beine hin und her zu wippen. Er hatte viele Gedanken in letzter Zeit gehabt, aber es kam immer wieder zu einem Gespräch mit Sylvie zurück...

„Liebe ist ein Dolch. Sie ist eine Waffe... die aus der Ferne geführt werden kann oder aus der Nähe. Man kann sich selbst in ihr erkennen. Sie ist wunderschön. Bis sie dich bluten lässt. Aber wenn du dann versuchst, nach ihr zu greifen..." „...Ist sie nicht echt."

Mobius seufzte, „Was ist los?", fragte er und drehte seinen quietschenden Drehstuhl so, dass er Loki richtig ansehen konnte. Jetzt hatte er seine Aufmerksamkeit, so wie er es eigentlich immer wollte. „Ich habe nachgedacht.", das war alles, womit er begann. Mobius spielte sein Spiel aber mit, obwohl er ungeduldig wie eh und je war und fragte einfach nur „Worüber?"...

„Du hast mich doch mal gefragt, warum ich als Loki tue, was ich tue. Ob es mir... Spaß macht Leute zu verletzen.", der ehemalige Agent nickte und überlegte, worauf Loki damit wohl hinauswollte. „Du sagtest, dass es dazu gehört, zu deiner Illusion und Täuschung.", folgerte Mobius und wartete, bis der Gott ihm zustimmte. „So ist es. Aber es ist auch... Liebe, egal in welcher Form, endet immer bitter. Egal ob es nun mit Freundschaft, Liebe oder auch Hass endet, es endet immer bitter. Immer, denn alles endet mit einem Abschied. Verstehst du? Ob nun ungewollt oder gewollt, spätestens der Tod trennt Wege endgültig."

Lokis Stimme wirkte auf einmal ganz verloren, als ob er in Gedanken unendlich weit weg wäre. Es war jedoch ein ruhiger, sanfter Klang seiner Stimme, die Mobius über alles liebte zu hören. Meistens jedenfalls. So redete der Gott nur mit ihm, wenn sie unter sich waren und er war ungemein ziemlich stolz darauf, dass ausgerechnet er ihm so sehr vertraute. Mobius lehnte sich zurück, sein Blick war immer noch auf sein Gegenüber fokussiert und er versuchte, seine Worte vollkommen zu verstehen. Loki hatte recht...

Abschiede sind unausweichlich und Abschiede sind mit Sicherheit niemals leicht, besonders wenn man nicht will, dass jemand geht. Mobius hatte vor allem in den letzten Wochen darüber nachgedacht, seit sich die TVA als eine Lüge herausgestellt hatte. Er hatte sich Abschiede immer wie eine Art blaues Seidentuch vorgestellt, welches die leuchtenden und schönen Erinnerungen voller Glück und Freude einhüllte. Und dass jedes Mal wenn man daran dachte, dieser blaue betrübte Schleier über der Freude lag und die Freude verbarg. Obwohl es doch so ein schöner Moment gewesen war...

Aber, und dass hatte Mobius durch niemand geringen als Loki gelernt, Abschiede können auch Anfänge sein. Mit dem Ende der TVA öffnete sich für ihn ein neues, spannendes Kapitel zusammen mit dem Gott des Schabernacks. Das würde er für nichts in der Welt eintauschen.