Kapitel 10

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POV Y/n N/n

Samstag 10:30

Ich packe gerade die letzten Sachen in meinen Rucksack, als es an der Tür klingelt. Yuna öffnet diese und begrüßt Sugawara, der da ist, um mich abzuholen, weil ich nicht weiß, wo Tanaka wohnt. Ich laufe runter, begrüße Suga mit einem knappen „Hallo" und verabschiede mich dann schnell von meiner Familie. Dann machen Suga und ich uns auf den Weg zu Tanakas Haus. Es freut mich sehr mal zwei komplette Tage unter Freunden und ohne Aufsicht eines Erwachsenen zu sein. Wir unterhalten uns über das Wochenende, über Schule, und kommen so auch zum Thema Volleyball. „Darf ich dich etwas fragen?", sagt Suga und ich hebe eine Augenbraue. „Ja, was denn?" „Was ist am Donnerstag genau passiert? Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst, aber ich wüsste es wirklich gerne." Ich halte kurz die Luft an und überlege. „Ok, aber erzähl bitte niemandem etwas davon. Wenn es jemand wissen möchte, soll er es von mir erfahren." Er nickt verständnisvoll und dann beginne ich ihm alles zu erzählen. Von dem Gespräch am Netz, über die Prügelei, bis zu dem Moment, in dem ich zu Hause eingeschlafen bin. Während ich rede, entdecke ich einen Ausdruck n Sugawaras Gesicht von dem ich so sehr gehofft hatte ihn nicht zu sehen. Mitleid. Ich hasse es bemitleidet zu werden. Es hilft nicht und es lässt mich immer dumm und schwach fühlen. Vielleicht war es nicht so klug den Typen zu provozieren und ich war auch zu schwach, um es mit ihm aufzunehmen, aber das weiß ich selbst. Nachdem ich es ihm erzählt habe, fühle ich mich nicht unbedingt besser, aber eine angenehme Gleichgültigkeit macht sich in mir breit. Vielleicht hilft es doch manchmal von seinen Problemen zu erzählen. Oder jedenfalls fühlt es sich gut an es Sugawara zu erzählen, besonders weil er mich nicht unterbricht und nichts von dem was ich sage kommentiert. Das macht mich sehr glücklich. „Weißt du überhaupt, wie der Junge heißt?", fragt er. „Nein, du?" „Ja, der heißt Kantaro Kyotani. Oikawa nennt ihn auch "Tollwütiger Hund". Mit dem würd ich mich nicht anlegen." „Würde ich dir auch von abraten", knurre ich. „Und jetzt lass uns nicht mehr darüber reden, sonst krieg ich noch schlechte Laune." „Ok, klar", lächelt er.

Um zehn vor elf klingeln wir an Tanakas Haustür, die kurz darauf von einer jungen Frau mit blonden Haaren und großen Brüsten geöffnet wird. Sorry, dass ich das so sage, aber die sind das erste, was ich von ihr sehe. „Hi Sugawara! Und du musst y/n sein. Ryu hat schon viel von dir erzählt." „Tatsächlich, ist das so?", murmel ich und Suga schnaubt leise. „Jetzt kommt rein, Yu ist auch schon da. Eure Jacken und Schuhe könnt ihr dort hintun. Ryus Zimmer ist die Treppe hoch und dann die zweite Tür rechts. Und y/n, wenn die Jungs Stress machen, dann kannst du ruhig zu mir kommen", sagt sie und ich nicke ihr noch zu, bevor sie den Flur entlang geht und hinter einer Tür verschwindet. „Wer war das?", frage ich verwirrt. „Das ist Tanakas große Schwester, Saeko. Sie hat schon einige Male bei unseren Spielen zugeschaut", erklärt mir Suga. Plötzlich ertönt ein Poltern und laute Stimmen von oben. Ich schaue Suga an, er schaut mich an und dann rennen wir die Treppe hoch. Sugawara reißt die Tür auf und ich dränge mich an ihm vorbei in den Raum. „Oh, äh... hallo y/n, hallo Sugawara", begrüßt uns Tanaka mit einem nervösen Lachen. „Was ist passiert?", fragt Suga entgeistert.In der Mitte des relativ kleinen Zimmers steht ein flacher Tisch, auf dem in einer großen Wasserpfütze viele kleine Scherben liegen. Auf dem Boden dahinter liegt ein Volleyball. „Das war Noyas Schuld. Er hat den Ball auf das Glas geworfen", berichtet Tanaka. „Das stimmt gar nicht! Er ist mir aus der Hand gefallen als du ihn mir wegnehmen wolltest", protestiert Noya. „Och Leute, jetzt streitet euch nicht, sondern macht lieber die Sauerei weg. Ich helf euch auch", sage ich und so machen wir es. Während wir Noya und ich die Scherben aufsammeln und den Boden kehren, machen die anderen das Wasser weg. Nachdem wir fertig sind, zwingt uns Suga dazu, sofort mit lernen anzufangen. Wir setzen uns mit unseren Sachen an den Tisch und beginnen damit, Übungsaufgaben zu machen, aber ich bin dabei nicht besonders konzentriert. Ich frage mich eher, wie wir hier zu dritt auf dem Boden schlafen sollen, denn das Zimmer ist schon relativ klein und der Tisch nimmt nochmal extra Platz weg. Es ist zwar klein, aber sehr gemütlich. Eine Wand ist orange, eine andere gelb gestrichen und auf dem Boden liegt ein Fusselteppich, auf dem man sehr bequem sitzen kann. Der Schreibtisch und das große Regal an der orangenen Wand sind voll mit irgendwelchem Kram und auf der Kommode an der gegenüberliegenden Wand steht eine fette Musikanlage. Aber am coolsten ist wahrscheinlich der große Balkon, fast schon eine Terrasse, mit einer Sitzecke und einem Hängekorb. Doch jetzt steht die Sonne noch auf der anderen Seite des Hauses und es ist zu kalt, um draußen zu sitzen. „Hey y/n! Machst du überhaupt deine Aufgaben?", reißt mich Suga aus meinen Gedanken. „Äh... nein." „Man y/n, willst du etwa durchfallen?", schimpft er und ich ziehe eingeschüchtert den Kopf ein. Es fühlt sich schrecklich an, sowas aus seinem Mund zu hören und ich möchte ihm keinen Grund geben, das wieder zu tun, also beuge ich mich schnell über mein Heft. Wir schauen Anhand der Aufgaben erst mal, was wir noch nicht können, dann erklärt uns Sugawara nochmal die einzelnen Themen und wir machen dazu Aufgaben. Suga kann echt gut erklären und ist dabei auch noch sehr geduldig. Nach einer Stunde habe ich das Gefühl, alles verstanden zu haben und gut auf die Arbeit vorbereitet zu sein, aber Suga überredet, oder besser gesagt zwingt mich, weiter zu lernen.

Was ist das? (Sugawaraxreader) FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt