Der Moment

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Manu's Sicht

Jetzt, wo ich mich an das Longboardfahren gewöhnt habe, war es garnicht mal sooo schlimm.
Um ehrlich zu sein machte es sogar Spaß. Das kann aber daran liegen, dass ich mit Taddl auf einem Board stehe, mit jemand anderen wäre das eine ganz andere Sache.

Mit jeder Sekunde, in der ich mit ihm fahre, fühle ich mich leichter und freier, als in den letzten vergangenen Jahren.

Ich bin in den Gedanken deswegen auch mal wieder, so wie in den letzten Monaten, nur bei ihm und kriege überhaupt nicht mit, dass das Longboard langsamer wird, sogar anhält.

Aber ich fühle mich so nah bei Taddl einfach so unglaublich gut, so als könnte ich ihn nicht mehr loslassen oder generell verlassen, ich will komischer Weise für immer bei ihm bleiben und seine Wärme spüren, auch wenn ich weiß, dass das nicht funktioniert.

Plötzlich werd ich von einer elektrisierenen Berührung an den Schultern aus meinen Gedanken geholt.

"Hey! Wir sind draußen, zum Glück sind wir auch keinen anderen Leuten mehr über den Weg gefahren." meint Taddl.

Erst jetzt bemerke ich, dass ich immer noch mit ihm auf dem Brett stehe.

Schnell löse ich mich von ihm, zu schnell, denn ich spüre sofort den Verlust der Geborgenheit.

Taddl macht ebenfalls keinen glücklichen Eindruck, aber das kann ja auch daran liegen, dass ich ihn genervt habe...ich will in aber nicht verärgern!

"Ich...ähm, sorry, dat wollt ick nich..." nuschel ich und schau dabei sehr interessiert den Boden an, der sich inzwischen wieder in eine geteerte Straße verwandelt hat.

"Ist doch...ist doch nicht schlimm." sagt Taddl, kratzt sich am Kopf und schaut nun auch zur Seite, wahrscheinlich um die Röte in seinem Gesicht zu verstecken, aber man kann es trotzdem an seinen Ohren sehen.

Irgendwie echt süß...

...neee, wo kam der Gedanke den schon wieder her?!

Wahrscheinlich aus meinen Tumorgehirn, wie immer.

"Ich geh dann mal, war echt nett euch mal in echt gesehen zu haben, also euch zu treffen, tut mir auch leid wenn ich Umstände gemacht habe...sorry, Tschüss." ich lächele sie alle an, doch Taddl gilt das längste, dann dreh ich mich um und ich spüre wie mein Herz sich zusammenzieht.

Es sagt mir, dass ich bei ihnen bleiben sollte und als ich gerade dabei bin mich nocheinmal um zu drehen, zieht mich jemand an der Hand zurück.

Natürlich ist es Taddl, der mich flehend anschaut und sich dann räuspert, als er die ganzen verwirrten auf sich spürt.

"Ich, äh, wo wohnst du denn? Vielleicht können wir dich ja noch nach Hause bringen, nicht Jungs?!" fragt er und schaut Ardy und Simon an, die zucken jedoch nur mit den Schultern und geben uns beiden ein wissendes Lächeln.

"Also, ich glaub das wird nicht nötig sein, ...leider...-" sage ich, wo man das letzte Wort eigentlich nicht hören dürfte, doch als ich Taddls traurigen Blick sah antwortete ich noch schnell:" Ich wohn in Essen, da müsstet ihr mit im Zug fahren."

Plötzlich stahl sich ein Lächeln auf Taddls Gesicht und ich seh ihn verwirrt an.

"Tja, da wirst du wohl diese Woche nicht mehr nach Hause kommen" meint er lachend.

"Hähhh?!?!? Wieso?"

"Oh Gott, manchmal bist du echt so wie Manu..." dabei schaut er mir direkt in die Augen, weiß er was, hoffentlich nicht oder hoffentlich schon, mein Gehirn und Herz arbeiten schon wieder gegeneinander an.

Wenn du nur wüsstest »GLPaddl«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt