Kapitel 4 - Lea Drews - Aufmunterung

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Donnerstag, 05.05.2022

Nach der Schule ging ich mit meinem Schatz nach Hause. Das hübsche Mädchen, wovon bestimmt jeder wusste, dass ich Maja meinte, vor mir ging rückwärts über die Straße und schaute mir ins Gesicht. Sie sprach über die Rollenverteilung und wie die Requisiten aussehen konnten vielleicht. Mein Schatz war komplett in ihrem Element. Das machte mich so glücklich, sie so zu sehen und ihr zuzuhören. Lediglich mit einem Kuss würde ich sie nun unterbrechen wollen. Aber was war, wenn sie nicht auf mich stand? Ich liebte sie und wollte sie als Freundin nicht verlieren. Das wäre dann bestimmt sehr verkrampft geworden. Ich musste es für mich behalten. Immerhin durfte ich sie wenigstens auf der Bühne küssen demnächst. „Maja, wegen der Kussscene, das ist nur ein Bühnenkuss, richtig?" Meine Liebste drehte sich um, blieb kurz stehen und lief dann neben mir her. Sie sah kurz in sich gekehrt aus, als wenn sie über ihre Antwort nachdenken musste. „Ja... klar; es ist nur ein Bühnenkuss, nichts weiter!" Mein Schatz konnte nicht lügen, weshalb ich ihr glaubte. Für den Moment war es wohl wirklich nur ein Bühnenkuss. Ob sie sich auch nicht traute, mir zu sagen, dass sie mich liebt? Maja rieb sich den Arm, etwas nachdenklich. Sie schaute zu Boden. „Alles in Ordnung?", mochte ich von ihr wissen. Ich konnte nicht ertragen, wenn meinem Schatz etwas auf der Seele brannte, was sie belastete. Maja stockte kurz. Vermutlich suchte sie etwas anderes, was sie belastete, um die Wahrheit zu sagen, aber gleichzeitig nicht das Thema zu nennen, woran sie dachte. Ich liebte ihre Ehrlichkeit. Und auch wenn ich hier in der Vergangenheit schreibe, liebe ich sie immer noch natürlich. „Ich... Ich denke an Lukas und deinen Papa. Wenn ich mir vorstelle, dass mein Papa einfach verschwindet..." „Na ja, Gefängnis ist ja auch nicht..." „Ich meine meinen Adoptivvater. Wenn Frank einfach verschwindet... Ich glaube, ich würde mir auch den Kopf ziemlich zerbrechen, gerade bei den ganzen Gefahren, denen er schon ausgesetzt war." Vorsichtig hielt ich meine Hand an ihren Nacken. „Am meisten würde ich mich denke ich um dich Sorgen. Schließlich bist du meine allerbeste Freundin und ich möchte dich nicht verlieren." Das Lächeln, welches Maja mir jetzt zeigte, war so süß, dass ich selbst zu lächeln begann und sie vielleicht etwas verliebt anschaute. Mir gelang es, mich nochmal zusammenzuraufen. „Ich möchte dich auch nicht verlieren!", verriet mir die Süße mit mulmigen Gefühl. Ich streichelte sie. Maja musste sich bestimmt keine Sorgen machen. „Lukas und Papa tauchen bestimmt wieder auf", murmelte ich kaum verständlich, aber verständlich genug. Ich machte mir Sorgen, aber versuchte mir kaum etwas anmerken zu lassen. „Ja, bestimmt", stimmte mir Maja leise zu. Ich überlegte mir etwas, um meine Liebe abzulenken. Ich glaubte, das brauchte sie jetzt. „Hast du Lust, heute bei mir zu übernachten? Wir könnten uns einen schönen Film für heute Abend raussuchen." Kurz öffnete mein Schatz den Mund und schloss ihn wieder. „Das wäre bestimmt toll! Mein Geburtstag ist bloß morgen, da muss ich noch Kuchen für die Gäste backen." Maja zog eine traurige Mine. Ich erwiderte fröhlich. „Na, dann backen wir zusammen und schauen wann anders einen Film. Ich wollte ohnehin noch für dich backen und zu zweit macht das noch viel mehr Spaß!" Maja nickte zustimmend. Der Vorschlag gefiel ihr. Luna hatte bestimmt auch nichts dagegen, wenn mein Schatz bei uns übernachtete heute. 

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