Verlust begegnet uns in vielen Formen; der Tod ist nur eine davon.
Manchmal verliert man auch seine Heimat, eine gute Freundin oder die Liebe.
Und manchmal, manchmal verliert man auch sich selbst.
Oft scheint ein Verlust sinnlos und auf seine eigene Art und Weise unerträglich. Ja, hätte man es vorher gewusst, wäre man davor gewarnt worden, hätte man vermutlich alles darangesetzt, ihn in letzter Sekunde zu verhindern. Obwohl es kein Geheimnis ist, dass Verluste so unweigerlich zum Leben gehören, wie die Sonne zum Mondlicht.
Töricht versuchen wir, die Dinge fester zu halten. Oder sie erst gar nicht mehr zu greifen.
Doch er wird uns treffen, und egal in welcher Form, wir fühlen uns bestohlen. Weil es genau das bedeutet, etwas zu verlieren. Und doch hinterlässt er uns eine Menge an Gefühlen, die viel zu groß und zu schwer erscheinen, als dass wir unter ihrer Last jemals wieder einen Schritt weitergehen könnten.
Wut und Trauer, Scham und Angst, Erleichterung und Demut.
Plötzlich scheint die Welt zu klein für unseren Schmerz.
Wir versuchen zu fliehen. Einen Ort zu finden, an dem wir sein können, ohne dass er uns folgt. Also laufen wir, immer weiter, bis wir an einen Abgrund geraten, das Ende unserer Welt. Wir prallen daran ab und werden mit voller Wucht in ihn zurückgeschleudert, in unseren Schmerz.
Wir müssen uns wohl oder übel an all die Löcher gewöhnen, die das Leben in unsere Existenz stanzt. Löcher, die für immer bleiben, wie weit geöffnete Türen. Und wenn wir durch sie hindurchsehen, schauen wir zurück auf Momente und Zeiten, Menschen und Orte, Erinnerungen, die trotz allem noch geblieben sind.
Und dann wird es auf einmal sichtbar; dass Verlust nichts Vollständiges ist. Dass immer Bruchstücke bleiben, aus welchen sich Teile bilden, die zu einem Gesamtbild heranwachsen.
Und was du glaubst verloren zu haben, ist eigentlich der Stoff, der all die Lücken füllt.
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Barefoot Summer Blue Moon
RomanceEmory kehrt nach vier Jahren in ihre Heimat im ländlichen Wyoming zurück, um sich um ihren angeschlagenen Vater zu kümmern. Eigentlich will sie nicht länger als nötig an diesem Ort bleiben, den sie mittlerweile mit so viel Schmerz und Reue verbindet...