Kapitel 5

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Was machst du Lív? Der Veranstaltungsort war in der untersten Etage eines Hotels. Sie liefen zur Rezeption und Lív hielt seine Karte dem Angestellten entgegen. „Eine Nacht auf den Namen Lív."

Der Angestellte buchte diese ein und übergab die Schlüsselkarte. Gemeinsam fuhren sie mit dem Aufzug in den siebten Stock.

Was hat er vor? Bastian war überrumpelt. Wieso nahm Lív ihn mit auf ein Hotelzimmer? Wieso folgte er ihm? Er folgte einem Omega auf ein Hotelzimmer – etwas, was er niemals tun würde.

Gemeinsam betraten sie den Raum. Bastian sah, wie sich der Blondschopf auf das Bett fallen ließ.

„Lív, was tun wir hier?" Zu raten brachte nichts. Himmelblaue Augen starrten ihn an.

„Denk nach. Der Name, die Buchung auf meiner Kreditkarte, die wohlgemerkt nicht mir gehört. Sie gehört dem Arschloch, das mich verschachern möchte. Sein Assistent war auf der Veranstaltung, hat gesehen, dass wir gemeinsam gegangen sind, und nun wird er diese Abbuchung sehen." Der Blick wanderte zur Decke. „Ich hoffe, er macht sich Hoffnungen und ich zerstöre sie mit Freuden."

Das ist es also. Es wird mit Sicherheit die Runde machen, nur wusste dieser kleine Blondschopf leider nicht, wen er sich aufs Zimmer mitgenommen hat. Andererseits gab es keine Fotos, denn die Veranstaltung war diskret. Die Gerüchte würden auch an die Ohren seines Vaters dringen und ihn etwas ausbremsen. Wenn er es richtig anstellte, würde er daraus einen großen Vorteil ziehen können. „Du bist schlau."

Ein Lächeln zog sich über Lívs Gesicht. „Ich weiß. Sie werden beide die Schnauze halten und wir haben unsere Ruhe." Daraufhin erfolgte ein leichtes Gähnen. „Sofa oder Bett?", fragte Lív, der die Müdigkeit spürte.

Plötzlich war der Alpha ganz nahe, war direkt über ihm. „Hast du keinen Überlebensinstinkt? Wieso gehst du mit einem Fremden auf ein Zimmer?"

Lív schaute ihn an. „Wenn du dir etwas nimmst, was ich nicht freiwillig gebe, wird dein Leben morgen enden. Du bist nicht dumm genug, deinen Ruf aufs Spiel zu setzen. Auch Alphas müssen sich an Gesetze halten. Ein Wort über eine Vergewaltigung und das war's für dich. Das weißt du."

Er ist bezaubernd. Mit der Hand fuhr er über die Stirn des jungen Mannes unter sich, strich eine Strähne zur Seite, die ihm ins Gesicht gefallen war. Der Geruch von Rosen umgab ihn und zum ersten Mal an diesem Abend ließ er auch seinen Pheromonen freien Lauf.

Der Geruch von Kiefernadeln, Erde und Eis hüllte Lív ein, doch er war nicht aufdringlich. Es war eine sanfte Einladung, eine Frage um sein Einverständnis. „Wirst du es mir freiwillig geben, Lív?", erklang die tiefe Stimme. Der Alpha richtete sich auf, die Augen leuchteten.

Langsam richtete sich Lív auf. „Eine Nacht. Keine Verpflichtungen, keine Anrufe, keine Emails, keine weiteren Treffen." Wieso sollte er ablehnen? Dieser Alpha vor ihm hat ihn wie ein normaler Mann gefragt, würde ein Nein akzeptieren. Sie waren einfach zwei Männer auf Augenhöhe. Wieso sollte er dann nicht dessen Gesellschaft genießen?

Für einen Moment zögerte Bastian. Die Worte versetzten ihm einen Stich und er wusste nicht warum. Wieso zögerst du? Stille dein Interesse und es wird abklingen. Er hatte kein Interesse an Omegas. Diese vorübergehende Faszination würde ihren Reiz verlieren. Keine Verpflichtungen. Besser konnte es doch nicht laufen.

„Einverstanden."

„Dann zieh dich aus und zeig mir, was du zu bieten hast. Wenn es mir nicht gefällt, gehe ich." Eine klare Ansage. Dieser Omega würde nicht brav die Beine breit machen. Die Art reizte Bastian, denn niemand sprach so mit ihm. Die blauen Augen sahen nicht den Alpha, nicht den CEO, nur den Mann.

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