Kapitel 12

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Bastian stand in der Lobby, verabschiedete gerade ein paar Geschäftspartner, als er den Geruch von Rosen wahrnahm. Dieser hatte jedoch eine saure Note. Als er in die Richtung starrte, sah er ihn. Lív stand vor dem Aufzug, doch er war blass und in seinen Augen stand Panik. Als er zu Boden fiel und liegen blieb, handelte sein Körper instinktiv. Er rannte zu ihm und nahm ihn in den Arm. „Lív", rief er und schüttelte ihn leicht, doch er bewegte sich nicht mehr.

Sofort hob er ihn hoch. „Patrick, hol den Wagen. Wir müssen ins Krankenhaus", rief er und trug ihn zum Aufzug. Sein Assistent rannte sofort zu ihm und fuhr mit ihm mit dem Aufzug in die Garage. Er stieg mit Liv auf den Rücksitz, während Patrick sich auf den Fahrersitz setzte und sofort losfuhr.

„Mr. Davies, wer-"

„Beeil dich", sagte er nur, lauter als sonst. Bastian presste Lív an sich. Erst jetzt nahm er es wahr. Horror breitete sich in ihm aus. Seine Finger legten sich in Lívs Nacken und er spürte einen Verband unter dem Kragen. Was?

Im Krankenhaus wurde er sofort aufgenommen und untersucht. Bastian saß im Wartebereich, seine Hände zitterten. Patrick setzte sich neben ihm und reichte ihm einen Kaffee. Dankbar nahm er ihn an.

Patrick arbeitete für ihn, seit Bastian die Position des CEO übernommen hatte. Er war der verlässliche, kühle Alpha, der nie einen Fehler machte oder Emotionen zeigte. Solch einen Ausdruck hatte er noch nie auf dessen Gesicht gesehen. Angst und Entsetzen waren auf diesem gestanden und nun waren es Verzweiflung und Unsicherheit. Die sonst so blickdichte Maske war fort. Wer ist dieser junge Mann? Er musste ihm nahestehen, sonst hätte er niemals so reagiert. „Er wird schon wieder", sagte er mit ruhiger Stimme.

„Ich hoffe es", antwortete sein Boss.

Nach einer Stunde kam die Ärztin. „Sind Sie mit dem Patienten verwandt?", fragte er die beiden.

Bastian stand auf. „Ich bin-", er brach ab. Er war kein Verwandter. „Ich bin sein Verlobter. Kann ich zu ihm?"

Überraschung stand auf dem Gesicht der Ärztin und dem seines Assistenten. Sie nickte und sie liefen in dem Raum, in dem Lív lag. Er hing an einem Tropf und war nach wie vor bewusstlos.

Die Ärztin räusperte sich. „Mr.-"

„Davies", sagte Bastian.

„Mr. Davies. Ihr Verlobter ist in einem Schockzustand. Wie es aussieht, wurde er vor kurzem gewaltsam markiert. An seinen Hanglenken und Rippen sind Spuren, die andeuten, dass er gewaltsam festgehalten worden ist und in seinem Nacken ist eine Bissspur, die sich entzündet hat. Es ist deutlich, dass der Biss gegen seinen Willen geschah, da die Haut an einigen Stellen aufgerissen ist. Zudem hat er mit seinen Nägeln an dem Bissmal gerissen, wir haben unter seinen Fingernägeln Rückstände von seinem eigenen Blut und das eines Fremden gefunden."

Bastians Gesicht zeigte den Schock, unter dem er stand. Er setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und fuhr sich über das Gesicht. „Wurde er-?" Er konnte es nicht aussprechen.

„Es kam nicht zu einer gewaltsamen Penetration. Nein. Wir haben Proben von dem Genmaterial genommen. Es ist deutlich, dass nicht Sie diesen Gewaltakt ausgeführt haben, denn es sind nicht Ihre Pheromone. Wir brauchen jedoch eine Speichelprobe, damit Sie eindeutig ausgeschlossen werden und an den nachfolgenden Ermittlungen teilnehmen dürfen", sagte sie. „Die Polizei wurde schon benachrichtigt und auch einen Beistand für das Opfer wurde angefordert."

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