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Die Wassertropfen liefen an ihrem Körper herunter. Im Licht der Sterne leuchteten sie wie tausend kleine Diamanten. Elegant strich sie sich die dunklen Haare beiseite. Die Locken waren Aalglatt und hingen bis zu ihrer Hüfte. An sich würde sie jeder für eine wahre Schönheit halten. Lediglich die kleinen, feinen Striche auf ihrer Haut ließen diese Perfektion ein wenig unterbrechen. Doch diese waren nicht sichtbar, wenn man sie nicht gerade gesucht hatte.
Ein leises knurren erklang neben ihr und ließ sie aufhorchen. Layana grummelte wahrnend  in die Dunkelheit. Amaya folgte dem Blick ihrer Wölfin. Sie musste sich kurz orientieren und an die Dunkelheit anpassen. Nur langsam erkannte sie was ihre Wölfin gerade gesehen hatte. Am Ufer stand ein Mann mit dunkler Kleidung. Vielleicht stand er zwanzig Meter von Amaya und Layana entfernt. Sofort blieb sie im Wasser stehen. Zwar machte es ihr nicht viel aus das sie keine Kleidung trug und sie auch nichts hatte um sich zu verdecken, aber ein wenig unwohl war ihr schon. Leider hatte sie nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie ging weiter Richtung Ufer, oder sie blieb einfach da wo sie gerade war.
<Layana>flüsterte sie der Wölfen zu. Vorsichtig nickte sie der Wölfin zu. Diese kämpfte sich durch das Wasser nach vorne und achtete auf den Beobachter nicht aus den Augen zu lassen. Sie wusste genau was Amaya von ihr gewollt hatte. Keiner der beiden kannte die Person die sie beobachtete. Es war das erste mal das sie in diesem See baden waren und daher wussten sie nicht wer des nachts durch die Dunkelheit schlich.
<Pass auf> dachte Amaya. Zwar vertraute sie der Wölfin aber dennoch machte sie sich Sorgen. So besorgt strich sie sich die Haare über die Brüste.
Der Mann war sehr unbeeindruckt von Layanas gefährlichem Knurren. Erst als Layana kurz geschnüffelt hatte, drehte sie sich zu der jungen Frau herum und sah sie vielsagend an. Natürlich verstand sie das die Deckung von Layana bestand. Es war nun egal welchen Weg Amaya gehen würd, Layana würde sie mit allem was sie hatte beschützen. Amaya kämpfte sich ebenfalls durch das Wasser nach vorne.
<Was machen sie zu solch einer späten Stunde noch hier draußen>sagte er streng als Amaya zwischen des Wellen hervor trat.
<Verzeihen sie Sir, aber es ist eine warme Herbstnacht und ich denke schon das ich in der Lage bin meine eigenen Entscheidungen zu treffen.> Sie lief scheinlich entspannt an ihm vorbei. Sobald sie an ihm vorbei gelaufen war, drehte er sich ein wenig von ihr weg. Amaya lief zu einem großen Stein neben dem Mann und nahm ihre Kleidung. Das schwarze Kleid saß perfekt an ihrer perfekten Figur. Sie nahm eine dunkle Klinge und steckte damit ihre Haare hoch.
<Kann ich ihnen helfen Sir>fragte sie  den Mann. Natürlich hatte bemerkte sie die Blicke die er ihr zugeworfen hatte. <Erneut die Frage, was machen sie hier?> <Wie gesagt Sir. Es geht sie nicht an Sir.> Ruckartig wurde sie herum gerissen. Erschrocken stieß sie einen kleinen Schrei aus. Der Mann bohrte seine dunklen Augen in ihre. Es war totenstill. Nicht einmal Layana rührte sich. Sie hatte Angst um ihre große Schwester und wusste nicht genau was sie jetzt machen sollte. Würde sie angreifen, dann könnte der Mann auf Amaya losgehen. Damit konnte sie nur warten.
<Sie werden mich begleiten>befahl er ihr mit kalter, ruhiger Stimme. Die junge Frau wusste nichts zu erwiedern. Keiner hatte ihr bisher eine solche Ansage gemacht. Ihr Rücken lag an dem großen Stein und der Mann lehnte über ihr. Sie wusste nicht was sie jetzt machen sollte. Langsam lehnte sich derMann zurück, wobei er Amaya mitzog. Sie wusste nichts mehr. Der Mann drehte sich herum und zog Amaya mit sich. Mit keinem Muskel wagte sie es auch nur sich zu wehren. Mal abgesehen davon das sie keine Ahnung hatte wie sie sich genau wehren sollte ohne jemanden zu verletzten, denn das wollte sie sicher nicht. Layana tapste den beiden hinterher. Auch sie hatte keine Ahnung von irgendwas.
Rücksichtslos zerrte er sie durch die Nacht. Noch nie hatte sich jemand ihm derart wiedersetzt. Vielleicht hatte er bereits respektlose Schüler gehabt, aber so etwas noch nicht.
Amaya konnte sich kaum bewegen. Nur ihre Füße bewegten sich automatisch. Ihr Arm schmerzte bereits und sie wusste das es zu mindestens einem Bluterguss führen würde. Wohin würde er sie zerren? Bessere Frage, weshalb  zerrte er sie irgendwo hin? Sie wusste es nicht.
<Wie haben sie es geschafft durch die Barriere zu gelangen>fragte er streng. Sie kannte die Antwort auch gar nicht.
<Wovon reden sie?!> <Das ist nicht die Antwort auf meine Frage.><Aber was wollen sie denn von mir?>
Mit einem weiteren Ruck riss er sie zur Seite. Sie stürzte auf den Boden. Gegen ihrer Vermutung stürzte sie nicht auf Waldboden, sondern auf Stein.

Daughter of Night  (Severus Snape FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt