Kapitel 10 - How it ends

544 31 10
                                    

Phoenix wollte gerade in ihren Wagen steigen, als sie Mavericks Schrei hörte. Sofort rannte sie ins Haus und schlug die Hände vor den Mund.
"Oh mein Gott, Rooster!"
Rooster lag bewusstlos auf dem Fußboden und war blass wie eine Leiche. Der Couchtisch aus Glas neben ihm war in tausend Teile zerbrochen und Rooster hatte Schnittverletzungen am ganzen Körper  abbekommen, sodass er stark blutete. Neben ihm lag eine leere Flasche Whisky, aber das war vermutlich nicht das einzige, dass er getrunken hatte.

Mit zitternden Händen rief Phoenix den Krankenwagen, während Maverick Puls und Atmung prüfte. Sie hatte während ihrer Laufbahn schon eine Menge erlebt, aber ihren besten Freund so zu sehen, das war etwas ganz anderes. Verzweifelt kniete sie sich neben ihn und nahm seine Hand in ihre. Maverick versuchte krampfhaft ruhig zu bleiben, aber sie konnte sehen, dass er Tränen in den Augen hatte.
Der Krankenwagen brauchte nur wenige Minuten und die Sanitäter legten Rooster auf eine Liege und brachten ihn nach draußen. Maverick und Phoenix blieben in der Wohnung zurück, beide noch geschockt. Sie saßen nebeneinander auf dem Sofa, vor ihnen der zerstörte Couchtisch und das viele Blut. Phoenix legte ihren Kopf an Mavericks Schulter und ihm fiel auf, dass sie weinte.
Beruhigend strich er ihr über die Haare und vielleicht versuchte er damit auch sich selbst zu beruhigen.

"Gott Mav, was wenn wir heute nicht hergekommen wären?", fragte sie irgendwann und ihre Stimme zitterte.
"Darüber darfst du nicht eine Sekunde lang nachdenken.", antwortete er mit erstaunlich ruhiger Stimme, die ihn selbst ein wenig erschreckte. Entweder hatte er einfach schon zu viele Verluste miterlebt oder er stand einfach noch zu sehr unter Schock. Vielleicht verdrängte er aber auch einfach den Gedanken, dass er Rooster verlieren könnte, weil es einfach zu sehr weh tat, um die Gefühle zuzulassen.
Er legte einen Arm um Phoenix und so saßen sie eine ganze Weile da.

Als sie sich beide etwas beruhigt hatten, bot Maverick an zum Krankenhaus zu fahren und Phoenix gab ihm die Autoschlüssel. Sie redeten nicht, während der Fahrt und als Maverick den Wagen parkte gingen die beiden zusammen zum Eingang.
"Bradley Bradshaw, er ist mit dem Krankenwagen hergekommen.", sagte Maverick der Dame am Empfang.
"Gehören sie zur Familie?"

"Er ist mein Ehemann!", sagte Phoenix bestimmt und wischte sich eine Träne von der Wange. Die Tränen waren zwar nicht geschauspielert, aber Maverick war beeindruckt von dieser schlagfertigen Lüge.
"Wenn das so ist, Mrs. Bradshaw, ihr Mann ist momentan noch auf der Intensivstation. Bitte nehmen sie doch im Wartebereich platz. Ich informiere Sie natürlich umgehend sobald ich etwas zu seinem Zustand weiß."
Phoenix nickte, immernoch unter Tränen. Maverick legte eine Hand auf ihren Rücken und führte sie in den Wartebereich.

"Das war gut.", sagte er, nachdem sie sich gesetzt hatten. Sie lächelte schwach.
"Jetzt heißt es warten. Wer weiß wie lange es dauert bis er wieder zu Bewusstsein kommt.", sagte Phoenix nachdenklich.
"Das ist alles meine Schuld." Maverick ballte die Hände zu Fäusten. Nun war es Phoenix die im beruhigend über den Rücken strich.
"Mach dir bloß keine Vorwürfe. Das wird schon wieder." Phoenix sah ihn mit einem optimistischen und hoffnungsvollen Gesichtsausdruck an und er nickte leicht.

Eine gute Stunde später, kam die Empfangsdame auf sie zu.
"Also Mrs Bradshaw" Sie sah Maverick einen Augenblick an, unschlüssig was seine Beziehung zu dem Ehepaar war, dann sprach sie weiter. "Ihr Mann hat diverse Schnittwunden, die bereits versorgt werden konnten. Außerdem hat er eine leichte Alkoholvergiftung. Nichts besorgniserregendes, aber er wird wohl bis morgen früh schlafen. Wenn sie also nach Hause gehen möchten..."
"Wir bleiben hier!", unterbrach Maverick sie bestimmt. Sie sah ihn misstrauisch an, dann drehte sie sich um und verschwand wieder.

Maverick sah Phoenix an und diese nickte. Sie würden sich hier ganz sicher nicht wegbewegen!

Irgendwann musste Maverick eingeschlafen sein, denn als er die Augen öffnete ging gerade die Sonne auf und Phoenix hatte den Kopf an seine Schulter gelegt. Im Gegensatz zum gestrigen Abend waren sie nun alleine in dem Raum. Phoenix wachte ein wenig später ebenfalls auf und gähnte.
Ihrem Gesichtsausdruck zufolge war es ihr peinlich, dass sie auf Mavericks Schulter eingeschlafen war, was ihn tatsächlich ein wenig zum Lächeln brachte.
"Morgen", sagte er. "Ich könnte einen Kaffee vertragen und du?"
Sie nickte verschlafen.
Gerade als er aufstehen und Kaffee besorgen wollte, kam eine Krankenschwester in den Wartebereich.

"Mrs Bradshaw?", fragte sie und Phoenix nickte erneut.
"Ihr Mann ist wach. Sie können jetzt zu ihm. Er liegt in Zimmer 263."
"Dankeschön", sagte Phoenix ausdruckslos, stand auf und ging an der Krankenschwester vorbei, Richtung Fahrstühle. Maverick folgte ihr.
In der zweiten Etage stiegen sie aus und liefen bis zu der Tür mit der Nummer 263.

"Geh zu ihm.", sagte Phoenix und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er nickte ihr dankbar zu, dann klopfte er und öffnete die Tür.

Rooster sah auf, als Maverick in das Zimmer trat und sein Blick verzog sich zu einem traurigen Lächeln.
"Du bist hier.", stellte er fest und sah Maverick in die Augen.
Dieser kam langsam näher und blieb vor dem Bett stehen.
"Natürlich."

Eine Weile schwiegen sie und beide wussten nicht so recht was sie sagen sollten.
"Ich bin gestern zurück nach Miramar geflogen. Phoenix sollte dich zum Landeplatz bringen. Es sollte eine Überraschung sein.", begann Maverick die Ereignisse zu erzählen.
"Warte, heißt das, du bist nicht nur hier weil ich im Krankenhaus bin? Du bleibst hier?", fragte Rooster und sah ihn mit großen Augen an. Maverick nickte.
"Ja, ich werde hier bleiben."
Wieder lächelte Rooster, aber dieses Mal war es ein glückliches Lächeln.
Maverick setzte sich auf das Bett und sprach weiter. "Phoenix hat mich zu deiner Wohnung gefahren und da hab ich dich gefunden..." Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. "Wieso hast du das getan?", fragte er und sah Rooster mit einem Ausdruck an, in dem sich Schmerz, Enttäuschung und Unverständnis widerspiegelten. "Ich meine, wolltest du... wolltest du dich etwa umbringen?"

"Was? Nein!" Rooster sah ihn schockiert an. "Gott, Mav. Nein." Einen Moment überlegte Rooster Mavericks Hand zu nehmen, ließ es jedoch bleiben. Er wollte ihn definitiv nicht gleich wieder in die Flucht treiben.
Er seufzte. "Ich war einfach mies drauf und wollte ein bisschen was trinken. Ich... dachte ich hätte es unter Kontrolle.", gestand Rooster.
Maverick nickte.
"Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung was nach der Flasche Vodka passiert ist."
"So wie es aussah, eine Flasche Whisky und dann bist du gestürzt und auf dem Couchtisch gelandet.", erklärte Maverick.
"Oh verdammt, das erklärt warum die Ärzte mich eingewickelt haben wie eine Mumie.", sagte Rooster und sah auf die vielen Verbände herab.

"Weißt du, ich hatte auf dem Schiff viel Zeit zum nachdenken und... naja mir ist klar gefunden was ich für ein Vollidiot war."
"Ach wirklich?", fragte Rooster und zog eine Augenbraue hoch.
Anstatt zu antworten beugte Maverick sich vor, bis sie nur noch wenige Zentimeter trennten.
"Mav...", flüsterte Rooster, "Du musst das nicht tun."
"Ich weiß, aber ich will es und wenn du es auch willst, dann schätze ich, ist es okay."
Rooster schmunzelte.
"Das hatte ich versucht dir zu sagen."
"Halt die Klappe Rooster.", erwiderte Maverick, überbrückte die letzten Zentimeter und küsste Rooster. Nach all den Wochen, in denen er allein war, fühlte sich dieser Kuss an wie das Paradies. Mavericks Herz setzte einen Schlag aus, nur um anschließend doppelt so schnell weiter zu schlagen. Dieser Moment war perfekt und dieses Mal fühlte es sich richtig an.
Rooster unterbrach den Kuss für einen Moment und rutschte zur Seite, damit Maverick sich neben ihn legen konnte.

Maverick vergrub seine Finger in Roosters Haaren, während dieser mit der Hand über seinen Oberkörper strich. Als sie sich voneinander lösten legte Maverick seine Stirn an die des Jüngeren.
"Mav? Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch."

————————————————————————
The end

Vielen Dank, dass du die Geschichte bis hier her gelesen hast. Wenn sie dir gefallen hat freue ich mich sehr über einen Kommentar!!

Und wie immer freue ich mich über Vorschläge und Ideen, über welches Shipping ich als Nächstes schreiben soll. Es gibt doch nichts schöneres, als in einem Fandom neue Shippings zu entdecken, über die man vorher noch nie nachgedacht hat!!

Die nächste Geschichte ist übrigens schon in Arbeit und startet nächste Woche!

Als dann, bis zur nächsten Geschichte,

Dice

🎉 Du hast Fly high - Maverick x Rooster (Top Gun FanFiction) fertig gelesen 🎉
Fly high - Maverick x Rooster (Top Gun FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt