Begegnung

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POV: Akaza

Blut. Überall war Blut. Es sickerte über den Boden, tränkte Uniformen und Haoris sämtlicher Slayer. Ich blickte verächtlich auf sie herab. Wie schwach sie doch alle waren. Keine einzige Herausforderung. Was eine Verschwendung, zumal das Blut dieser Typen nicht einmal gut schmeckte. Ich seufzte genervt und ließ meinen Blick über die Umgebung schweifen. Das machte echt keinen Spaß mehr. Langweilig. Schwach. Das waren die Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirrten. Diese Säule war dann doch ein besserer Gegner gewesen, als ich gedacht hatte. Er war wenigstens etwas stark gewesen. Im Gegensatz zu diesen dummen Slayern hatte er etwas drauf gehabt. Scheiße. Seit diesem Kampf gab es einfach niemanden mehr, der wirklich gegen mich antreten konnte. Sie alle waren mir nicht würdig. Ich ließ von den Leichen ab und wandte mich dem dunklen Wald zu. Irgendwo da draußen musste es doch jemanden geben, der etwas konnte.

POV: Y/n

Verdammt. Wie sollte ich denn nun hier herauskommen?! Ich schnaubte. Ich fand es ja okay, dass er sich manchmal wie ein großer Bruder aufführte, aber das ging eindeutig zu weit. Noch dazu brachte es mich völlig auf die Palme, dass ich ihm nicht mal böse sein konnte. Von welcher Richtung waren wir eigentlich gekommen? Ich suchte nach Punkten, an die ich mich erinnern konnte, doch alles sah gleich aus. Ich stöhnte. Mein Orientierungssinn war wohl völlig am Arsch. Ich würde mich wohl auf mein Bauchgefühl verlassen müssen und wie ein blindes Huhn durch den Wald watscheln. Von was sollte ich mich denn ernähren, wenn ich den Weg nach Hause nie finden würde? Oder hatte Tengen etwa einen Chip an mir angebracht?! Ich strich hektisch mit meinen Händen über den Pyjama, als säße dort eine riesige Spinne und tastete Hose und Oberteil ab. Er würde es nicht wagen, etwas IN meinen Pyjama hineinzustecken. Oder? Eine Welle von Zweifel überkam mich. Nein. Würde er bestimmt nicht. Außerdem hätte ich die Chip Sache bemerken müssen. Schließlich war ich nicht GANZ dumm. Aber vielleicht beobachtete er mich?! Okay, atmen, Y/n, du wirst paranoid. Atmen. Atmen... Ich schluckte kurz. Scheiße. Erst jetzt realisierte ich, dass ich völlig allein war und niemand da war, der mir helfen würde. Ich schnaubte noch einmal kurz. Helfen. Das... das brauchte ich nicht. Ich war immer noch so selbstständig wie vorhin, mir fehlte eben nur das Training, mehr nicht.

In einem Busch raschelte es. Ich sprang zurück und hielt die Arme ausgestreckt, als wolle ich das Etwas mit bloßen Händen angreifen. Wer war das?! Ein Dämon?! Möglicherweise doch Tengen?! Nein. Ein Kaninchen sprang hinter dem Gestrüpp hervor. Wie süß. Ich ließ meine Arme sinken und kam auf das kleine Ding zu, vor dem ich mich noch vor fünf Sekunden gefürchtet hatte. ,,Na?", fragte ich. ,,Was machst du denn hier?" Ich sprach in dieser Ich-Rede-Mit-Einem-Süßen-Hunde-Welpen-Stimme, während ich mit den kleinen über den Kopf streichelte. War es normal, dass sich Kaninchen so spät noch draußen aufhielten? Ehrlich gesagt wusste ich so gut wie überhaupt nichts über diese Tiere, auch, wenn ich sie ganz niedlich fand. Das Kaninchen antwortete nicht. Natürlich nicht. Plötzlich kam ich mir so dermaßen dumm vor, weil ich mit einem Tier sprach. Wenigstens sah mich so niemand. Würde wohl ein komisches Bild abgeben, ein Mädchen, das mitten in der Nacht mit einem Kaninchen sprach, während es selbst einen Pyjama trug. Man könnte meinen ich wäre nicht mehr ganz klar im Kopf.

POV: Akaza

Ich hörte eine leise Stimme. Es roch verdächtig nach Mensch. Mein Magen knurrte leise. Ich hatte diese Slayer nicht mal angerührt gehabt. Das Blut war einfach zu... ekelhaft gewesen. Ich verzog angewidert das Gesicht und schlich weiter, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Es roch so gut und bei dem Gedanken, wieder einmal etwas zu essen, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich lugte hinter einem Baum hervor und... ließ enttäuscht die Schultern sinken? Ernsthaft? Ein Mädchen? Damit konnte ich nichts anfangen. Am besten, ich verschwand direkt wieder. Doch warte. Warum war es hier draußen? Im Pyjama?! Wenn sie eine Slayerin wäre, hätte sie ihre Uniform an. Ein ganz gewöhnliches Mädchen also. Das sich nicht wehren konnte. Ich überlegte kurz. Am schlausten wäre es, einfach wieder zu gehen, doch was, wenn Sekunden später ein anderer Dämon kommen und sie fressen sollte? Ich seufzte leise und verfluchte meinen Beschützerinstinkt gegenüber weiblichen Personen. Nein. Das konnte ich ihr nicht antun. Ich trat einen Schritt nach vorne. Das Mädchen saß dort und... sprach mit einem Kaninchen?! War sie möglicherweise aus einer Irrenanstalt ausgebrochen?? Ich hatte noch nie jemanden gesehen, der mit Tieren sprach. Naja. Vielleicht war sie auch einfach ein großer Fan verschiedener Märchen. Wer wusste das schon?

POV: Y/n

Ein weiteres Rascheln. Zuerst dachte ich: Wie toll, noch ein Kaninchen, die hoben meine Laune deutlich an, doch stattdessen blickte ich auf zwei Füße. Mein Blick huschte ruckartig in die Höhe. Heilige Mutter Maria Jesus Christus! Ein Dämon! EIN DÄMON! Ich wich zurück. Jup. Ich war gearscht. Ich hatte auf ganzer Linie versagt. Auf ganzer. Linie.

(818 Wörter)

ENDLICH ein neuer Teil. Applaus, applaus! Ich hatte echt eine Schreibblockade und wusste einfach nicht, was ich schlaues zu Papier (oder in dem Fall auf den Bildschirm) bringen sollte ToT!! Hoffe, es gefällt euch trotzdem

Das Licht meiner Dunkelheit- Akaza x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt