𝟺𝟸 𝚌𝚎𝚗𝚝𝚒𝚖𝚎𝚝𝚎𝚛

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Ein andauerndes Brummen und das Klappern irgendwelcher Gegenstände sind das erste was ich höre. Mein Körper fühlt sich taub an, gleichzeitig kann ich aber das Ruckeln der Trage spüren auf der ich zu liegen scheine. Vorsichtig öffne ich ein Auge und sehe mich um. Ich starre an ein helles Autodach, daher die Straßengeräusche. Der Wagen ist geräumig und vollgepackt mit allerlei Medizinischer Ausrüstung, ein Krankenwagen also. Das Blut rauscht in meinen Ohren und mein Herz galoppiert förmlich in meiner Brust. Neben mir bewegt sich etwas, ein Sanitäter kommt in mein Sichtfeld. Er öffnet den Mund, aber ich kann ihn nicht verstehen. Er sagt erneut etwas, jedoch starre ich ihn nur stumm an. Wieso kann ich nicht hören was er sagt? Das Gefühl von Déjà-vu überkommt mich, war der Autounfall eben erst passiert? Passierte es erneut? Nein, das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.
Quietschende Reifen und das Hupen eines Autos dringen an meine Ohren, warum konnte ich das hören?
Und warum tut mein Kopf so weh. Alles drehte sich, also schloss ich die Augen wieder und versuchte mich auf meine Atmung zu konzentrieren.

Ein Atmen. Aus Atmen. Langsam aber sicher komme ich etwas runter. Mir war schließlich nichts passiert, wenn wir es eilig hätten würden wir bestimmt mit Sirene fahren. Das war alles nur ein Missverständnis und sobald man mich in Krankenhaus untersucht hat, wird man mich nach Hause schicken. Langsam kam ich wieder zu mir, ich war in Australien und bis eben noch bei meinen Freunden gewesen. Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern was passiert war. Jedoch konnte ich mich nur noch an Felix erinnern.
Und an seinen Verletzen Gesichtsausdruck, bei dem Gedanken krampft sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Ich hatte ihn verloren, auf eine andere Art als Lily. Der Schmerz ähnelte sich jedoch sehr. Es war meine Angst zu vertrauen und mich auf jemanden einzulassen, die mir immer wieder im Weg standen. Das Karma hatte also zu geschlagen und mir einen Besuch im Krankenhaus verordnet. Ich merke wie ich langsam wieder wegtrete, diesmal aber aus reiner Erschöpfung.

Das nächste Mal das ich die Augen öffne, liege ich in einem dunklen Zimmer. Das einzige Licht kommt von einem dieser Geräte das blinkt und meine Vitalwerte angibt. Daneben hängt ein Tropf mit einer Kochsalzlösung. Nicht lang und meine Augen haben sich an die Dunkelheit gewöhnt. Meine rechte Hand fühlt sich warm und gequetscht an. Was daran liegt das Chan zu meiner rechten Seite auf dem Stuhl sitzt und meine Hand fest zwischen seinen hält.
Mit dem Kopf zur Seite gelehnt ist er auf den Stuhl eingeschlafen. Sein Anblick beruhigt mich, gleichzeitig wünschte ich Felix wäre hier.
Nicht das Chan mir nicht genauso viel bedeuten würde, schließlich war er mein bester Freund über die kurze Zeit geworden. Jedoch hoffte ein Funke in mir, dass Felix trotz allem gekommen wäre.
Vorsichtig löse ich meine Hand aus Chans Griff und greife nach dem Glas Wasser das auf dem Tisch neben ihm steht. Die Worte die Felix zu mir gesagt hat wiederholen sich wie eine endlose Schleife in meinem Kopf. Mit dem Finger fahre ich vorsichtig über meinen Haaransatz. Ich kann das Pflaster unter den Fingern spüren und im dunklen kommt es mir ziemlich groß vor.

Ein leises Klopfen an der Tür zieht meine Aufmerksamkeit auf sich, alles in mir hofft das es Felix ist. Jedoch öffnet eine Krankenschwester die Tür und sieht in den Raum. Ihr Blick schweift über die anderen Betten, die ebenfalls belegt sind bis ihr Blick an mir hängen bleibt. "Sie sind wach." Stellt sie fest.
Sie kontrolliert meine Werte und fragt wie ich mich fühle. Es dauert keine 2 Minuten da ist sie fertig und will gehen, da betrachtet sie Chan neben mir. "Das ist eigentlich nicht erlaubt, aber da ihr Freund schläft mache ich eine Ausnahme." Sie wünscht mir noch eine gute Nacht und versichert mir das morgen wieder nach mir gesehen wird.
Sie verlässt den Raum und die nächsten 20 Minuten starre ich an die Decke und höre dem schnarchen einer der Patienten zu. Eine Weile sehe ich Chan beim Schlafen zu, wie sich seine Brust hebt und senkt. Kurz denke ich darüber nach ihn wach zu machen, lasse ihn dann aber weiterschlafen. Ich drehe die Decke zwischen den Fingern und irgendwann schlafe ich dann doch wieder ein.

Am Morgen werde ich von Stimmen und hellem Licht geweckt. Es stehen zwei Schwestern im Raum und unterhalten sich mit den Patienten, während sie das Frühstück verteilen. Etwas benommen sehe ich zu meiner Rechten und stelle fest das Chan nicht mehr da ist. Der Stuhl ist leer, nur seine Jacke, die über der Lehne hängt, bestätigt mir das er noch im Krankenhaus sein muss. Neben dem Stuhl liegt meine Tasche und bei einem Blick hinein erkenne ich frische Klamotten und meine Zahnbürste. Woher kamen die Tasche auf einmal, war Mai oder etwa Kate auch hier? Grübelnd und mit den Sachen unter dem Arm verschwinde ich schnell im Bad und ziehe mich um. Fertig umgezogen lehne ich mich im Bett zurück und warte bis die Krankenschwester mir ebenfalls das Frühstück bringt. Es besteht aus Joghurt, Obst und einem Ei. Mein Magen macht sich sogleich bemerkbar, also greife ich nach dem Joghurt und Löffel den Inhalt in mich hinein. Den Apfel schneide ich vorsichtig in kleine Stücke und knabbere an diesen. Im Raum stehen vier Betten, rechts neben mir steht ein leeres und gegenüber zwei belegte. Es sind Frauen im mittleren Alter, die sich leise über ihre Familien unterhalten. Ich will eigentlich nicht lauschen, aber da sonst nichts zu Ablenkung da ist, höre ich mit einem halben Ohr zu. Die Dame mit den hellblonden Haaren erzählt gerade das ihr Enkelkind bei der Geburt nur 42 Zentimeter groß war, da der kleine Mann, so nannte sie ihn andauernd, zu früh auf die Welt gekommen war.

Ich wünschte Chan wäre jetzt hier, jedoch ist dieser noch immer verschwunden. Es dauert eine gute Stunde, bevor mir eine weitere Krankenschwester erklärt das ich stark dehydriert und unterzuckert gewesen war. An meinem Kopf die Wunde sei geklebt worden, und man hätte alle wichtigen Test durchgeführt. Sie empfiehlt mir genug zu essen und zu trinken und gibt mir dann Papiere die ich ausfüllen und unterschreiben soll, damit ich dann das Krankenhaus verlassen kann.

Der Zettel fragt nach meiner Versicherung sowie meiner Adresse, also fülle ich diese nach dem besten Gewissen aus. Chan ist noch immer nicht zurück und da die Damen eben gemeinsam raus gegangen sind, sitze ich allein in meinem Bett und weiß nicht was ich machen soll. Ich warte noch ein wenig auf Chan, aber es vergeht eine weitere halbe Stunde also entscheide ich das ich ohne ihn gehen werde. Als es an der Tür klopft, bin ich gerade dabei das Bett zurecht zu machen. Mit dem Rücken zur Tür rufe ich, "herein." Die Tür öffnet sich und Chan tritt ein, ich streiche das Bettlacken glatt und drehe mich um. "Wo warst du so lang-"

In der Tür steht allerdings nicht Chan, sondern Felix und starrt mich an. "Ich bin eben erst gekommen." Entgegnet er und kommt ein paar Schritte auf mich zu. Es zeichnen sich Augenringe unter seinen Augen ab und seine Haare liegen kreuz und quer auf seinem Kopf. Allein bei seinem Anblick steigen mir die Tränen in die Augen und ich halte mich an der Bettkante fest um nicht erneut zusammen zu brechen. In zwei großen Schritten ist er bei mir und schlingt seine Arme um mich. Sein vertrauter Geruch umgibt mich, in diesem Moment wünschte ich die Zeit würde stillstehen. Es vergeht ein Moment in dem wir uns einfach nur fest aneinanderdrücken, dann schiebt er mich jedoch sanft von sich und blickt mir tief in die Augen.

I call this a rollercoster of emotions. My head is spinning from all the diffrent Ideas I had for this, so let's hope I choose the right one. 

|Picture by Marcelo Leal on Unsplash|

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𝚂𝚄𝙽𝚂𝙷𝙸𝙽𝙴  𝙾𝙽  𝙼𝚈  𝙼𝙸𝙽𝙳✓│ˢᵗʳᵃʸ ᵏⁱᵈˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt