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~Colden

Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen, als die elektronische Frauenstimme aus den Lautsprechern ertönte.

Am Liebsten wäre ich sitzen geblieben, zurück gefahren. Die Aufregung war in Angst übergegangen. Was, wenn nicht ich ihn seltsam fand, sondern er mich? Was, wenn er mich hässlich fand? Oder unsympathisch? Zu aufgedreht? Zu ruhig?

Mit aufeinander gepressten Lippen, verließ ich den Zug.

"Scheiße", zischte ich, da mir eine Versammlung wild schreiender Mädchen die Sicht über den Bahnhof versperrten. Den Grund für den Aufruhr konnte ich nicht sehen, doch das wollte ich auch gar nicht. Zu Felix wollte ich einfach. Mehr nicht. Hier wollte er auf mich warten.

Seufzend ließ ich mich auf eine Bank fallen. Erneut schweifte mein Blick über den Bahnhof. Kein Felix. Sicher kam er zu spät. Hoffentlich kam er nur zu spät.

~Felix

Scheiße, dass ich in der Öffentlichkeit stand hatte ich voll vergessen. Das war einer dieser Momente, in denen ich mir das Gegenteil wünschte. Natürlich konnte ich mich nicht einfach mal hinstellen und warten. Wäre ja auch zu einfach.

Mit aufgesetztem Grinsen machte ich Fotos, gab Unterschriften auf Longboards, T-Shirts, Zettel.
Nicht einmal sehen konnte ich, wo sie war. Der Zug war eingefahren. Schon seit einigen Minuten. Ob sie dachte, ich wäre nicht gekommen? Man, war das gerade eine scheiß Situation.
Wahrscheinlich würde sie auch nicht auf die Idee kommen, zu mir zu gehen, wenn sie mich in der Masse sah. Sicher würde sie Dner sehen, nicht Felix. Gerne hätte ich laut ihren Namen gerufen. Auch, wenn ich unsicher wie noch nie war, wollte ich sie jetzt unbedingt sehen. Endlich war es so weit und ich konnte sie nicht in meine Arme ziehen. Langsam regten mich diese hysterischen Fans, von denen fast jeder versuchte, mich zu umarmen, etwas auf. Man, ich wollte zu Sunny. Mehr nicht. Einfach nur zu ihr und ihr alles sagen, was sich all die Jahre in mir gesammelt hatte. Mich entschuldigen, dass ich ihr nie etwas von YouTube erzählt hatte; dass ich meine Reisen immer Urlaub genannt hatte; ihr nie von meinem Leben erzählt hatte. Die ganzen Worte mussten endlich raus. Länger konnte ich sie einfach nicht aushalten. Die Gefühle, die Gedanken. Ich wollte ihr sagen, dass ich sie liebte, wollte, dass sie bei mir wohnte. Alles wollte ich mit ihr teilen. Jetzt. Izzi hatte Recht, ich hatte sie all die Jahre sehen wollen. Hatte Angst, sie würde nicht fühlen wie ich, dabei hatte ich so bloß alles unnötig aufgehalten.

Endlich. Der letzte Zuschauer. Noch kurz mein Name auf den Schuh und... strahlend sah ich mich um.

Ein Mädchen, etwas jünger als ich, saß mit zwei Koffern auf einer Bank, das Kinn auf die Hände gestützt. Die blonden Haare fielen ihr über die Schultern, die sie mit einer weißen Weste verdeckte. Ihr dünner Körper steckte in einem kurzen Kleid, die Füße in einfachen Ballerinas.

Ob das Sunny war?

Ich straffte die Schultern, ging auf sie zu. Bitte, sie musste es sein. Mein Atem verschnellerte sich. Felix, du schaffst das!

"Hey, bist du Su-.. Colden?" Lächelnd sah ich in ihre blauen Augen, die sichtlich größer wurden.

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Oh mein Gott! Noch ein Kapi und die FF is abgeschlossen DX
Gruß, Jaqui °^°

Only the Letters  》DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt