Jetzt bin ich dran

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Sakusa PoV

Als ich am nächsten Morgen aufwachte und die mir unbekannte Zimmerdecke betrachtete wusste ich, dass das alles kein schlechter Traum war. Und als ich vorsichtig nach draußen in die Wohnküche trat wurde es mir endgültig klar: ich wohnte mit Miya Atsumu zusammen!

Ich schaute in dem leeren Zimmer umher und sah, dass die Tür zu Miyas Schlafzimmer offen stand. War er etwa gar nicht zu Hause? Doch in diesem Moment ging eine weitere Tür auf und Miya kam, nur mit einem Handtuch um die Hüften geschlungen aus dem Badezimmer. Er erstarrte in der Tür und ich spürte, wie meine Wangen rosa anliefen.

Er hatte seine Fassung schneller wieder erlangt, denn seinem erschrockenen Blick wich einem überheblichen Grinsen und er lief leise vor sich hin pfeifend an mir vorbei in sein Zimmer. Grimmig blickte ich seine Tür an und drehte mich dann wieder um, um zurück in mein Zimmer zu gehen.

Wenige Minuten später standen wir gemeinsam in der kleinen Küche und überlegten, was wir frühstücken sollten. Ich entschloss mich ein wenig Reis zu kochen, während Miya diverses eingelegtes Gemüse aus dem Kühlschrank holte. „Möchtest du Fisch oder Tofu haben?", fragte er und ich antwortete: „Tofu klingt gut."

Auch wenn das Essen einfach war, schmeckte es echt lecker. Ganz im Gegensatz zu dem, was meine letzte WG immer auf den Tisch gezaubert hatte. Wir hatten es uns an dem kleinen Tisch bequem gemacht und ließen es uns schmecken. „Du kannst echt gut kochen, Miya", sagte ich anerkennend, als ich mir meinen zweiten Teller voll schlug.

Ich sah wie Miya mich abwartend anschaute und dann erwiderte: „Jetzt, wo wir zusammen wohnen kannst du mich doch endlich beim Vornamen nennen, Kiyoomi." Ich hielt inne und starrte zurück. Eigentlich behielt ich bei solchen Themen immer gern die Distanz. Den Vornamen für die Ansprache zu verwenden hatte etwas intimes, etwas persönliches. Und ich war mir nicht sicher, ob ich mit ihm auf dieser Ebene kommunizieren wollte.

Bevor ich antwortete, schnappte er sich ein Stückchen Tofu von meinem Teller und sagte verschmitzt: „Außerdem hast du mich schon einmal beim Vornamen genannt, schon vergessen?" Wieder wusste ich nicht was ich darauf erwidern sollte. Die gesamten letzten zwei Wochen hatten wir dieses Thema gekonnt wegignoriert und darüber kein Wort verloren, fast so als ob diese Nacht nie stattgefunden hätte. Dass er das Ganze jetzt so locker ansprach brachte meinen Entschluss, die ganze Sache als einmalig abzutun, beträchtlich ins Wanken.

„Das war... was anderes", murmelte ich und ließ den Blick peinlich berührt sinken, weil ich ihm nicht länger in die Augen schauen konnte. Als ich jedoch hörte, wie er den Stuhl zurück schob, aufstand und um den Tisch herum kam, hob ich wieder den Kopf. Ich ließ meine Schüssel mit Reis langsam sinken und stellte sie ab, während ich eine Augenbraue hob. "Was soll das?", fragte ich als er sich neben mir gegen die Tischkante lehnte und die Arme verschränkte.

"Das war also was anderes, als du mich auf diesem Küchentresen durchgenommen hast?", fragte er mit einem gefährlich leisen Unterton. Ich schluckte, hielt seinem Blick jedoch stand. "Ja, das war es. Und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich bitte in Ruhe zu Ende essen lassen würdest", versuchte ich würdevoll abzuschließen und wieder meine Schüssel zu greifen. Seine Hand fuhr dazwischen und griff mich am Handgelenk.

Ich schaute wieder auf und er hob ein Bein über meinen Schoß, ließ sich nieder und setzte sich rittlings auf mich drauf. Seine Arme fanden ihren Platz locker auf meinen Schultern und er legte den Kopf leicht schief. Provokativ schaute er mich an und ließ seine Hüfte über meinen Schritt gleiten. Ich hielt seinem Blick stand, hob eine Augenbraue und erwiderte den Blick herausfordernd, obwohl mir das Herz bis zum Hals schlug. 

"Was soll das werden?", fragte ich ihn und legte nun ebenfalls meinen Kopf schief. Er schnaubte und lehnte sich nach vorn, sodass sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war. "Ich verführe dich, was denkst du denn?", raunte er mir zu und ich hob herausfordernd das Kinn. "Du verführst mich? Und? Denkst du du hast Erfolg damit?", stieg ich auf sein Spiel mit ein.

Mir war nämlich plötzlich ziemlich heiß in meinen Klamotten und es war mir herzlich egal, dass dieser Mensch mein Frühstück störte. Ich legte die Hände locker auf seine Hüfte. Er leckte sich über die Lippen und ließ den Blick über mein Gesicht gleiten. "Hmmm, wie wäre es, wenn wir heute mal die Rollen tauschen?", sagte er leise und unsere Lippen trennten nur noch wenige Millimeter.

Ich schaute ihn an. Ich wusste, dass ich schon längst die Chance verpasst hatte, mich von ihm abzuwenden. Aber das wollte ich auch nicht. Ich wollte wissen, was dieser arrogante, vorlaute Typ noch zu bieten hatte. Also murmelte ich nur leise: „Küss mich endlich, bevor ich es mir noch anders überlege!"

Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen und er überbrückte das letzte Bisschen um sie auf meine eigenen zu legen. Mir entwich ein Stöhnen und ich griff fester in seine Hüfte. Warum hatte ich mir eigentlich eingebildet, wir könnten nebeneinander her leben, während uns nur eine Wand oder ein Möbelstück trennte? So sehr es mir gegen den Strich ging, ich konnte schon längst nicht mehr leugnen, dass dieser Typ mich anmachte, so viel war sicher.

Während wir uns küssten fuhr seine Hand über meine Brust und griff dann mein Shirt, als er von meinem Schoß aufstand um mich mit zu ziehen. Ich ließ ihn gewähren, erhob mich ebenfalls und seine Hände waren sofort wieder an meinem Gesicht um unsere Lippen wieder zusammen zu führen. Wir stolperten rückwärts, er zog mich in Richtung des kleinen Sofas und drückte mich auf die Sitzfläche.

Doch anstatt es sich wieder auf meinem Schoß bequem zu machen zupfte er schelmisch grinsend an meiner Hose und ich verschränkte die Arme entspannt hinter meinem Kopf. Schließlich zeichnete sich schon eine deutliche Beule ab und zeigte ihm eindeutig, was ich wollte. So sehr ich meine Gefühle gut unterdrücken konnte... umso mehr brachen sie bei diesem Typen aus mir heraus, dass ich es fast unmöglich kontrollieren konnte.

Er zog mit einem Ruck meine Hose samt Boxershorts von den Hüften und als meine erregte Länge hervor sprang stöhnte ich unterdrückt auf. Ich spürte seinen heißen Atem über meiner Mitte und hörte noch wie er mir zu raunte: „Jetzt bin ich dran, Kiyoomi." Dann schlossen sich seine Lippen über meine Spitze und ich stöhnte erregt auf.

It's my turn! || Sakusa x AtsumuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt