𝗘𝗣𝗜𝗟𝗢𝗚𝗨𝗘, in which we disband the bhc

283 42 98
                                    

╭── ⋅ ⋅ ── ✩ ── ⋅ ⋅ ──╮
EPILOGUE
17. Januar 2021
3 months later
╰── ⋅ ⋅ ── ✩ ── ⋅ ⋅ ──╯

 Januar 20213 months later╰── ⋅ ⋅ ── ✩ ── ⋅ ⋅ ──╯

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


≫∘❀♡❀∘≪
( 1 ) UMBRÜCHE UND UMZÜGE
☆゜·。。·゜゜·。。·゜★

„Und du bist wirklich ganz, ganz sicher, dass du alles hast?", fragt mich meine Mutter, während ich unter größten Mühen versuche, die Wohnungstüre mit meinem Ellbogen zuzuziehen.

„Jaah, Mama, zum hundertsten Mal", antworte ich genervt. „Ich habe sogar noch diese alte Scheuerbürste hinter der Abwasch hervorgetaucht, wie du mich gebeten hast, obwohl ich jetzt wirklich mit dem Gedanken liebäugle, Pest Control anzurufen. Ich kann nicht glauben, dass ich in so einem dreckverseuchten, schimmeligen Appartement zweieinhalb Jahre meines Lebens verbracht habe."

„Das habe ich dir beim Einzug gesagt, Bienchen, erinnerst du dich?", sagt meine Mutter. „Dass das eine schorfige, brüchige Schuhschachtel ist, und du dir über die Jahre wahrscheinlich eine Asbest- und Mykotoxinvergiftung zuziehst. Aber du warst einfach nicht davon abzubringen. Hast diese Bruchbude, die in Deutschland keiner Kontrolle standgehalten, mit riesigen Augen voller Sternenglanz angestarrt, genau so, als würden sich auf einen Schlag all deine Träume erfüllen."

„So war's ja auch", gebe ich schulterzuckend zurück, während ich über die Kante meiner bis zum Rand gefüllten Pappschachtel die steilen, mit alten Zeitungen zugemüllten Stufen zu erahnen versuche. „Ich hatte eine Wohnung in Brooklyn, und ich hatte Tae."

„Und jetzt hast du gar nichts mehr von beiden", sagt meine Mutter in ihrer typisch deutschen Direktheit, aber ich verdrehe nur meine Augen.

„Mama, Tae ist nach wie vor mein bester Freund. Dass er nicht mehr mein Mitbewohner ist, ändert absolut nichts an der Tatsache, dass wir an der Hüfte zusammengewachsen sind und mit unserer trauten Zweisamkeit die Kunstfakultät terrorisieren."

„Und was ist mit Brooklyn, deinem Traumborrough?", fragt mich meine Mutter, während sie vorausgeht, damit ich nicht über eine liegengelassene Zeitung stolpere und mir das Genick breche. „Weißt du noch, wie du mich angequengelt hast, dass Brooklyn genau der sozioökonomische Mikrokosmos ist, den du benötigst, damit deine Künstlerkarriere floriert und du dich entfalten kannst? Weißt du das noch?"

„Ach", sagte ich betönt lässig, während ich um die Ecke biege, vorbei an der Wohnung, aus der immer Hip-Hop dringt – heute Morgen ist es eine Platte von Childish Gambino. „Ich habe da jemanden kennengelernt, der mir vor Augen gehalten hat, wie inauthentisch und gentrifiziert Brooklyn eigentlich ist, Mama. Alle Künstler, die heute etwas auf sich halten, wohnen in der Bronx."

Meine Mutter schnaubt vor Lachen. „Weißt du, Bienchen, was ich an dir immer bewundert habe?"

„Meinen Humor? Meinen unerschütterlichen Optimismus? Meinen einzigartigen Blick auf die Welt?"

Kiwi Sprite 🥝 𝒋𝒉𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt