5. Kapitel

109 12 35
                                    

„Ich werde euch den Plan gleich sagen, aber zuerst müssen wir noch auf Keqing und Ganyu warten, die beiden haben sich bereiterklärt mit uns zu kämpfen", erklärte Beidou und ließ ihren Blick über den Hafen schweifen. „Wir werden euch helfen", erklang plötzlich eine tiefe männliche Stimme. Wir blickten zum Ursprung der Worte und konnten den Xiao aus dieser Welt und einen Mann, der wie Doktor Morax aus meiner Dimension aussah sehen. „Doktor Morax?", rutschte es mir heraus, wodurch Mona mich geschockt anblickte. „Warte! Er heißt in deiner Welt Morax?! Dann bedeutet das ja, er ist der angeblich tote Geoarchon!", sprach Mona und versuchte nicht laut loszuschreien. Alle - abgesehen von dem Dämonenbändiger, Morax, Venti und mir - starrten den Mann mit offenen Mündern an. Dieser lachte etwas verlegen und sagte mit ruhiger Stimme: „Mein Geheimnis ist wohl herausgekommen. Nun gut, ja ich bin der Geoarchon, oder besser gesagt, ich war es. Ich habe mein Göttliches Herz abgelegt und sicher verwahrt, sodass niemand an es heran kommt, damit ich unter den Menschen leben kann. Denn ich weiß, dass Liyue auch gut ohne mich zurecht kommt. Daher, nennt mich doch bitte Zhongli, denn dies ist nun meine Name. Xiao hat mir erzählt, dass zwei aus einer anderen Welt hier sind und ich konnte nicht widerstehen euch mit eigenen Augen zu sehen." „Wir haben dann gehört, dass ihr plant Mondstadt zu befreien und wollen euch helfen. Der Anemoarchon hätte bestimmt gewollt, dass sein Land nach seinem Tod weiterhin frei ist und da er mich einst gerettet hat, bin ich ihm etwas schuldig und werde für ihn kämpfen", erklärte der Yaksha. Zhongli erklärte, dass er uns helfe, da er Xiao unterstützen wollte. Ich fand es sehr seltsam, dass wir beide den gleichen Namen trugen und so ging es wohl auch dem anderen, denn er meinte plötzlich: „Um Verwirrung zu vermeiden, nennt mich Alatus."

„Hey Beidou!", ertönte die Stimme von Keqing. Ich wusste das sie es war, ich hatte sie schon einmal in meinem Kopf gehört. Die lilahaarige Frau rannte in Begleitung von drei weiteren auf uns zu. Es war wie bei Kazuha, bewusst hatte ich sie in echt noch nie getroffen, aber dennoch existierte sie und ich fragte mich, woher ich sie kannte. Womöglich waren die beiden Personen des öffentlichen Lebens und ich hatte sie durch Zufall bereits im Fernsehen oder internet gesehen. „Wir haben noch Yelan und Yanfei als Unterstützung dabei!", rief die junge Frau, die vermutlich Ganyu war und zeigte dabei auf die zwei Personen hinter sich. „Xiao? Was machst du denn hier?", fragte die Gehörnte und blickte meinen Doppelgänger überrascht an, ehe sie ihren Blick auf mich richtete und ihren Augen nicht zu trauen schien. Keqing hatte es ebenfalls bemerkt und murmelte: „Der Yaksha? Zwei Mal?" Da die vier Neuankömmlinge noch nicht mit der Situation klarkommen zu vermochten, erzählte Mona ihre Geschichte ein weiteres Mal. Zhonglis wahre Identität, verschwiegen wir jedoch.

Mittlerweile standen wir alle am Deck des Schiff und waren um einen Tisch versammelt. Beidou erhob ihre Stimme und begann uns den Plan zu erklären: „Wir werden mit diesem Schiff hier um die Küste herum Segeln, bis wir zwischen der Sterngreiferklippe und dem Windblickkap an den Strand gelangen. Dort werden wir an Land gehen. Womöglich stehen dort Wachen, sollte das der Fall sein, Ankern wir in Deckung und schwimmen and Ufer. Wir wollen so unauffällig wir möglich sein, denn sollten sie uns entdecken, wird es ungemütlich. Zusätzlich muss ich wissen, wer von euch kämpfen kann." Jeder - abgesehen von Venti - meldete sich und Beidou wollte wissen, wer noch Waffen und Ausrüstung benötigte. „Habt ihr Messer und passende Kleidung hier?", wollte ich wissen und bekam ein nicken als Antwort. Yun Jin zog daraufhin eine Holzkiste unter dem Tisch hervor, in welcher alle möglichen Kleidungsstücke vorhanden waren. „Das Schiff gehört meinem Vater, daher sind alle seine Kostüme für die Opern hier. Ihr könnt sie gerne haben, sie sind ihm bereits zu klein und sie eignen sich auch zum Kämpfen", erklärte sie, woraufhin Beidou meinte: „In der Kajüte habe ich noch Waffen verstaut, greift ruhig zu, Messer sind auch dabei. Nun zurück zum Plan, wenn wir an Land sind, werden wir der Karte nach Mondstadt folgen und herausfinden, was dort vor sich geht. Leider können wir nicht weiter genau planen, da alles dort noch ein Rätsel ist. Wir wissen nichtmal ob wir es schaffen die Stadt überhaupt zu erreichen. Womöglich sterben wir dabei auch. Ist sich jeder der hier anwesenden sicher, dass er mitkommen möchte?" Nun kamen mir doch Sorgen auf, nicht um mich, sondern im Venti. Ich wollte nicht, dass ihm etwas geschieht. Dementsprechend besorgt blickte ich ihn an, wofür ich von ihn ein zuversichtliches Lächeln bekam, ehe er sein Einverständnis gab. Ich tat es ihm gleich und schwor mir, ihn um jeden Preis zu beschützen.

Und so stachen wir in See und machten uns auf den Weg ins ehemalige Reich des Anemoarchon. Venti und ich machten uns sofort auf die suche nach passender Kleidung und betraten anschließend die Kajüte, um uns mit Waffen auszurüsten. Ich schnappte mir so viele Messer wie ich konnte und verstaute sie an den zahlreichen Halterungen meiner Kleidung. Somit konnte ich jederzeit nach ihnen greifen und musste mich nicht nur auf eins beschränken. Als ich alles hatte, was ich brauchte, fiel mir ein interessanter Gegenstand ins Auge. Ich ging näher heran um ihn besser betrachten zu können. Es handelte sich dabei um ein Göttliches Auge, jedoch leuchtete es nicht wie die anderen, die ich bisher gesehen hatte, es war ausgegraut. „Glaubst du der Besitzer davon ist gestorben und es ist deshalb so?", fragte Venti, der es ebenfalls bemerkt hatte. „Ja ist er", ertönte plötzlich die Stimme von Kazuha. Erschrocken drehten wir uns zu ihm und er erzählte mit einem etwas traurigen Lächeln: „Er hatte sich dazu entschieden für sein Land zu kämpfen... jedoch ist er gefallen... ich konnte nichts tun." Er seufzte und es viel ihm offensichtlich schwer darüber zu sprechen, „Ich hab es hier vergessen und wollte es gerade holen." „Verstehe", entgegnete ich und wollte es nehmen, um es ihm zu geben, doch als ich es berührte, leuchtete es plötzlich lila auf und ich spürte, wie elektronische Energie durch meinen Körper floss. Geschockt starrte ich auf das Göttliche Auge und verstand nicht ganz, warum dies gerade geschah. „Du bist es... du bist der den ich gesucht habe...", hauchte Kazuha und starrte mich an. „Gesucht?" „Ja", entgegnete er mir, „Ich suche bereits seit langem nach dem, der dieses Göttliche Auge wieder aktiviert... Das heißt, es gehört jetzt dir." „Das kann ich doch nicht annehmen, es ist deine Erinnerung an ihn." Darauf entgegnete er sanft: „Doch, kannst du, es macht mich glücklich, wenn du es hast und meine Erinnerungen verschwinden nicht einfach, nur weil ich es nicht mehr habe." Ich bedankte mich bei ihm und blickte ihm nach, als er die Kajüte wieder verließ. „Sein Lächeln eben, als er sich umgedreht hatte...", flüsterte Venti, „Er wirkte so, als hätte er nach langer Zeit endlich seinen Frieden gefunden."

Lost in the other world// Genshin impact FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt