4. Kapitel

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„Keine fünf Minuten hier und schon treffen wir einen eurer Doppelgänger, das nenne ich mal einen Zufall", plapperte Mona gut gelaunt und schien sich keinerlei Sorgen wegen des großen Speeres zu machen, den unser Gegenüber in der Hand hielt. Es war aber wirklich faszinierend mich selbst zu sehen. Es gab zwar einige Unterschiede, wie das Make-up und die Kleidung, doch im Grunde sahen wir gleich aus. Der Xiao vor mir war von einer eher düsteren Aura umgeben, die mich leicht erschaudern ließ. „Wer seid ihr?", stellte der Fremde erneut die Frage, schien aber ebenfalls von meinem Anblick verwirrt zu sein. „Mein Name lautet Mona Megistus, ich bin eine Astrologin aus Mondstadt und diese zwei sind Xiao Adept und Venti... uhm... wie lautet dein Nachname?", fragte die Frau während sie uns vorstellte. „Archon", entgegnete mein Verlobter. „Archon?!", fragte sie ungläubig nach, „Warte... das heißt ja... der Barde in Mondstadt ist der Anemo Archon?!" „Was ist das?", fragte der schwarzhaarige irritiert, worauf Mona meinte, sie würde es uns später erklären und wandte sich wieder dem Xiao vor uns zu: „Die beiden sind auch aus Mondstadt... allerdings aus einem Paralleluniversum." „Sie kommen aus den Portalen? Was wollen sie hier?", fragte er und musterte uns mit prüfendem Blick. „Wir sind auf der suche nach einem Freund, er heißt Albedo und ist ebenfalls aus unserem Universum", antwortete ich ihm auf seine Frage, „Weißt du etwas darüber, das uns weiterhilft?" Er schüttelte den Kopf und meinte, er würde nicht viel unter den Menschen verweilen und kenne daher diesen Namen nicht. Nachdem er dies gesagt hatte, verschwand er plötzlich vom einen auf den anderen Moment.

„Und was sollen wir jetzt machen? Wo sollen wir suchen?", fragte Venti und blickte zu Mona. „Zunächst", begann sie, „Werden wir nach Liyue gehen und nach Xinyan und Kazuha suchen, sie können uns bestimmt weiterhelfen. Denn ihr braucht unauffälligere Kleidung. Ich hab meine Sachen zum Glück mitgenommen! Ich zieh mich schnell um!" Damit verschwand sie hinter dem nächsten Felsens und kam nach wenigen Minuten wieder. Sie trug recht bunte, sehr auffällige Kleidung, beider vor allem der riesige Hut herausstach. Alles war in lila, rot und gold gehalten und wirkte wie ein Sternenhimmel, der sich in einen wunderschönen Stoff verwandelt hatte.

„Hier, für euch!", rief sie und warf uns zwei dunkelblaue, mit Sternen bestickte Umhänge zu, „Zieht die an, die sind weniger auffällig als eure jetzige Kleidung!" Ich fing geschickt die beiden verzierten Stoffe, reichte den einen Venti und zog den andern an. Zusätzlich setzte ich noch die Kapuze auf, da ich Verwirrung entgehen wollte, immerhin gab es mich hier ja schon und ich wusste nicht, wie bekannt mein anderes Ich war. Als auch mein Verlobter den Umhang angelegt hatte, deutete Mona uns an, ihr zu folgen und marschierte zielsicher auf zwei riesige Berge zu, die durch ein Felsstück verbunden waren und daher wir ein massives, steinernes Tor wirkten. „Ich werde euch jetzt mal vereinfacht erklären, wie diese Welt aufgebaut ist. Wir befinden uns gerade im Land des Geoarchons und sind auf dem Weg zur Hauptstadt Liyue. Diese ist eine der sieben Städten. Ein Archon ist ein Gott und jeder von ihnen Regiert sein Land anders. Der Elektroarchon beispielsweise regiert und entscheidet alleine und duldet keine Veränderung, sie will die Ewigkeit. Wohingegen der Anemoarchon die Freiheit für sein Volk wünscht und daher seit langer Zeit nichtmehr gesehen wurde. Nun ja und der Geoarchon hat Wert auf Verträge gelegt... jedoch wurde er getötet. Es gibt zwar Gerüchte, dass er noch am Leben ist, jedoch glaube ich daran nicht. Seit dem Herschen die Menschen in Liyue über sich selbst. Eigentlich lief es so mehr oder weniger friedlich ab, bis eines Tages monströse Elektrowölfe aufgetaucht sind und die Menschen mit Göttlichen Augen gejagt haben. Mit den Wölfen, tauchten auch die Portale auf. Ich könnte jetzt zwar noch mehr erzählen, aber schaut euch lieber das an!", damit zeigte die Frau den Pfad herunter. Ich hatte garnicht wirklich bemerkt, dass wir bereits so weit waren, da ich ihren Worten meine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, um mehr über diese Welt zu erfahren. Wir standen nun auf einer Anhöhe, von der aus man auf eine chinesisch inspirierte Hafenstadt blicken konnte. Dieses Liyue war wirklich tausende Male schöner, als das in meiner Welt, da es dort eine Großstadt war. „Kommt mit!", rief sie und sprintete aufgeregt den Weg entlang, auf die Hafenstadt zu. So schnell wir konnten, folgten wir ihr und unsere Umhänge wehten wie wild umher, wodurch mich ein Gefühl der Freiheit erfüllte. Meine Beine trugen mich so leicht, dass es sich anfühlte, als würde ich fliegen und meine Nase nahm unglaublich riechende Pflanzen wahr. Es wirkte wie ein unglaublich realistischer Traum. Ich blickte zu meiner Rechten und sah, dass Venti sich wohl genauso fühlte, denn sein strahlendes Lächeln stellte selbst die Sonne in den Schatten.

Als wir unten vor dem großen, pompösen Eingangstor zum Stehen kamen, blickte Mona glücklich dem bunten Trubel entgegen und setzte sich anschließend wieder in Bewegung. Wir überquerten eine große, hölzerne Brücke und betraten endlich den steinernen Stadtboden. „Wo finden wir deine Freunde eigentlich?", wollte Venti von der Astrologin wissen während er sich staunend umblickte. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob die beiden sich zur Zeit überhaupt in Liyue aufhalten, aber ich weiß wo jemand ist, der es wissen könnte", beantwortete sie die Frage und führte uns quer durch die Stadt, hin zu einem Restaurant. Dort kochte gerade ein Mann mittleren alters und bediente gleichzeitig die Kunden. „Entschuldigung", sprach Mona den Mann an, „Können sie uns sagen, wo Xiangling ist?" „Am Hafen", entgegnete er knapp, da er alle Hände voll zu tun hatte. Ich fragte mich, ob er überhaupt noch Zeit zum Atmen fand. Wir bedankten uns kurz und rannten dann so schnell wir konnten durch die Straßen zum genannten Ort. „Hier irgendwo muss sie sein! Haltet einfach nach einem blauhaarigen Mädchen mit gelber Kleidung und einem kleinen Bären Ausschau!", rief uns die Frau zu und eilte weiter.

„Ich seh sie! Xiangling ist auf dem Schiff da vorne! Ich glaub's kaum! Xinyan und Kazuha sind auch da!? Und Beidou und Yun Jin! Und noch irgendwer!", rief Mona erfreut und stürmte noch sch schneller zum Ziel. Als wir auf das Deck sprangen, wurde Mona sofort mit ungläubigen Blicken beäugt. „Mona!", schrie Xinyan überrascht, aber auch überglücklich, „Du lebst!" Die Brünette sprang ihr glücklich um den Hals und auch Kazuha schloss sich der Umarmung an. Der Weißhaarige hauchte erleichtert: „Wir dachten die Wölfe hätten dich damals getötet, denn du warst die einzige, die nicht zurück gebracht wurde, als die Wölfe besiegt waren. Ich bin froh dass es dir gut geht! Wo warst du all die Zeit?!" Mit dieser Frage, begann die Astrologin zu erzählen, was in den Jahren nach ihrem Verschwinden geschehen war und stellte auch Venti und mich vor. Sie erklärte warum wir hier waren und was wir brauchten. Zu unserem Glück willigten sie ein uns zu helfen, baten selbst jedoch auch um Unterstützung. „Ich erkläre am besten die Situation", meine Beidou, „Vor fünf Jahren hat eine unbekannte Person mit der Macht über die Blitze die Herrschaft über Mondstadt an sich gerissen und den Anemoarchon besiegt und vermutlich auch getötet. Keiner weiß wie das geschehen konnte. Alle Straßen nach Mondstadt werden von Rabenstatuen bewacht und jeder der es gewagt hat ihnen zu nahe zu kommen, ist spurlos verschwunden. Der Himmel ist von den Wolken Pech schwarz und tödliche lilane Blitze zucken über die Landschaft. Bisher hat es noch keiner geschafft aus dem Land zu fliehen oder auch nur eine Nachricht zu übermitteln. Und wir wollen dem ein Ende setzten! Wir alle haben Freunde dort die wir wiedersehen wollen und dafür werden wir kämpfen! Kazuha hat sogar seinen Freund Heizou aus Inazuma zur Unterstützung geholt, er ist Detektiv und kann uns gute Dienste erweisen. Wenn ihr uns helft diese grausame Herrschaft zu beenden, suchen wir mit euch euren Freund!" „Einverstanden!", rief ich, „Wie lautet der Plan?"
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Was es mit diesem unbekannten Herrscher wohl auf sich hat? c.c Vermutlich kann man auch schon erahnen wer es ist. xD

Lost in the other world// Genshin impact FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt