12. Kapitel

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Entsetzen. Das war es, was Barbatos ins Gesicht geschrieben war, während er den Namen des Adepten schrie. Alle, abgesehen von Venti und Barbatos, zogen ihre Waffen und machten sich augenblicklich bereit zum Kampf. Doch während die anderen auf den Feind zustürzten, hielt mein Verlobter mich fest und flehte mich an: „Geh nicht... bitte bleib bei mir..." Ein stummes Nicken war meine Antwort darauf und ich baute mich beschützerisch vor ihm und dem Gott auf. Durch die Kathedrale hallten Kampfgeräusche, die von einem herzzerreißenden Schrei überdeckt wurden. „HEIZOU!", es war Kazuhas Kehle, aus der das von Trauer und Wut durchtränkte Gebrüll kam. Der Detektiv lag Blutend vor den Füßen der Bestie, eher er von dieser weggetreten und dadurch gegen die Wand geschleudert wurde. Ohne zu zögern stürmte Kazuha zu dem Verletzten und versuchte so gut er kann die Blutung an dessen Schulter zu stoppen. Die drachenartige Gestalt - dieses Monster - es hatte ihm mit seinen Krallen die Schulter zerfetzt. Alles in mir schrie danach, die anderen in ihrem Kampf zu unterstützen, doch noch wichtiger war mit Ventis Bitte, bei ihm zu bleiben. Ich würde alles tun um ihn zu beschützen.

„Kazuha! Bring Heizou in Sicherheit!", brüllte Mona, woraufhin der Weißhaarige den Detektiv hochhob und durch eine Seitentür aus der Kathedrale floh. Ich spürte, dass er das selbe fühlte wie ich. Er wollte uns zwar helfen, doch sein Geliebter hatte Priorität. Die nächsten Minuten zogen sich wie Stunden. Unser Feind war hartnäckig und unglaublich stark. Einige Male hatte er auch mich, Venti und Barbatos attackiert, doch ich konnte ihn immer wieder abwehren. Doch sowohl meine Kräfte, als auch die der anderen neigten sich dem Ende zu. Es war ein Kopf an Kopf rennen. Wer auch nur einen Fehler machte, war tot. Und leider war Xinyan die erste, die für eine Sekunde unaufmerksam war. Und im nächsten Moment wurde eine Klinge von dem Drachenwesen direkt durch ihr Herz gerammt. „NEIIIN!!", schrie Mona und versuchte ihr zu helfen, jedoch war es bereits zu spät.

Sein nächstes Ziel, war offenbar ich, denn er stürmte erneut auf mich zu und versuchte mich aus dem Weg zu räumen. Seine Klinge raste auf mich herab, doch ich schaffte es rechtzeitig meine Messer nach oben zu reißen und somit den Angriff abzuwehren. Ich stieß ihn mit meinem rechten Bein nach hinten und startete nun selbst eine Attacke. Immer wieder holte ich aus und stach zu, traf dabei aber leider ins Leere, da mein Gegner sehr geschickt im Ausweichen war. Er wich immer weiter zurück, eher er plötzlich weit nach oben über mich hinweg sprang und mir somit die Augen öffnete. Das war von ihm geplant, er hatte mich von Venti und Barbatos weg gelockt und nun hatte er einen großen Vorsprung. So schnell ich konnte drehte ich mich und sprintete ihm hinterher. Auch Mona verfolgte ihn und schaffte es ihn mit ihrem Wassersprint zu überholen. Doch in der Sekunde in der sie sich wieder erhob, packte er sie und schleuderte sie gegen die nächste Säule. Ich wollte der nun am Boden liegenden zwar helfen, doch für mich hatte Venti Priorität. Ich musste ihn schnell genug erreichen, andernfalls würde sich alles wiederholen. Albedo würde ihn erneut töten.

Ich konzentrierte mich so gut ich in diesem Moment konnte und schaffte es mein Göttliches Auge zu aktivieren und wurde durch diese Energie noch schneller. Das Monster war bereits dabei auszuholen und meinen Verlobten mit seiner Waffe zu durchbohren, doch das ließ ich nicht zu. Ich packte ihn an den Schultern und ließ eine Welle von Elektrizität durch meinen Körper strömen und leitete ihn in den meines Gegners weiter. Die Bestie schrie quälend laut, riss ihre Waffe hoch und schleuderte mich mit einem Tritt einige Meter nach hinten. Während ich hart mit dem Hinterkopf am steinernen Boden aufschlug blitzen vor meinem inneren Auge Lichter auf. Ein Sturm von Schwindel und Übelkeit wirbelte in mir auf und ich hatte kaum Kraft mich zu bewegen. Schmerzen.

Ein Schrei ertönte, doch ich wusste nicht ob es der meines Geliebten oder des Gottes war. Doch es war ein Ton, der zum Ende hin erstickte und Leid und Tod verkündete. Jemand war gerade gestorben und ich hatte Angst um Venti. Was wenn das in meinem Kopf nun Realität geworden war...? Weder konnte, noch wollte ich diesen Gedanken akzeptieren. Mit meiner letzten Kraft schaffte ich es mich aufzusetzen und obwohl mein Verstand benebelt war, wusste ich, dass mein Kopf blutete. Doch dies ignorierte ich, viel wichtiger war es zu erfahren was vor sich ging.

Langsam hob ich meinen Kopf und konnte das Geschehen geschockt beobachten. Es war nicht Venti, dessen Herz von einer Klinge durchbohrt worden war. Nein, es war Barbatos. Der Drache hielt in seiner einen Hand die Waffe und riss mit seiner anderen das Göttliche Herz aus der Brust. Hätte Mona nicht mal erwähnt, dass es der Ursprung der göttlichen Kraft und der Weg zur Unsterblichkeit ist, wäre ich nun wohl von dem Anblick verwundert. Es war nicht so, als wäre es mir egal, dass der Archon gerade starb, aber mein Verlobter war mir einfach viel wichtiger. Etwas panisch hielt ich nach diesem Ausschau und stellte mir Erleichterung fest, dass er noch am leben und scheinbar unverletzt war. Er kniete geschockt einige Meter vom Feind entfernt und schien sich vor Angst nicht bewegen zu können. Er starrte die Kreatur nur an. Als der Leblose Körper von Barbatos zu Boden fiel und das Drachenwesen das Göttliche Herz eingepackt hatte, verließ er ohne weiteres Interessen an uns die Kathedrale.

Nun wandte Venti seinen Blick zu mir, schaffte es aufzustehen und rannte so schnell er konnte zu mir herüber. Mit Tränen in den Augen fiel er mir um den hals und krächzte: „Ich hatte solche Angst." Ich schlang ebenfalls meine Arme um ihn und obwohl es nach den ganzen Verlusten wohl abartig war, durchströmte mich Erleichterung. Gleichzeitig wurde das Schwindelgefühl jedoch immer stärker und meine Augenlieder schwerer. Noch bevor ich etwas sagen konnte wurde mir schwarz vor Augen.

Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in einem Bett wieder. Als ich vorsichtig nach meinem verwundeten Kopf tastete, bemerkte ich einen Verband. Ich war wohl nach meiner Ohnmacht hierher gebracht worden. Wo genau aber „hier" war, das wusste ich nicht. Als ich mich vorsichtig aufsetzte, fiel mir auf, dass der Raum in dem ich lag ziemlich klein und Fensterlos war. „Hallo?", rief ich, in der Hoffnung auf mich aufmerksam zu machen. Nich lange und schon wurde die Tür von Venti aufgerissen. Ein Glück! Du bist wieder wach!", erneut schloss er mich in seine Arme und erklärte, auf meine Nachfrage hin, was passiert ist. „Nachdem du Ohnmächtig wurdest, ist Mona zum Glück wieder zu sich gekommen und war nicht so schwer verletzt wie du. Sie hat mir geholfen dich die Treppen runter in den Unterirdischen Teil der Kathedrale zu bringen. Wir haben dann die Zimmer von den Ordensschwestern genommen und dich verpflegt", ich lauschte stumm seinen Worten und nickte nur, als er meinte, er wüsste nicht, was mit Kazuha und Heizou war. Alatus war - genauso wie Mona - ebenfalls noch am leben, doch er wollte nicht mit nach unten. Er hatte sich wohl strikt geweigert und ist bei Batbatos Leiche geblieben. Es musste für ihn wohl herzzerreißend sein. Ich konnte mir vorstellen wie er sich fühlte und verspürte Mitleid. Ich beschloss zu einem späteren Zeitpunkt nach ihm zu sehen, doch zuerst musste es mir besser gehen.

Wir beschlossen uns vorerst hier auszuruhen, Mona war im Zimmer gegenüber von meinem und Venti blieb zum Schlafen bei mir.

Während wir einige Zeit einfach nur Arm in Arm dort lagen, vielen mir plötzlich die Worte meines Verlobten ein. „Ich habe dich Angelogen." Was genau meinte er damit? Worüber hatte er gelogen... Ich ging in meinem Kopf alle möglichen Dinge durch und es gab für mich nur eine Logische Antwort. „Sag mal Venti... du meintest, dass du mich angelogen hast... War diese Lüge etwa, dass es für dich okay ist, dass ich auch Albedo liebe...?", fragte ich und fürchtete mich vor der Antwort. Einige Sekunden lang blickte der Schwarzhaarige mich geschockt an, ehe er mit sich rang und dann zu sprechen begann: „Nein Xiao... die Lüge war, dass ich noch nie jemanden sterben gesehen habe..." „Was?", ich verstand nicht ganz was er meinte, ehe er es mit Tränen in den Augen verdeutlichte.
„Xiao... ich habe jemanden getötet..."

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Dam dam daaaam! xD

Ich wünsche euch an der Stelle mal eine schöne Weihnachtszeit! :)

Lost in the other world// Genshin impact FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt