Iwa:
Nachdem Oikawa mir gesagt hatte, dass ich gehen sollte, ging ich einfach... Ich war wirklich dumm einfach zu gehen, aber ich war wohl selbst schuld... Ich seufzte und sah in den Himmel. Es war eine sehr große Regenwolke über mir, aber Gott sei dank war ich dann auch schon zuhause.
Dort angekommen betrat ich das Haus und begrüßte meine Mutter. Dann schlich ich die Treppe hinauf und ging zu meinem Zimmer. Als ich dort angekommen war, schmiss ich mein Schulzeug auf mein Bett, legte mich dazu und bekam Tränen in den Augen.
„Oikawa... was ist los mit dir...? Wieso sagst du mir nicht was los ist...? Wieso leidest du einfach alleine vor dich hin ohne meine Gefühle miteinzubeziehen...?" Ich starrte an die Decke. „Du hast den Kuss vorhin doch erwidert, also wieso vertraust du mir nicht auch an was los ist...?" Ich machte eine kurze Pause und Tränen kullerten über meine Wange. „Scheiße!" Ich hatte es verbockt. Wenn ich doch nicht einfach gegangen wäre...
Nachdem ich mir meine Tränen wieder aus den Augen wischte, setzte ich mich auf und atmete tief ein und aus. Kurz darauf beruhigte ich mich auch wieder und stand auf um mich umzuziehen.
Daraufhin ging ich dann nach unten und begann damit, Abendessen zu machen. Als ich auch damit fertig war, stellte ich es auf den Tisch, rief meine Eltern her und setzte mich hin.
Da meine Eltern viel arbeiteten, machte ich für gewöhnlich das Abendessen. Als wir nun alle am Tisch saßen, begannen wir zu essen. „Hajime, ist alles in Ordnung?", fragte meine Mutter besorgt. „Hm? Ja, alles gut. Ich hab mir nur ein wenig mit Oikawa gestritten, mehr nicht." „Ohje. Hoffentlich kriegt ihr das wieder geregelt", kam es nun von meinem Vater. Ich nickte und aß schnell weiter.
Danach räumte ich den Tisch wieder ab und verschwand schnell in mein Zimmer. Dort nahm ich sofort mein Handy und schrieb Oikawa. Die Nachrichten kamen zwar an, aber er antwortete nicht. Als er nach zwei Stunden immer noch nicht antwortete, wollte ich unbedingt wissen was los ist.
Ich nahm also meine Schuhe, eine Jacke und mein Handy und zog Jacke und Schuhe an. Das Handy steckte ich in meine Hosentasche und dann rannte ich nach unten. „Ich bin kurz weg!" Ich lief nach draußen und sprintete zu Oikawas Haus. Da neben seinem Zimmer ein Baum war, kletterte ich diesen nach oben und sah in sein Zimmer.
Als ich Oikawa sah, weiteten sich meine Augen. Er hatte eine blutende Lippe und Nase, ein blaues Auge, sein T-Shirt klebte an ihm, wegen dem Blut das man durchsah, und seine Arme waren mit blauen und roten Flecken übersäht. „Scheiße!!", dachte ich mir und beeilte mich damit sein Fenster zu öffnen. Ich schaffte es dann nach etwa zehn Minuten und stieg leise in sein Zimmer.
Dann rannte ich zu ihm und versuchte ihn wachzurütteln. „Oikawa!" Ich versuchte so leise wie möglich zu sein und setzte mich neben ihn aufs Bett. Durch das rütteln wurde Oikawa dann schließlich wach und sah mich an. „I-Iwa...?" Ohne darüber nachzudenken beugte ich mich zu ihm runter und küsste ihn. Er schien erst verwirrt, doch dann riss er die Augen auf und stieß mich von ihm weg. „W-Was machst du hier? Du solltest mich nicht so sehen..."
Er rutschte von mir weg, doch ich hielt ihn fest und drückte ihn an mich. „Oikawa was ist passiert?! Wieso bist du so zugerichtet??" Ich bekam keine Antwort. „Oikawa... bitte... ich möchte dir doch nur helfen..." „Ich glaube, dass ich es nicht mehr vor dir verheimlichen brauche..." Daraufhin stand er auf und zog sein Oberteil aus. Sein kompletter Oberkörper war voller blauen und roten Flecken und Wunden. Meine Augen weiteten sich, als ich das sah und drückte ihn sofort wieder an mich.
„Oh mein Gott, es tut mir so verdammt leid. Ich war zu dumm um zu bemerken, dass es dir gleich so scheiße geht... Es tut mir leid... Wirklich... Oikawa. Ich liebe dich. Und ich werde dir helfen. Ob du willst oder nicht. Wer tut dir das alles an?" „Mein Vater... Meine Mutter hilft, aber es ist hauptsächlich mein Vater..." Daraufhin krallte er sich an meinen Rücken und heulte sich an meiner Schulter aus.
Ich strich ihm die ganze Zeit über den Kopf und küsste seine Stirn immer Mal wieder. „Du kommst mit zu mir nach Hause." „Was?" „Du ziehst hier auf der Stelle aus und zeihst bei uns ein." „Aber was wenn mein Vater dann zur Polizei geht oder mitkommt und euch Probleme macht?" „Du kannst nicht länger hierbleiben. Ich werde meinen Eltern von deinen Eltern erzählen und dann werden wir eine Anzeige gegen sie erstatten, ok?" „Nagut..." Ich küsste seinen Kopf noch einmal und setzte ihn dann neben mich. „Ich werde deine Wunden bei mir zuhause verarzten, aber jetzt pack ich dir erstmal alles Wichtige in eine Tasche und dann verschwinden wir von hier."
Er nickte und ich begann, Schulsachen und alles andere bei dem es ungünstig wäre es zu ersetzen in eine große Tasche. Oikawa zog sich solange einen Pulli und Schuhe an. „Warte kurz hier, ich hole dich sofort ab", meinte ich und kletterte dann aus dem Fenster. Unten angekommen, legte ich die Tasche auf den Boden.
Dann ging ich wieder zum Baum und bevor ich nach oben kletterte, hörte ich einen lauten Schrei aus Oikawas Zimmer. „OIKAWA!" Ich kletterte so schnell ich konnte am Baum hoch und in sein Zimmer. Dort sah ich, dass Oikawas Vater gerade auf ihn einprügelte. Ich wurde extrem wütend, rannte auf ihn zu und zerrte ihn von Oikawa weg. „HÖREN SIE SOFORT AUF IHN ZU VERLETZEN!!" Ich war wirklich verdammt wütend und schlug auf diesen Dreckskerl ein, bis er bewusstlos war.
Dann rannte ich so schnell ich konnte zu Oikawa und hob ihn seitlich hoch. „Ich verspreche dir, das war das letzte Mal, dass dich dein Vater auch nur berührt hat." Oikawa nickte zitternd und krallte sich ängstlich an meiner Jacke fest. Er tat mir so unendlich leid. Er hatte das jeden Tag ertragen müssen und niemand hatte es bemerkt.
Ich stieg mit Oikawa auf dem Arm aus dem Fenster und Kletterte zusammen mit ihm den Baum runter. Unten angekommen, hängte ich mir die Tasche um und setzte Oikawa solange auf dem Boden ab. Dann zog ich meine Jacke aus, legte sie über ihn, hob ihn wieder hoch und ging schnell zu mir nach Hause.
Dort angekommen stürmte ich ins Haus und zu meinen Eltern. Diese sahen mich verwirrt und etwas geschockt an. „Hajime, was ist passiert??", fragte meine Mutter besorgt. Ich sah mit einem fragenden Blick zu Oikawa. Dieser nickte und ich sah wieder zu meinen Eltern. „Oikawa wird Zuhause schon seit längerem jeden Tag von seinem Vater verprügelt, deshalb wollte ich, dass er auf der Stelle dort auszieht und bei uns einzieht." „Oh mein Gott, das ist ja schlimm! Und er kann super gerne hierbleiben! Aber rein rechtlich gesehen kann er nicht einfach so bei uns einziehen", erwiderte meine Mutter. „Dann erstattet bitte eine Anzeige gegen ihn und redet mit der Polizei darüber!" Oikawa hustete und klammerte sich an mich. „Iwa...", keuchte er. „Shit!", dachte ich mir und rannte nach oben.
Dort legte ich ihn auf mein Bett und holte aus dem Bad einen Erste-Hilfe Kasten. Ich stellte mich neben Oikawa und zog ihm Jacke und Pulli aus. Er hatte schon sehr viel Blut verloren, wie sich herausstellte, denn sowohl sein Pulli als auch seine Jacke waren in Blut getränkt.
Ich tat ein bisschen Desinfektionsmittel auf ein Wattestäbchen und desinfizierte seine Wunde am Rücken, nachdem ich ihn gebeten hatte sich umzudrehen. Nachdem ich sie desinfiziert hatte, klebte ich etwas darüber, sodass die Wunde geschlossen bleibt. Dann klebte ich noch sehr vorsichtig ein großes Pflaster darauf. „Geht's?" Er nickte. „Ja. Danke..." Ich nickte und holte eine Salbe für blaue Flecken.
„Könntest du dich bitte kurz aufsetzen?" Er nickte und setzte sich mühsam auf. Ich half ihm natürlich dabei und kniete mich dann vor ihn. Daraufhin schmierte ich die Salbe vorsichtig auf alle blauen Flecken an seinem Oberkörper, seinen Armen und auf sein Auge. „Hast du noch irgendwo welche?" „Ja... an den Beinen..." Ich nickte. „Darf ich die auch einschmieren?" Er wurde ein wenig rot und nickte dann.
„Danke." Ich lächelte ein wenig, zog ihm dann seine Hose aus und schmierte dort auch auf alle blauen Flecken diese Salbe. Um an die an seinen Oberschenkeln zu kommen, stülpte ich ganz vorsichtig seine Boxershorts um. Dann, als ich fertig war, holte ich einen Verband und wickelte ihn um seine Arme, seinen Oberkörper und beide seine Beine. Daraufhin stülpte ich seine Boxershorts wieder zurück, holte eine Hose und ein T-Shirt von mir und zog sie Oikawa an.
Nachdem ich dies getan hatte, setzte ich mich neben Oikawa und wurde sofort von ihm umarmt. „Iwa..." „Hm?" Ich umarmte ihn auch und strich durch seine Haare. „Ich... Ich liebe dich auch... Schon seit wir klein sind." Ich lächelte glücklich, hob seinen Kopf ein wenig an und küsste ihn. „Erlaubst du mir dann vielleicht dich ab jetzt und für immer als meinen Freund bezeichnen zu dürfen?" Er strahlte und nickte. „Ja, bitte!"
Ich lächelte wieder glücklich, legte mich hin, zog Oikawa auf mich drauf und deckte uns beide zu. Er kuschelte sich sofort glücklich an mich und legte seinen Kopf in meine Halsbeuge. Es war schön ihn seit Langem wieder so glücklich zu sehen.
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You are not alone... | Iwaoi
FanfictionOikawa hat es in seinem Leben alles andere als einfach. Iwaizumi hingegen führt ein recht schönes Leben ohne große Sorgen und Probleme. Als Oikawa sich allerdings immer seltsamer verhält, wird Iwaizumi skeptisch und versucht der Sache auf den Grund...