siebzehn

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So wie ich es gesagt hatte, bin ich zu Adam nach Hause gegangen um mit seiner Mutter zu reden.

Mir blieb der Atem im Hals stecken, als ich vor der Tür des alten Häuschens stand, in der Adam gewohnt hatte. Es war relativ klein, mehr wie eine Hütte, und offenbar gerade so bezahlbar, zumindest hat Adam das ein Mal erzählt, aber er liebte das Haus trotzdem. Und seine Mutter genauso.

Meine Hände waren verschwitzt und ich atmete tief ein, bevor ich an der Tür klopfte. Ein paar Sekunden später öffnete Mrs. Fernandes die Tür - ihre Augen weiteten sich ein bisschen, als sie mich sah.

Sie: Das ist ja eine Überraschung.

Ich nickte unbeholfen.

Ich: Ja, das ist es.

Ich räusperte mich.

Ich: Wie geht es Ihnen?

Mrs. Fernandes zuckte nur schwach mit den Schultern. Ich bemerkte, dass sie noch dünner geworden war, seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Sie strich sich das Haar hinters Ohr und schickte mich ins Haus. Ich setzte mich auf das alte braune Ledersofa, dort wo Adam früher saß und rutschte nervös hin und her. Es fühlte sich an als wäre ich ein Eindringling - das hier war nicht mehr das Haus von Adam und Tina Fernandes.

Dieses Haus gehörte nun Tina Fernandes, einer krebskranken Witwe die kürzlich ihren Sohn durch Depressionen verloren hatte.

Dieser Gedanke lies mich erkennen, wie hart es Mrs. Fernandes allgemein in ihrer Existenz getroffen hatte. Und hier war ich, der diese Zeit alleine verbrachte, nur die Frage im Kopf, warum Adam gesprungen ist, während ich eine eigene Familie habe, ein Leben, das außerhalb meines Zimmers auf mich wartet.

Mrs. Fernandes räusperte sich leise und unterbrach meine Gedanken. Ich setzte mich etwas gerader hin.

Ich: Ich bin hergekommen um - um -

Mrs Fernandes nickte.

Sie: Ich weiß, warum du hier bist. Adam, er ist der Grund, nicht wahr? Ah - du bist immer für Adam gekommen. Ihr zwei habt immer im Wohnzimmer gesessen und diese Bücher gelesen und diese komischen, lauten Spiele gespielt. Aber du warst gut für ihn, Matthew. Du warst sehr gut für ihn.

Ich: Ich wünschte, ich wäre besser gewesen.

Mrs. Fernandes nickte langsam.

Sie: Ich auch, Matt. Ich wünschte ich wäre eine bessere Mutter gewesen. Oh Gott, wie sehr ich mir wünsche eine bessere Mutter gewesen zu sein.

Mein Herz rutschte ein Stück tiefer während ich sie leise für sich weinen sah. Ich versuchte mich zu bewegen, aber ich konnte es nicht und es machte mich sauer, dass ich ihr nicht helfen konnte, dass ich mir und auch allen anderen, die diese Gedanken hatten, nicht helfen konnte. Die Sorge, den Ärger, die bitteren Gefühle - sie aßen mich innerlich auf.

Ich hatte meine Mutter am Telefon reden gehört. Wenn Mrs Fernandes nicht bald einen Doktor aufsuchen würde, stirbt sie. In spätestens sechs Monaten.

Also habe ich auch geweint.

Nach fünf Minuten haben wir uns beide zusammengerissen. Ich wischte meine Tränen weg, und sie tat es ebenfalls.

Sie: Tut mir leid, also - was wolltest du mich fragen?

Ich: Wissen Sie - Wissen Sie warum Adam gesprungen ist? Ich - ich kann es einfach nicht - ich meine, ich verstehe es nicht. Er war so glücklich und plötzlich...hat er sich umgebracht. Sie müssen den Grund kennen. Bitte, sagen Sie es mir.

Ihre Augen wurden hart - die Art von hart die ich in den Augen meines Vater gesehen hatte, als ich ihm gesagt hatte, dass ich nicht dem Football-Team beitreten würde. Es war Ärger. Enttäuschung. Wut.

Sie: Vielleicht warst du wirklich ein schlechter Freund.

Ich: Was?

Sie: Du interessierst dich nicht für meinen Sohn, oder? Du interessierst dich allgemein nicht für ihn, nicht wahr? Du bist genauso wie der Rest - ganz genauso. Immer bereit um ein paar Gerüchte aufzuschnappen, die ihr dann sofort überall rumerzählen könnt.

Sie stand verärgert auf.

Sie: Genau, verschwinde sofort aus meinem Haus!

Ich: W-Was? Tina, was meinst du? Du weißt, dass ich sowas nie tun würde. Während der ganzen Zeit die ich mit Adam verbracht habe, war ich immer für ihn da - hey - hör auch mich rauszuwerfen und hör mir doch zu-

Sie: Okay, komm, geh einfach raus. Ich werde dir bestimmt nichts über meinen Sohn erzählen. Ich habe gesagt raus.

Sie schubste mich aus dem Haus. Ich schaute sie verwirrt an. Mrs Fernandes knurrte fast schon wie ein aggressiver Hund.

Sie: Wenn du noch ein Mal mein Grundstück betreten betrittst rufe ich die Polizei.

Und sie schloss die Tür direkt vor meiner Nase.

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Wow, endlich wieder mal ein Update! Ich weiß ich hatte gesagt ich würde jetzt öfter updaten und das wird auch bald so sein aber ich habe in neun Tagen zwei Prüfungen für die ich noch lernen muss und ab dann kommt hier wirklich wieder öfter was :3 Hoffentlich sind noch ein paar Leser da die sich auch über den neuen Teil freuen :)

Achja und falls jemand Fehler findet tut mir leid, ich schreibe heute ausnahmsweise am Laptop und der hat keine Autokorrektur

Why He Jumped - Deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt