7-Operation Insignien

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„Der beste Weg herauszufinden, ob man jemandem vertrauen kann, ist ihm zu vertrauen."
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P.o.V Maya

Es ist eigenartig....Das was passiert ist....Einfach alles. Ich habe eine Straftat begangen oder....mehrere. Ich habe Menschen unter Drogen gesetzt, bin in den Keller meines eigenen Zuhauses eingebrochen, habe ein Gefängnis zerstört und einen Gefangen befreit. Nicht nur irgendwen, sondern den König der Träume. Und was jetzt? Jetzt soll ich meinen eigenen Vater bestehlen, um meine eigene Welt und die der Träume zu retten. Ich meine gut, alleine muss ich das nicht machen. Ich kriege ja Hilfe von Dream....ob das wirklich alles funktionieren wird....

Ich muss mich ablenken, also öffne ich eins von meinen Büchern, die ich vor der Flucht in meinen Rucksack gestopft habe. Es handelt von zwei Personen, die sich eigentlich gar nicht und doch wieder ähnlich sind und zusammen ein Abenteuer erleben, eines das die Leben beider in jeder Weise verändern wird. Ha, wie ironisch. Das erinnert mich irgendwie an jemanden, aber ob sich das Leben dann wirklich so drastisch ändern wird? Davon bin ich nicht wirklich überzeugt.

Ich schaffe es einfach nicht zu lesen, ohne an Dream zu denken. Es ist schon fast wie ein Fluch. Egal was ich tue, ich werde immer an mein Versprechen erinnert und meine Pflicht, die ich mir selber aufgebürdet habe. Es verursacht ein Unbehagen in mir und Bauchschmerzen, die von Sekunde zu Sekunde stärker werden. Also, entscheide ich mich das zu tun, was notwendig ist. Einen Plan zu erstellen....
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Es ist bereits spät geworden aber....Der Plan ist fertig. Ich habe gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit verflogen ist. Und das wird mir jetzt zu einem kleinen Verhängnis. Nur zufällig wage ich einen Blick aus dem Fenster und die Tatsache, dass die Sonne schon dabei ist unter zu gehen, verpasst mir eine harte Backpfeife.

Ich packe so schnell ich nur kann meine kleine Umhängetasche, stopfe alles rein, vergesse noch fast das wichtigste und mache mich dann auf den Weg zum Park. Um genau zu sein, renne ich den ganzen Weg, wie eine Irre und als Sahnehäubchen mit der Ausdauer eines Faultieres. Ich riskiere hier und da ein paar Zusammenstöße mit Fremden, schreie ihnen dann aber aus vollem Hals eine Entschuldigung entgegen, was mein Karma hoffentlich etwas verkleinern wird.

Ich komme im Park an und muss feststellen, dass ich an einer komplett falschen Bank stehe. Ich seufze laut vor Verzweiflung. Aber dann fällt es mir endlich wieder ein und ich schaffe es fast rechtzeitig. Dream sitzt bereits auf der Bank, gerade dabei einem Raben ein Stück Brot entgegen zu schnipsen. Er sieht mich nicht an. Hoffentlich ist er jetzt nicht wütend weil ich doch eine Minute später aufgekreuzt bin.

> Schön das du gekommen bist. Wir haben viel Arbeit vor uns. Du bist bereit dafür? <
Jetzt blickt er mir direkt in die Augen mit seinen eigenen die die Farbe von einem dunklen Grau-blau haben. Ein kleiner Schauer schleicht sich über meinen Rücken.
Ich nehme das gefaltete Papier aus meiner Tasche und reiche es ihm: > Das sollte funktionieren, hoffe ich jedenfalls. Ich wollte mich nochmal bedanken für den Vorsprung, den du mir gegeben hast, um selber abzuhauen. <
Nichts, keine Antwort. Nur die Stille der Nacht. Er scheint das Papier wirklich sehr aufmerksam zu lesen.

> Nein. Ich habe es nicht für dich getan, sondern als Strafe. Dafür, was er mir angetan hat. Ich hätte ihn am liebsten töten wollen aber ich weiß, dass er meine Werkzeuge besitzt und nur er weiß wo sie sind. <
Ziemlich.....schlagfertig.

Ich setzte mich neben ihn und betrachte noch den Vogel auf dem Weg zurück in den Himmel, wobei ich auf dem Boden eine Feder von diesem entdecke. Ich kann nicht anders als sie aufzuheben und zwischen meinen Finger, aus Langeweile, hin und her zu drehen.

P.o.V Dream

Ich beobachte sie dabei, wie vorsichtig und sanft sie mit der Feder in ihren Händen umgeht, was mich etwas ablenkt. Dafür ist jedoch jetzt keine Zeit und ich konzentriere mich wieder auf den Zettel in meinen Händen. Der Plan ist nicht schlecht, dafür das er von einem Menschen erschaffen wurde und das auch noch ganz ohne Hilfe....Respekt.

> Es sollte funktionieren. <, sage ich und strecke meine Hand zu ihr aus, um den Zettel zurückzugeben. Dabei berühren sich meine Finger und die ihre. Ein eigenartiges Gefühl erfasst mich, was aber genauso schnell wieder verschwindet, wie es aufgetaucht ist. Ich denke nicht weiter daran.
> Danke. Also wie genau wollen wir meinen Vater eigentlich ablenken? Und was passiert mit den Security's. Sag nicht, dass dort keine sind. Ich bin mir zu mehr als hundert Prozent sicher, denn Dad weiß jetzt, was Sache ist. Ehrlich gesagt, habe ich nur recht wenig Lust am Ende der nächsten Nacht mit einer Kugel in meinem Körper, irgendwo in einer Ecke zu verbluten. <

Diese Aussage bringt mich innerlich zum schmunzeln aber ich versuche die Unruhe in ihr zu lindern: > Keine Sorge, ich werde mich darum kümmern. Ich bin davon überzeugt, dass du aus diesem Haus heraus kommst und das ohne eine Kugel im Körper. <

Maya schenkt mir einen eigenartigen Blick: > Versprochen? <
> Versprochen <
Sie atmet erleichtert aus und blickt dann in den Nachthimmel, um die Sterne zu beobachten: > Eine schöne Nacht nicht? Es ist schon fies und ungerecht. Du bist unsterblich und ich bin....nichts, sterblich. Nur ein Mensch, ohne Bedeutung. Und trotzdem hilfst du mir und ich dir. Naja, solltest du nicht jetzt wieder deinen Job nachgehen....<
Ich jedoch bin schon längst in mein Reich zurückgekehrt, um mich auf diese Nacht und die Träume der Menschen vorzubereiten....
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„Wenn du die Nacht überstehst, wartet ein heller Tag auf dich."
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Sandman, the King Of Dreams( FF-Netflix Serie)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt