„Jetzt schwänze ich auch noch die Schule", dachte Erza. Ein neuer Tag, aber immer noch depressiv wie am Vortag. „Ich kann jetzt nicht aus dem Haus. Meine Augen sind rot geweint und ich will einfach nur den Weltuntergang. Wann bin ich nur so gierig geworden? Ich will Gerard-kun ganz für mich haben. Aber das Recht habe ich nicht. Außerdem ist da doch seine Freundin", sagte sie zu sich selbst. „Erza-chan fehlt heute wieder", dachte Gerard. „Guten Morgen Gerard", sagte Miike. „Ah Mii-chan", sagte er. „Warum so kalt?", sagte sie beleidigt. „Ich mache mir nur sorgen", sagte er. „Ach, ich hab von den anderen schon gehört. Ihr seid doch super eng befreundet und sie fehlt heute", sagte Miike. „Ja, schon", sagte er. „Ich weiß was. Ich gehe sie heute nach der Schule besuchen", sagte Miike. „Brauchst du nicht. Ich geh schon selber", sagte Gerard. „Das will ich eben nicht. Du bist mein und da soll auch kein anderes Mädchen dein Herz einnehmen", sagte sie. „Was meinst du damit?", fragte sie. Sie schaute ihn verwundert an. „Ach, wenn du das selber nicht weißt, dann ist ja gut", sagte sie. Nach der Schule ging Miike zu Erza. „Hier wohnt sie also...", dachte sie. Sie klingelte an Erzas Tür. „Wer kann das sein? Gerard würde einfach reinkommen, wenn die Tür offen ist", dachte sie. „Hallo Erza. Ich bin Miike, freut mich", sagte sie. Erza schaute sie verblüfft an. „Was verschafft mir die Ehre?", fragte Erza. „Ach ein simpler Krankenbesuch", sagte Miike. Sie gingen beide rein und unterhielten sich. Beide scheinen den anderen nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen zu haben. „Komm doch morgen bitte wieder zur Schule. Du bist heute auch nicht krank gewesen", sagte Miike. „Wie durchschaut sie alle so schnell?", dachte Erza. „Und auch wenn mir das nicht gefällt. Gerard will, dass du schnell zurück zur Schule kommst. Also komm morgen wieder", sagte Miike. Miike verabschiedete sich. „Ich kann verstehen, warum Gerard sie so sehr mag. Sie ist ein lieber und lebensfroher Mensch, nicht so wie ich. Sie ist meine zweite Freundin. Das macht mich irgendwie glücklich", dachte Erza. Am nächsten Tag entschloss sie zur Schule zu gehen. „Erza-chan. Dir geht es wieder gut", sagte Gerard. „Ja. Es tut mir Leid, für die Sorgen, die ich dir bereitet habe", sagte Erza. „Schön, dass du wieder hier bist", sagte Miike. „Ich freu mich auch Miike-chan", sagte Erza. „Seit wann versteht ihr euch so gut?", fragte Gerard. „Seit gestern", sagte Miike. „Ach wirklich?", sagte er. „Was hat die bloß mit Erza-chan gemacht...", dachte Gerard. „Ich fühl mich immer noch unwohl die beiden so zusammen zu sehen", dachte Erza. Es läutete und alle gingen zurück auf ihre Plätze. Nach der Stunde folgte Sport. Heute spielten die Mädchen Fußball und Erza musste Torwart spielen. „Los schieß!", riefen sie. Der Ball flog genau in Erzas Gesicht, sodass sie sofort ohnmächtig wurde. „Hilfe, sie ist umgekippt", hörte Erza noch verschwommen. Nachdem sie schon ihr Bewusstsein verlor kam Gerard angerannt. Er hob sie hoch und sagte: „Bitte entschuldigen Sie mich und sie vom Unterricht. Das muss sofort behandelt werden." Er machte einen sehr ernsten Blick, wodurch Miike zurückschreckte und dann nicht mitging. „Warum immer sie? Kannst du nicht auch einmal so ein Gesicht wegen mir machen?", dachte Miike. Gerard brachte Erza nach Hause und kochte für sie. Als sie wieder wach wurde, sah sie sich benommen um. „Ach, du bist endlich aufgewacht", sagte Gerard. „Gerard-kun! Was, wie, wo", sagte sie verwirrt. „Wir sind bei dir. Im Sportunterricht wurdest du von einem Ball getroffen. Man sieht sogar noch den Abdruck", lachte er. „Du bist fies", sagte sie beleidigt. Aber beide lachten kurze Zeit darauf gemeinsam. Nun saßen sie beide am Tisch und aßen. „Das ist lecker. Du kannst sehr gut Kochen. Hätte ich nicht erwartet", sagte sie. „Zu viel der Ehre. Ich habe es halt gelernt", sagte er. Erst jetzt viel Erza auf, dass Gerard es nie eilig hatte nach Hause zu gehen. „Sag mal, kann es sein, dass...", fing sie an, doch sie brachte es nicht fertig zu fragen. „Frag ruhig, wenn du was zu fragen hast", sagte er. „Ach schon gut", sagte Erza. „Nein wirklich sag", bedrängte er sie. Das ging so weiter, bis er mit seiner Hosen hängeblieb und auf Erza fiel. „Entschuldige. Das war nicht meine Absicht", sagte er aufgeregt. Ihre Gesichter waren sich sehr nah. Das einzige, was sie trennte, waren die Arme, mit denen Gerard sich abstützte. Beide spürten die Körperwärme des anderen und dessen Atem. „Ähm... Gerard, könntest du vielleicht von mir runter gehen?", sagte Erza geniert. Gerard machte das genaue Gegenteil. Seine Augen waren halb geschlossen und er näherte sich ihrem Gesicht langsam, aber stetig. Erza wusste nicht genau, wie sie reagieren sollte. Ihr Körper erledigte das dann doch von selbst und ließ sie ihre Augen schließen. Er küsste sie liebevoll. Dann küsste er sie nochmals und wieder. Die Küsse wurden immer heftiger. Gerard bewegte seine Hand langsam über ihren Körper. Doch dann erlangte Erza die Kontrolle über ihren Körper zurück. Sie stieß ihn weg und klatschte ihm eine. „Was soll das?", weinte sie. Er guckte sie unschuldig an. „Du hast doch schon eine Freundin und dann machst du sowas mit mir, obwohl man das doch nur mit demjenigen macht, den man liebt", sagte sie. Sie stand auf und rannte aus der Wohnung. „Warum hat er das nur gemacht? War ich dann doch nur wieder die Gutgläubige, die auf ihn reinfiel. Aber kann das alles nur Schein und Trug gewesen sein? Die Nettigkeit und Wärme, die er mir entgegenbrachte", dachte sie. Sie kauerte sich in einem Spielplatzhäuschen zusammen und verweilte dort, bis die Nacht anbrach.