Mädchen aus anderen Klassen sahen dies und schmiedeten schon die nächsten fiesen Pläne. In der Pause ging Erza auf die Toilette und wurde von den Mädchen umringt. „Du scheinst dich ja gut mit Gerard-kun zu verstehen. Dann kannst du uns ja den Gefallen tun und seine Hose aus dem Schrank nehmen in der Sportstunde", sagten sie. „Ich-", stotterte Erza. Sie hatte nicht den Mut sich zu widersetzen und nickte nur schuldig. Sie ging betrübt zurück zur Klasse. „Das hat er nun davon, wenn er sich mit so einer abgibt", lachten sie. „Erza-chan, wir haben jetzt Sport", sagte Gerard. Sie setzte ein Lächeln auf: „Ja." Jungs und Mädchen haben getrennt Sport, weswegen sie sich einfach weg schleichen konnte. „Wegen mir muss er da durch. Warum habe ich nichts gesagt?", dachte sie. In der Sportumkleide der Jungs angekommen, ging sie zu Gerards Spint. Sie nahm seine Hose aus dem Schrank und entdeckte die Kette. „Das ist doch... Aber wie ist er da ran gekommen? Er war doch noch nie bei mir. Er kann doch nicht etwa... Nein bestimmt nicht...", dachte sie. Sie nahm die Hose und versteckte sie unter ihren Sachen. Unauffällig mischte sie sich wieder unter die Gruppe der Mädchen. Nachdem der Unterricht endete und alle fertig umgezogen kommen, brachen alle in Gelächter aus: „Na, Gerard. Dir ist wohl ein bisschen zu heiß geworden beim Sport oder?" „Ach haltet doch die Klappe", sagte er genervt. Er fühlte sich keineswegs gemobbt. Wenn du etwas machst, dann mit Stolz. „Gerard, ist mit dir alles in Ordnung?", kam Erza angelaufen. „Ja klar. Was sollte denn nicht stimmen?", sagte er. Erza Schuldgefühl von Mal zu Mal. „Das ist wohl das Mobbing, was sie immer ertragen musste. Ich komme damit klar. Geteiltes Leid ist halbes Leid", dachte er. „Wenn er erfährt dass ich seine Hose geklaut habe, wird er bestimmt nicht mehr mit mir befreundet sein wollen. Aber ich will nicht, dass er gemobbt wird wie ich", dachte sie. „Gerard, hast du heute Zeit?", fragte sie ihn. „Ja, wieso denn?", fragte er zurück. „Würdest du heute mit zu mir kommen?", fragte sie unsicher. „Halt mal! Ich wollte ihr aus dem Weg gehen und sie lädt mich jetzt zu sich ein. Außerdem lebt sie doch allein. Wie kann sie nur sowas riskantes machen? Das klingt ja so, als ob ich sie anfallen wollte. Ah, mein Kopf! Als Phantomdieb müsste ich es tun, aber als ihr Freund will ich das nicht. Ich will ihr Lächeln wahren und sie unterstützen", dachte er. „Wenn es dein Wunsch, komme ich mit", sagte er. Sie lächelte leicht und ging vor raus. Bei ihr angekommen, bot sie ihm Tee an. Sie saßen sich gegenüber. „Ich muss so tun, als ob ich nichts von ihr wüsste", dachte er. „Sind deine Eltern nicht zu Hause?", fragte Gerard. „Nein, sie sind schon lange verstorben", sagte sie. „Tut mir Leid", sagte er. Die Atmosphäre war angespannt. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. „Ich muss es ihm gestehen. Aber ich habe Angst", dachte Erza. Sie holte ihre Tasche und setzte sich wieder hin. „Gerard, ich muss dir was sagen", sagte sie. „Was soll ich machen? Das klingt ja wie...", dachte er panisch. „Es tut mir Leid!", sagte sie und streckte ihre Arme mit seiner Hose in den Händen aus. „Ich habe sie gestohlen", sagte sie. Gerard war erleichtert und lachte. Erza schaute ihn fassungslos an. „Und deswegen machst du so ein Trara?!", lachte er. „Was gibt es da zu lachen?", sagte sie verärgert. „Ich weiß, dass du das nicht mit Absicht machen würdest. Dich haben bestimmt irgendwelche Ziegen dazu gezwungen, stimmt's?", sagte er. Sie nickte. Trotzdem fühlte sie sich immer noch schlecht. Er stand auf und ging zu ihr. „Lächel doch bitte. Denn dann gefällst du mir mehr", sagte er und drückte ihren Kopf an sich. „Es fühlt sich so schön an. Er ist so warm. Ich will am liebsten für immer in dieser Position verharren. Ich habe diesen Geruch aber schon mal irgendwo gerochen. Bloß wann war das?", dachte Erza. „Was hab ich denn jetzt wieder getan? Wie komm ich nun wieder aus dieser Situation raus?", dachte er. So kam es, dass sie stundenlang so saßen, bis die Nacht anbrach. „Ich sollte gehen", sagte er. Sie nickte traurig. „Nicht vergessen zu lächeln", zwinkerte er. Sie lächelte ihn zum Abschied noch mal an und winkte hinterher.