Der Phantomdieb Gerard zieht wieder durch die Stadt. Er stiehlt alles Mögliche, doch keine materiellen Dinge. „Heute ist mein Opfer Erza Scarlet und was werde ich mir wohl von ihr holen? Ihre Unschuld", sagte Gerard. Sein Verfahren ist relativ sonderbar. Er nimmt sich das Telefonbuch und tippt zufällig auf einen Namen. Anschließend gibt er bei einer Zufallsmaschine den Namen der Person ein und diese wählt dann das Diebesgut. Er suchte in der Vollmondnacht die Adresse, die im Telefonbuch auf. „Ich sollte wohl damit beginnen erst Fotos zu finden. Die Namen der Opfer helfen nicht, wenn viele Leute in dem Haus leben", dachte er. Doch Glück, wie er hatte, lebte sie alleine. „Schule bringt mich noch ins Grab. Jobben, Haushalt und Schule sind wirklich anstrengend gleichzeitig zu handeln. Ich vermisse euch, Mutter und Vater. Aber ihr wärt sicher nicht froh, wenn ich jetzt zu euch in den Himmel kommen würde", sagte Erza. „Warum vergisst du nicht alle Sorgen für eine Nacht?", sagte eine ihr unbekannte Stimme. Gerard umarmte sie von hinten, sodass sie sich nicht mehr rühren konnte. „Warum schlägt mein Herz so sehr? Das ist doch nur irgendein Einbrecher. Aber ich mag seinen Geruch. Aus irgendwelchen Gründen will ich nicht, dass er mich loslässt", dachte sie. „Das ist ja viel zu einfach. Ich habe das Gefühl, dass ich sie schon mal gesehen habe", dachte er. „Ich bin gekommen, um deine Unschuld zu rauben", sagte er. Diese Worte holten sie zurück in die Realität. „Mutter sagte, ich solle meine Reinheit so lange wahren, bis ich den Richtigen finde und sie ihm anvertrauen", sagte sie und holte mit ihrem Bein aus. Sie trat ihn so fest, dass er sie loslassen musste. „Mich wirst du nicht kriegen. Ich bin nämlich total schnell", sagte sie und heute ab. „Mist! Das ist das erste Mal, dass mir meine Beute nicht im Netz blieb", sagte er. Er schaute sich in der Wohnung um. „Was... Das ist doch die Uniform von meiner Schule. Ich hoffe sie hat mein Gesicht nicht gesehen", sagte er. Er dachte kurz nach. „Jetzt weiß ich wieder wer sie ist. Sie ist die Jahrgangsbeste und gleichzeitig Schulsprecherin. Heute ist echt nicht mein Tag", dachte er. Sie hatte in der Zwischenzeit die Polizei gerufen. „Shit, ich sollte schnell weg hier", dachte er. In der Eile krachte er gegen ihre Kommode und bemerkte nicht, dass sich eine Kette hinten an seiner Hose verfing. Ihm gelang die Flucht und er heute sich zu Hause sofort hin. „Ich bin jetzt zu faul um mich umzuziehen. Ich hau mich so hin", sagte er und schlief ein. Der nächste Tag war ein Montag und somit Schule. Mies gelaunt ging er zur Schule. Seine Hose wechselte er als einziges nicht, da er immer seine Uniformhose trägt bei seinen Raubzügen. Die Kette wurde nun vom Blazer überdeckt und ist nicht sichtbar. In der Schule angekommen hieß es, dass wegen größeren Beschwerden eine neue Klassenaufteilung vollzogen wurde. Natürlich wussten alle wieso. Mobbing. Er ging in seine neue Klasse und setzte sich an seinen neuen Platz. Vor Erschöpfung schlief er ein. Er saß hinten neben dem Eckenplatz, welcher am Fenster war. „Hey, wach auf", sagte das Mädchen, welchem dieser Platz gehörte. „Was? Wie? Wo?", sagte er. Alle lachten. „Tut mir Leid", entschuldigte sie sich. „Fernandez-san. Sie scheinen den Unterricht ja leicht zu nehmen. Ich denke Sie sollten ihre Gehirnzellen in Schwung bringen und draußen ein paar Runden um den Hof rennen", sagte der Lehrer. Er stand auf und lief los. Als Phantomdieb hat er eine außerordentliche Kondition und träumte beim Laufen vor sich hin. „Halt mal! Das Mädchen, was neben mir sitzt ist doch Erza Scarlet", realisierte er. „Was habe ich Gott angetan", dachte er. Erza beobachtete ihn von ihrem Fensterplatz aus. Die Gesichter, die er machte, waren amüsant anzusehen. Er verhielt sich wie ein offenes Buch. Außerdem sah sie etwas aufblitzen, dachte sich aber nichts weiter dabei. Als die Stunde zu Ende war, kam er zurück zum Klassenraum. „Haben Sie Ihre Lektion nun gelernt?", fragte der Lehrer. Gerard nickte und ging zu seinem Platz zurück. „Wie soll ich mich jetzt in ihrer Gegenwart verhalten? Ich meine, ich habe sie gestern aufs Übelste angemacht. Doch sie weiß ja nicht, dass ich es war", dachte er. „Es tut mir wirklich Leid, dass du wegen mir laufen musstest", sagte Erza nochmals. „Ach kein Problem, Scarlet-san", sagte Gerard. „Du kannst mich ruhig Erza nennen", sagte sie. „Okay, Erza-chan. Und ich heiße für dich Gerard", sagte er. „Oh Mist, ich wollte ihr doch nicht so nahe kommen", dachte er. „Also. Gerard-kun", genierte sie sich. „Bisher war noch niemand so nett zu mir", dachte sie. „Aber sag mal, warum gibst du dich mit mir ab? Geh doch zu deinen Freundinnen", sagte Gerard. „Ich... hab keine Freunde", sagte sie. „Also ist sie wohl eines der Mobbingopfer. Ich versteh das nicht. Warum werden immer Schlauere ausgegrenzt? Sie ist doch so lieb und süß... Halt mal! Was denk ich nur schon wieder?", dachte er. „Dann können wir ab jetzt Freunde sein, oder?", sagte er. Er streckte ihr seine Hand entgegen. Sie zögerte und nahm dann doch an. „Okay, dann sind wir jetzt Freunde", sagte er.