Nachts auf der Ghost

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(Oneshot Staffel 3, bevor Sabine nach Mandalore reist)

"Neeein!" Schrie der junge Jedi schweißgebadet. Er riss die Augen auf und zu seiner Erleichterung starrte er an die graue Metalldecke seines Zimmers. Ganz langsam ließ die Anspannung nach und er setzte sich vorsichtig auf. Ein lautes schnarchen seines Bettnachbarn verriet ihm, daß er trotz seines nicht ganz so leisen aufwachens den Lasat nicht geweckt hatte. Er wusste das er so schnell wohl nicht mehr einschlafen würde, also rutschte er zur Kante seines Bettes und ließ sich leise hinunter gleiten, wobei er mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufkam. Kurz überlegte er, sich am Schreibtisch zu setzen, doch er wollte vermeiden das Zeb doch noch wach wurde. Der Lasat konnte ziemlich ungemütlich werden, wenn man ihn aus dem Schlaf riss. Doch gerade sagte er friedlich einen ganzen Wald nieder. Schwach lächelnd schüttelte der mittlerweile nicht mehr ganz so kleine Junge den Kopf und lief am Schreibtisch vorbei zur Tür, welche mit einem leisen zischen aufschwang. Leise trat er durch den Flur in Richtung Küche, wo er sich ein Glas Wasser einließ. "Bew?" Piepste es hinter ihm, weshalb er so sehr erschrak, daß er fast das Glas fallen ließ.

"Chopper! Musst du mich so erschrecken?" In seiner Stimme lag noch immer die Verwirrung des Alptraumes. "Nein alles gut. Mir geht's gut. Ich hatte nur durst." Log er den Droiden an. Allerdings war er nicht gut im lügen, selbst der Astromech wusste das er log. Doch er tat ihm den stillen Gefallen allein zu sein und zog sich zurück, wobei er einen mitfühlenden Piepser von sich gab. Auch wenn dieser Droide ihm bereits viel Ärger gemacht hatte und er definitiv seine Eigenheiten hatte, war er ihm sehr ans Herz gewachsen. Gerade solche Situationen zeigten ihm, daß der Droide ihn ebenfalls als Teil der Familie sah. Er wusste es zu schätzen, doch gerade war er nicht in Stimmung mit jemandem zu reden.

Der Alptraum war so real und tief in seinem Inneren wusste er auch was es zu bedeuten hatte. Seine Freunde, seine Familie konnte nicht für immer da sein. Er wusste tief in seinem Herzen das auch sie irgendwann sterben werden. Und er hatte Angst davor, große Angst. Angst davor seinen Meister zu verlieren, der fast schon sein zweiter Vater geworden war. Hera, seine zweite Mutter. Zeb, Sabine und ja, sogar Chopper. Er hatte Angst davor wieder allein zu sein. Er starrte den Wasserhahn vor ihm an, bis ein leises Zischen seine Aufmerksamkeit erhielt. Er drehte sich zum Ursprung des geräusches, der Tür, wo gerade jemand den Raum betrat.

"Hey. Kannst du nicht schlafen?" Es war die Mandalorianerin, diesmal ohne ihre bunte Rüstung. Scheinbar hatte sie bis gerade eben tief geschlafen, den er sah sie sonst nie ohne ihre Rüstung. "Hey. Entschuldigung, ich wollte niemanden wecken." Murmelte er leise und wandte sich dem Tisch neben sich zu, wo er sein Glas drauf abstellen konnte. Er seufzte leise und bemerkte im Augenwinkel wie Sabine ihn mitfühlend betrachtete. Er fühlte sich elend, das wusste er. Und sie wusste es auch.

"Weißt du, wenn ich eh schonmal wach bin, können wir auch in den Gemeinschaftsraum, da ist es bequemer." Schlug sie vor und lief voraus zur anderen Tür, die ebenfalls mit einem leisen zischen zurückwich. Kurz überlegte er, dann entwich ihm ein leises seufzen und er folge der Mandalorianerin, die es sich bereits auf dem Sofa bequem gemacht hatte. "Willst du drüber reden?" Fragte sie ihn vorsichtig, als er sich neben sie auf das Sofa setzte. "Weiß ich nicht, Sabine." Sagte er ehrlich während er auf den Holotisch vor sich starrte. Der Raum kam ihm mit einem mal ziemlich groß vor und er betrachtete die Decke, von der aus das warme, gelbe Licht den Raum erhellte. Eine Weile saßen die zwei einfach nur schweigend nebeneinander, doch er spürte das er sich langsam beruhigte. Dir Unruhe legte sich und er konnte wieder einen klaren Gedanken fassen.

Sein Blick wanderte von dem Raum, den er bis eben betrachtet hatte, zu seiner Begleitung. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er sie kurz betrachtete. Ihre bunten Haare, ihre braunen Augen. Wie lange er schon Gefühle für sie hatte wusste er nicht. Wahrscheinlich seit er sie kennt. Seit er die Ghost und seine Crew kennengelernt hatte. Doch sie hatte ihn bisher immer abgewiesen, deshalb hatte er sich mehr oder weniger zurückgezogen und versucht seine Gefühle zu unterdrücken. Was mal mehr und mal weniger gut funktionierte.

Star Wars Rebels: OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt