BrandtxWolf, Terzic x Hummels 3

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MATS
Mein Engel erwartete mich bereits...er saß im Wohnzimmer in seinem Chefsessel und funkelte mich wütend an. ,,Wo warst du?" sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran aufkommen, wie sauer er auf mich war. ,,Julian...Schatz...wir müssen...reden. Ich habe scheiße gebaut". Er biss sich auf die Lippen ,,Hast du...hast du mich mit ihm betrogen?" fragte er gebrochen. ,,Ja" er starrte mich nur an. Er starrte mich ein paar Sekunden lang nur an. Dann kam Bewegung in ihn. Er lief einfach an mir vorbei...er zeigte keinerlei Reaktion. Er lief nur ins Schlafzimmer. Ich lief ihm hinterher. ,,Schatz" er reagierte nicht. ,,Engel!" er lief zum Kleiderschrank, öffnete diesen, zog seine Sporttasche aus diesem und begann damit, Klamotten hineinzustopfen. ,,Schatz! Schrei mich an, hau mir eine rein, aber mach irgendetwas!" Er stoppte seine Tätigkeit und sah mich direkt an. ,,War es gut?" ,,ich weiß es nicht. Ich kann mich an nichts mehr erinnern!" ,,Dann war es gut und du willst es mir nicht sagen!" Er wsr verletzt. Das er mich noch nicht rausgeschmissen hatte, war ein Wunder. ,,Ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern. Wir haben zu viel getrunken und...und heute morgen bin ich nackt neben ihm aufgewacht. Ich kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern!" ,,Du...du hast dir das von ihm geholt, was es bei mir gerade nicht gibt...Ich dachte, du kommst damit klar. Du hast...du hast mir versprochen, dass wir das schaffen...am besten...am besten gehst du einfach". Er drückte mir die gepackte Tasche in die Arme. ,,Lass uns reden! Bitte!" ,,Zwischen uns gibt es nichts mehr zu besprechen. Mats...es ist vorbei. Ich will dir Trennung". Ich konnte ihn nur noch anstarren....Aber...was hatte ich auch erwartet? ,,Engel...fünf Jahre. Wir können doch keine fünf Jahre einfach so wegwerfen". Edin schüttelte den Kopf ,,Du hast es weggeworfen Mats...Ich habe Depressionen, kann nicht mit dir schlafen und...Ich dachte...Ich dachte du liebst mich genug um mal ein paar Wochen ohne zu überstehen". Ich schluckte hart. ,,Sex ist nicht das Problem" flüsterte ich. Edin sah mir direkt in die Augen. Dieser Schmerz in seinen Augen....Dieser verdammte Schmerz, es machte mich fertig ihn so zu sehen. ,,Das Problem....du hast keine Zeit mehr für mich. Ich habe mich nach Nähe gesehnt....Aber irgendwie habe ich das bei dir nicht mehr bekommen".  ,,Jetzt bin ich auch noch schuld daran, dass du fremdgehst?" fuhr er mich wütend an. ,,Nein...so war das nicht gemeint" versuchte ich mich rauszureden, aber dafür war es vermutlich schon zu spät. Er war wütend, enttäuscht und depressiv...,,Du gehst jetzt am besten wirklich". ,,Ich will dich nicht verlieren" flüsterte ich gebrochen. ,,Das hättest du dir früher überlegen müssen Mats. Geh einfach. Geh zu Julian!"

EDIN
Mats brach mir das Herz, er zerfetzte es mir in Millionen und Abermillionen von Teilen. Wie er vor mir stand, mich aus seinen großen braunen Augen ansah und mir beichtete mit einem anderen Mann geschlafen zu haben. Ich hatte ihm blind vertraut. Ich dachte, dass er mich genug liebte um auch mal eine Phase ohne Intimitäten zu überstehen. Vielleicht hätte ich das auch nicht von ihm erwarten dürfen. Er hatte immerhin auch Bedürfnisse, nur konnte ich ihm diese zurzeit nicht erfüllen. Ich hatte die Kraft nicht dazu. Ich hatte zurzeit kaum noch Kraft. Die wenigen Kraftreserven die ich noch hatte, gingen für meinen Job drauf. Für Mats blieb da wenig Zeit, für uns als Paar hatte ich keine Kraft. Ich konnte doch nur in seinen Armen liegen und schlafen. Mehr war zwischen uns in den letzten drei bis vier Wochen nicht mehr los. Aber ich konnte auch nicht. Es war, als würde mir ständig alle Kraft aus dem Körper gezogen werden, sobald ich mich bewegen musste. Sobald ich aufstehen musste. Sobald Mats nicht mehr neben mir lag, begann irgendetwas damit mir meine Kraft zu nehmen. Wie ich es an diesem Tag schaffte, mich vor meine Mannschaft zu stellen, wusste ich nicht. Ich wusste auch nicht wie ich es schaffte Julian und Mats zu sehen, ohne in Tränen auszubrechen. Das alles überstieg meine Reserven bei weitem, sodass Geppi mich nach der Besprechung nach Hause bringen musste, da ich nicht fahren konnte. Er kümmerte sich um mich. Kochte mir etwas zu essen, brachte mich in den nächsten Tagen dazu, aufzustehen, er hörte mir zu. Nahm mich in den Arm, wenn bei mir die Tränen flossen. Er half mir, das Training zu überstehen. Geppi war meine große Stütze. Doch er konnte nicht verhindern, dass ich komplett abstürzte.

MARIUS
Julians Geständnis hatte mich zwar verletzt aber...ganz ehrlich? Ich war auch irgendwie froh, dass er mit einem anderen geschlafen hatte. So hatten wir uns gegenseitig betrogen und verletzt. Jetzt hatte er keinen Grund mehr, mich zu hassen. Wir hatten viel miteinander gesprochen. Er wollte mir noch eine Chance geben. Ich wollte ebenfalls an unserer Beziehung festhalten. Ich wollte mich auch mehr um ihn bemühen. Ihm zeigen, dass ich ihn liebte. Das ich nur ihn liebte und sonst niemanden auf dieser Welt. Das er mit Mats geschlafen hatte, fand ich nicht so prickelnd. Er war verdammt heiß und ziemlich oft in Julians Nähe, aber gerade ich sollte mich nicht beschweren. Vor ein paar Tagen war ich auch wieder in unser gemeinsames Haus gezogen. Ich schlief zwar noch im Gästezimmer,  aber wir näherten uns wieder an. Schritt für Schritt. Letzte Nacht hatten wir miteinander geschlafen,  wir lagen eng aneinander gekuschelt im Bett und verbrachten so die restliche Nacht und den Morgen miteinander. Wir saßen auch in den Besprechungen wieder zusammen. Es wirkte fast alles wieder normal. Aber auch nur fast. Edin brach immer weiter ein. Die Sorge um ihn innerhalb der Mannschaft war immens. Er lachte kaum noch, riss keine Scherze mehr...Geppi klebte an ihm, wie eine Klette. Er ließ ihn nicht aus den Augen. Das fiel natürlich auf und ließ die Sorgen noch weiter steigen. Als er dann plötzlich nicht mehr ins Training kam und Aki mit ernster Miene vor uns stand, wussten wir das etwas passiert sein musste. Es herrschte totenstille in diesem Raum, niemand sprach. Edin war nicht da. Geppi war nicht da und Mats war ebenfalls nicht da...irgendetwas war im Busch und es hatte mit Edin zutun. Die Anspannung war kaum noch zu ertragen. Dann betrat auch noch Stephan, der Psychologe des Vereins den Raum. Er nickte Aki zu und stellte sich neben ihn. ,,Also" begann Aki. Seine Stimme war belegt. Man konnte ihm ansehen, dass ihn etwas sehr mitnahm. ,,Edin...Edin hat letzte Nacht versucht sich das Leben zu nehmen" ließ er die Bombe platzen. Es wurde für einen Sekundenbruchteil unruhig in diesem Raum. Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Ein fester Schlag in die Magengrube. Immer und immer wieder. Ich sah mich um. Überall geschockte Gesichter. Julian hatte nach meiner Hand gegriffen und sie fest gedrückt. Es zerstörte die gesamte Saison. ,,Er ist zwar verletzt, aber...Aber nur leicht. Er lebt, das ist das wichtigste. Geppi hat ihn glücklicherweise rechtzeitig gefunden und einen Krankenwagen gerufen. Wir...wir wissen nicht warum Edin diese Entscheidung getroffen hat. Wir wissen nur, dass es ihm nicht gut geht und das wir ihn wo wir nur können unterstützen müssen". Niemand sagte etwas,  zu groß war der Schock. Marco räusperte sich nachdem ein paar Minuten verstrichen waren. ,,Wie können wir ihm helfen? Bleibt er unser Trainer? Was erzählt ihr der Presse?" Aki setzte sich auf den Schreibtisch, auf dem sonst edin immer saß, wenn er ein ernstes Thema mit uns
anschnitt. ,,Ob er weiterhin als Trainer aktiv sein wird oder will, wissen wir nicht. Das muss er ganz alleine für sich entscheiden. Er wird aber ausfallen bis zum Ende der Hinrunde. Bis dahin....kämpft ihr für ihn auf dem Feld. Wenn er wieder da ist, wird er einige Zeit brauchen um wieder anzukommen. Lasst ihm die Zeit und behandelt ihn nicht wie ein rohes Ei. Geppi übernimmt euch interimsweise bis Edin wieder so weit ist, euch zu trainieren. Der Presse wird mitgeteilt, dass er in der Besprechung zusammengebrochen ist, dass ein Blinddarmdurchbruch diagnostiziert wurde, dass es ihm ziemlich schlecht geht und er...für unbestimmte Zeit ausfällt. Ihr sagt kein Wort in Richtung Selbstmordversuch zur Presse. Es werden unbequeme Zeiten, aber wir müssen es für unseren Coach durchstehen".

BVB oneshot Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt