Kapitel 8. (Mir fällt kein Titel ein =/ )

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Als die beiden die Insel erreicht hatten, konnten sie die anderen Drachen im Sand liegen sehen.
Zu ihrem Verwundern waren aber die Reiter nicht dabei.
Nur Valka saß neben Wolkenspringer im Sand.
Nachtstern landete neben ihrem Artgenossen.
"Wo sind die anderen?", fragte sie.
"Wir haben sie auf die kleine Insel im Osten von hier gebracht!", erklärte Schattensturm, "Du hast gesagt, ich soll aufpassen, dass sie nichts anstellen! Ich habe nur Valka hierbehalten!"
"Sehr gut!", sagte das Mädchen, "Ich habe dich wohl unterschätzt! Ich bringe kurz deinen kleinen Freund hin, dann komme ich wieder! Valka kann sich ja ums Kochen kümmern!"
Dann flog sie weiter.
Hicks, der natürlich nichts verstanden hatte, wunderte sich, was sie vor hatte.
Auf der kleinen Nebeninsel gab es nichts außer eine kleine Wasserquelle, eine Höhle und einige Bäume, außerdem bestand sie hauptsächlich aus Klippen, weshalb sie der perfekte Ort war, um sie dort abzusetzen.
Als sie bei den Freunden angekommen waren, warf der Drache den Wikinger äußerst unsanft ab und drehte wieder um.
"Amaya, warte!", rief dieser ihr hinterher, "Was sollen wir hier?"
"Ihr bleibt da, damit ihr keine Dummheiten anstellt!", schrie der Nachtschatten, "Und nenn mich nie wieder Amaya! Ich heiße Nachtstern, verstanden?"
"Was ist mit meiner Mutter?", fragte der Junge.
"Sie kümmert sich darum, dass ihr nicht verhungert, also hört auf zu jammern!", brüllte der Drache.
Dann flog sie davon.

Wieder auf ihrer Insel angekommen, baute Valka gerade ein seltsames Gerüst aus langen Stöcken zusammen.
Zwei Stangen, die am Ende eine Gabelung hatten, steckten im Boden neben einer Feuerstelle und eine weitere lag oben darauf.
"Was soll das denn werden?", fragte Nachtstern.
"Das wird ein Grill!", erklärte die Frau, "Ich wollte eigentlich Fisch machen, aber da waren alle voll mit Drachenspucke! Ich werde zusehen müssen, dass ich etwas anderes finde!"
"Soll ich dir noch ein paar fangen?", fragte die Drachin und verwandelte sich in einen Menschen.
"Mit der Hand?", fragte die Wikingerin verwundert.
"Mit der richtigen Technik geht alles!", sagte das Mädchen und sprang ins Wasser.
Nach kurzer Zeit kam sie mit zehn frischen Fischen zurück.
"Hier, ich hoffe, das reicht!", sagte der verwandelte Drache.
"Ganz sicher!", sagte die Erwachsene, "Danke schön!"
Nachtstern sah gespannt zu, wie Valka die Fische mit der Hand ausnahm und dann nur das äußere Fleisch mit den Knochen auf den Spieß steckte.
"Schmeckt das denn?", fragte sie, "Die muss man doch roh essen!"
"Das ist für uns Menschen nicht so gesund, deshalb kochen wir es!", erklärte die Frau, "In ein paar Minuten kann man es dann essen!"
"Darf ich etwas davon haben?", fragte der Drache, "Nur zum probieren!"
"Ähh... natürlich!", sagte die Menschenfrau, "Es ist genug da!"

Als die Fische rundherum eine gleichmäßig braune Färbung hatten, nahm die Wikingerin sie vom Feuer und gab dem Mädchen eine Hälfte davon.
"Der fällt ja von ganz alleine auseinander!", sagte dieses.
"Das heißt, dass er gut gekocht ist!", sagte die Erwachsene, "Probier doch mal!"
Die Drachin zögerte kurz, doch biss schließlich ein großes Stück ab.
"Hmm... das schmeckt anders, aber ich würde nicht sagen, dass es schlecht ist!", sagte sie und biss gleich nochmal hinein.
"Freut mich, dass es dir schmeckt!", sagte Valka und lächelte.
Dann steckte sie die restlichen sechs Fische auf den Spieß und hing ihn über das Feuer.
Anschließend nahm sie sich selbst ein Stück und setzte sich mit einem respektvollen Abstand neben Nachtstern.
Auch Schattensturm gesellte sich zu ihnen und schnappte sich ein Stück.
Während die Frau sich mit einem einzigen Fisch begnügte, aßen die Drachen zusammen die restlichen drei und hinterher noch zwei Mäuler voll mir rohem.
Währenddessen legte die Erwachsene die anderen Backfische sowie sechs Trinkhörner in einen kleinen Korb.
"Könntest du den den anderen bringen?", bat sie die Drachin.
"Natürlich!", sagte diese und verwandelte sich zurück.
Sie schnappte sich den Korb mit den Vorderbeinen und flog schnurstracks auf die kleine Insel zu.

Die Drachenreiter saßen an der hohen Klippe, die das Festland vom tiefsten Meer trennte, und warteten.
"Glaubt ihr, wir können von hier weg schwimmen?", fragte Astrid und sah nach unten.
"Ausgeschlossen!", sagte Fischbein, "Bezüglich der starken Wellen würden wir an die Felsen gedrückt werden und uns alle Knochen brechen!"
"Ich kann nicht fassen, dass Hakenzahn mich im Stich gelassen hat!", jammerte Rotzbakke, "Wie kann er nur?"
"Wir müssen etwas tun, damit wir Nachtsterns Vertrauen gewinnen können...", sagte Hicks nachdenklich.
In diesem Moment sah er den Nachtschatten von der Insel auf sie zu fliegen.
"Sie kommt!", sagte er und sprang auf.
Der Drache flog mit großer Geschwindigkeit auf sie zu und bremste kurz vor ihnen ab.
"Hier, euer Mittagessen!", sagte sie und legte den Korb hin, "Lasst es euch schmecken!"
"Warte doch bitte kurz!", bat der Wikinger, als sie gerade wegfliegen wollte, "Lass uns in Ruhe reden!"
Nachtstern schnaubte und landete in gewissem Abstand vor ihm.
"Na gut!", sagte sie, "Sprich!"
"Wieso misstraust du uns so?", fragte der Junge, "Was haben wir dir getan?"
"Gegenfrage: Was habt ihr FÜR mich getan, dass ich euch trauen sollte?", fragte der Drache.
"Wir haben dich gesund gepflegt!", sagte der Häuptling.
"Ach ja?", fragte die Echse, "Wie kommt es dann, dass ich keinen von euch gesehen habe, als ich aufgewacht bin?"
"Wir haben auf den Skrill aufgepasst!", sagte Astrid.
"Schön für euch!", sagte die Drachin, "Lasst euch was besseres einfallen!"
Als sie sich umdrehte, stand Hicks plötzlich vor ihr.
Er streckte seine Hand aus und drehte seinen Kopf weg.
"Was soll das werden?", knurrte der Nachtschatten.
Doch der Junge antwortete nicht.
Stattdessen kam er mit seiner Hand immer weiter auf sie zu, bis er sie fast berührte.
Als er sie auf ihre Stirn legen wollte, begann der Drache, laut zu fauchen.
Sie brüllte ihn an und flog in die Luft.
Ohne ein einziges Wort war sie verschwunden.

Als sie bei ihren Freunden angekommen war, fragten diese sofort, was passiert war, da sie etwas angespannt wirkte.
"Er wollte mich tatsächlich anfassen!", sagte sie wütend.
"Oh... er wollte doch nur seine Zuneigung zeigen!", sagte Valka.
"Blöde Schmeicheleien!", sagte Nachtstern, "Das haben diese Drachenjäger auch versucht!"
Die Frau stockte.
"Das... haben sie sich von Hicks abgeguckt!", sagte sie.
"Wer den Feinden solche Tricks zeigt, steht auf ihrer Seite!", erwiederte die Drachin genervt, "Ich lasse mich nicht anfassen! Und von Fremden schon gar nicht!"
"Sind wir jetzt immernoch Fremde für dich?", fragte die Wikingerin.
"Du nicht, deine Freunde schon!", sagte die Echse und schnaubte.
"Wieso das?", fragte die Erwachsene.
"Du hast die Drachen zwanzig Jahre lang beschützt!", sagte der Nachtschatten, "Es wäre unhöflich, dich als böse zu bezeichnen! Die anderen haben lange gegen uns gekämpft! Ich kann nicht darauf vertrauen, dass sie nicht zurückfallen!"
"Aber ich... ich habe doch auch einmal eine Axt gegen einen Drachen gerichtet!", sagte Valka vorsichtig.
"Du hast sie aber sinken lassen, als du erkannt hast, dass er keine böse Kreatur ist!", sagte Nachtstern und sah zu Woklenspringer, der gerade bei den anderen Drachen lag.
Die beiden waren kurz leise.

"D... darf ich?", fragte die Frau und kam mit ihrer Hand näher, "Ich möchte mir nur deine Wunde noch einmal ansehen!"
"Nur zu!", sagte die Drachin und hob ihren Flügel, "Tu, was du für richtig hälst!"
"Scheint alles gut zu sein!", sagte die Wikingerin nach kurzer Zeit, "Nicht mehr lange und es wird verheilen!"
Sie strich sanft über den Bauch des Drachen.
"Hey, das kitzelt!", sagte diese belüstigt und zappelte ein wenig.
Die Erwachsene fuhr langsam an ihren Schuppen entlang, bis sie schließlich am Nacken angekommen war.
Sie drückte sanft an einer bestimmten Stelle und entlockte der Echse ein genüssliches Brummen.
"Na, fühlt es sich gut an?", fragte sie.
"Perfekt...", sagte der Nachtschatten und schloss die Augen.
Sie legte ihren Kopf auf den Bauch der Frau.
Nach wenigen Minuten war sie entspannt eingeschlafen.

Der Drache, der den Reiter zähmte (Httyd ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt