Eine ganze Weile lang hatten wir einfach noch ein bisschen zur Musik getanzt und lallend dazu mitgesungen. Nur Tae wollte sich nicht dazu überreden lassen, aber das war auch okay. Der Alkohol floss trotzdem weiter. Erst als es mir zunehmend schwerer fiel, das Gleichgewicht zu halten, ließ ich mich wieder auf die Couch sinken. Sehr bemüht, dabei nichts von meinem Drink zu verschütten, den ich in meiner Hand hatte.
Ein Glas war uns vorhin schon kaputt gegangen, da musste nicht noch eines dazu kommen. Auch wenn Hobi nicht sauer deswegen war und die Sauerei schnell beseitigt gewesen ist. Tatsächlich hatten wir uns vor Lachen fast nicht mehr eingekriegt. So fröhlich und ausgelassen wie heute, hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
Nach dem kleinen Tiefpunkt vorhin konnte ich all meine Sorgen endlich einmal beiseite schieben und einfach Spaß haben. Auch mein Cousin trug wieder ein Lächeln auf den Lippen, was mich beruhigte. Dabei wusste ich nicht mal, was überhaupt das Problem gewesen war, immerhin verrieten die beiden nichts.
'Es ist alles geklärt.', war das einzige, was Kookie immer antwortete, egal wie oft ich ihn gefragt hatte. Ein wenig stutzig machte es mich ja schon. Und unsagbar neugierig darauf, was im Badezimmer passiert war!
"Wie spät ist es eigentlich?", hörte ich Hobi fragen, als er sich neben mich sinken ließ.
"Absolut keinen Plan.", gab ich ehrlich von mir. Ich hatte mein Zeitgefühl schon vor Ewigkeiten eingebüßt."Ähh...kuz vor 3.", antwortete Kookie, nachdem er umständlich sein Handy aus seiner Hosentasche gefummelt hatte. Ich nickte nur leicht. Kein Wunder, dass ich müde wurde. Tae sah schon ein bisschen so aus, als würden ihm jeden Moment die Augen zufallen.
Dies schien auch Kookie auf zu fallen. Ein süßes Lächeln legte sich auf die Lippen des Jüngeren. So wie ich das sah, schien er wirklich eine Schwäche für Tae zu haben, ich musste ihn nur noch dazu bringen, dass es tiefer ging. Vorsichtig brachte Kookie Tae dazu, seinen Kopf auf seiner Schulter abzulegen, was dieser auch widerstandslos tat. Scheinbar war mein Cousin schon so müde, dass er es gar nicht mehr mit bekam.
Doch auch wenn ich ebenfalls müde war, wollte ich noch nicht schlafen gehen. Es würde bedeuten, dass dieser lustige Abend enden würde und das wollte ich nicht.
"Was wollen wir nächstes Wochenende unternehmen?", fragte ich daher grinsend in die Runde. Ich wollte es unbedingt ausnutzen Freunde zu haben, die gerne Zeit mit mir verbrachten."Ouh, wir könnten ins Kino gehen, oder in die Spielhalle. Ah, Lotte World!", sprudelten die Ideen nur so aus Hobi heraus. Breit grinste ich meinen Nebenmann an, der genau so euphorisch dafür war, wie ich innerlich. Jede seiner Ideen klang lustig.
"Ich kann nächstes Wochenende nicht.", warf Kookie allerdings traurig ein. Als ich zu dem Jüngeren schaute, zierte ein Schmollen seine Lippen.
"Wieso nicht?", wollte ich wissen und konnte nicht verhindern, etwas enttäuscht zu klingen. Er seufzte und ließ seinen Kopf nach hinten gegen die Couch fallen."Meine Mum und ihr Neuer Lover, wollen mit meinem Bruder und mir wandern gehen...", teilte er uns mit und klang davon gar nicht so begeistert.
"Sind deine Eltern geschieden?", wollte ich überrascht wissen und bekam darauf nur ein Nicken als Antwort.Ich wollte nicht weiter nachbohren, da ich nicht wusste, wie sensibel dieses Thema für Kookie vielleicht war. Ich wusste nur zu gut, wie es sich anfühlen konnte, wenn sich die eigenen Eltern trennten. Auch wenn es bei dem Jüngeren so klang, als hätte er immerhin noch Kontakt zu beiden. Etwas, was ich nicht behaupten konnte.
"Ja. Ihr Trennungsjahr ist seit 2 Monaten rum... Damit sind sie offiziell nicht mehr verheiratet. Mein großer Bruder und ich wohnen bei unserem Dad, weil...naja, ich glaube er wäre völlig lost, wenn wir auch gegangen wären.", erklärte er mit einem leichten Nicken. Sah dann jedoch vorsichtig zu Tae, welcher noch immer an seiner Schulter lehnte.
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Polyamory
FanfictionJimin ist ein kleiner Draufgänger. Immer darauf bedacht Ärger zu machen, hängt er mit den falschen Leuten ab. Als er eines Abends mal wieder von der Polizei nach hause gebracht wird, weiß seine Mutter einfach nicht mehr weiter. Aus Verzweiflung schi...