—— 𝐶𝑎𝑟𝑎 ——
- 9 Jahre nach der Beerdigung-
„Cara Salvatore, komm sofort ins Wohnzimmer.", brüllte meine Tante. Erschöpft seufzte ich auf. Immer wenn sie mich so rief, wusste ich, dass sie irgendeine Aufgabe für mich hatte. Sofort stellte ich den Staubsauger ab und trocknete meine Hände an der Schürze. Es war jeden Tag das Selbe. Morgens bereitete ich das Frühstück zu, dann musste ich mich beeilen, um in die Schule zu gehen. Nachmittags nach dem Unterricht musste ich das Mittagessen kochen und danach die Küche aufräumen. Alle drei Tage saugte ich das ganze Haus und wischte Staub. Die Blumen aus den Hunderten von Vasen tauschte ich jede Woche aus und Betten bezog ich alle zwei Wochen neu. Sobald meine Tante rief, musste ich alles stehen und liegen lassen und zu ihr kommen. Genauso wie jetzt. Mit schnellen Schritten lief ich die Treppe des Hauses nach unten ins Wohnzimmer. Dort erblickte ich meinen Onkel und meine Tante, die auf der weißen Ledercouch saßen. Neben ihnen saß ein anderer Mann, den ich jedoch nicht kannte. „Da bin ich.", machte ich mich bemerkbar und blickte alle drei an.
„Cara, wir wollen dir jemanden vorstellen. Das ist Francesco. Er ist ein guter Bekannter von uns.", stellte mein Onkel den Mann vor. Höflich nickte ich ihm zu. Dieser erhob sich und kam auf mich zu. Er nahm meine Hand und gab mir einen leichten Kuss auf den Handrücken. „Freut mich sie kennenzulernen.", raunte er an mein Ohr. Ein komisches Gefühl machte sich in mir breit. Der Mann war bestimmt 12 Jahre älter als ich und diese Nähe gefiel mir ganz und gar nicht.
Francesco drehte sich zu meiner Tante und meinem Onkel um. „Ich kaufe sie und ich erhöhe die Summe um 20%, denn ich will sie heute schon mitnehmen.", sprach er sie an. Entsetzt riss ich die Augen auf. „Wie bitte?", entfuhr es mir und ich machte einen Schritt auf die Couch zu.
„Wunderbar.", stieß meine Tante aus. „Cara geh deine Sachen packen und wir schließen den Vertrag ab.", ignorierte mich meine Tante und warf ihre langen blonden Haare über die Schulter. „Sie muss keine Sachen packen. Alles was sie braucht, wird sie bei mir bekommen.", entgegnete Francesco. „Es sei denn, du willst irgendwas mitnehmen, das dir wichtig ist.", richtete er sich an mich. „Ansonsten zieh dir was anderes an und komm dann nach draußen zu meinem Wagen.", fügte er hinzu. Daraufhin machte er auf den Absatz kehrt und lief mit meinem Onkel in Richtung Bibliothek.Immer noch geschockt blickte ich meine Tante an. Tränen stiegen mir in die Augen und ich schüttelte den Kopf. „Wie kannst du das tun. Wie kannst du mich, deine eigene Nichte, an jemanden verkaufen. Verkaufen! Ich bin doch kein Gegenstand!", stotterte ich. „Mach kein Drama, du kannst froh sein, dass wir dich damals aufgenommen und nicht auf der Straße gelassen haben. Glaubst du etwa, ich wollte das Kind meiner Schwester aufnehmen? Aufnehmen und großziehen.", spottete sie. „Wir wollten dich nicht haben, aber meine, ach so tolle, tote Schwester musste ja unbedingt in ihr Testament einfügen, dass mir das Sorgerecht bei ihren Tod überschrieben werden soll.", donnerte sie weiter. Mit drohendem Blick kam sie auf mich zu. „9 Jahre, ganze 9 Jahre habe ich dich aufgezogen, ernährt und dir eine Schulbildung ermöglicht. Aber jetzt habe ich einfach kein Lust mehr darauf. Und als dann die Anfrage von Francesco kam, war es wie ein Zeichen vom Himmel. Er hat uns eine Menge Geld geboten und wir haben dem Kauf zugestimmt."
Die letzten Sätze hörte ich kaum noch, denn ein ohrenbetäubendes Piepen machte sich in meinen Ohren bemerkbar. Ein Piepen, welches ich erst einmal in meinem Leben zuvor gehört hatte. Es war der Ton, der verdeutlicht hatte, dass meine Eltern gestorben waren. Die ersten Tränen kullerten über mein Gesicht und meine Beine fingen an zu zittern. Tief versuchte ich ein und auszuatmen, um mich wieder zu beruhigen, doch es half nicht. Mein Herz raste und alles fing an sich zu drehen.„Zieh keine Show ab, geh hoch und zieh dir was vernünftiges an. In 10 Minuten will ich dich nicht mehr in diesen Haus sehen.", dumpf nahm ich die Stimme meiner Tante wahr, ehe meine Beine zusammenbrachen und ich schmerzhaft auf dem Boden aufschlug.
—————————————————————————Und das zweite Kapitel !!!
Ich merke, dass ich ein bisschen Zeit brauchen werde, bis ich zu 100 Prozent in der Geschichte drin bin, aber das wird schon.Ich hoffe euch gefällt das Kapitel 🫶🏼
Bitte lasst unbedingt Feedback da!!
DU LIEST GERADE
Kill me - please [Pausiert]
Random[Erstmal pausiert] „Warum sollte ich ein so schönes Gesicht töten?", sein raues Lachen erfüllte die Halle. „Bitte tu es einfach", wisperte ich kaum hörbar. „Ich brauche schon eine Begründung belleza", vor mir ging er in die Hocke und hob mit zwei F...