—— 𝐶𝑎𝑟𝑎 ——
- 9 Jahre nach der Beerdigung-
„Ich muss noch telefonieren. Clare wird dir dein Zimmer zeigen und wir sehen uns morgen früh wieder und besprechen dann alles wichtige.", verabschiedete sich Francesco von mir und lief aus der Küche. Keine Minute später tauchte auch schon die junge Frau auf, die uns die Tür geöffnet hatte. „Hey, ich bin Clare.", stellte sie sich kaum hörbar vor. „Hey, nett dich kennenzulernen. Ich heiße Cara.", entgegnete ich ihr und lächelte leicht. „Komm", sagte sie nur und setzte sich in Bewegung.
Still folgte ich ihr durch Haus. Wir gingen eine Treppe nach oben und dann durch einen spärlich beleuchteten Flur. Dabei beobachtet ich sie genau. Irgendwie wirkte sie traurig, was mich zum Nachdenken brachte. „Ist alles okay bei dir?", erkundigte ich mich. „Klar, was soll sein. Ich bin einfach nur ein bisschen erschöpft.", gab sie dezent patzig von sich. „Hier ist dein Zimmer mit angrenzendem Bad. Mr. Russo's Zimmer ist das letzte hier im Gang.", wir blieben vor einer Tür stehen, die Clare öffnete. „Aber wenn ich dir einen Tipp geben darf: Mr. Russo ist ein Mensch, der es hasst, wenn ihm, in irgendeiner Weise, sein Schlaf gestohlen wird. Also sei leise, wenn du, warum auch immer, nachts im Haus herumläufst." Daraufhin ließ sie mich einfach stehen und verschwand. „Gute Nacht.", rief ich ihr hinterher, doch sie antwortet nicht mehr. Leicht überfordert blieb ich noch für einige Sekunden im Türrahmen stehen, ehe das Schlafzimmer betrat.
Direkt fiel mir das große, weiße Bett ins Auge, auf dem mehrere Kissen lagen. Wenn es eins gab, wonach ich süchtig war, dann waren es Kissen. Die Wände waren beige gestrichen und der Kleiderschrank, der in der einen Ecke stand, war ebenfalls weiß. Jedoch nur von den Seiten, denn die Front war aus Spiegeln.
Kritisch beäugte ich mein Spiegelbild. Meine Augen wirkten leer. Sie strahlten nicht aus, keine einzige Emotion. Meine Lippen waren trocken und daher an einigen Stellen aufgeplatzt. Meine Haare hingen mir wild ins Gesicht und generell erinnerte mich mein Aussehen, an das eines Gespenstes. Schnell drehte ich mich weg und lief auf die zwei Fenster zu. Draußen war es stockdunkel und ich erkannte nur die kleine Lampen, die die Einfahrt der Villa beleuchteten.
Ich trotten zum Bett zurück und schmiss mich drauf. Meinen Blick heftete ich an den funkelnden Kronleuchter über mir.
Tausende Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher. Clare hatte gelogen, da war ich mir sicher. Aber warum hatte sie das getan? Warum hatte mich Francesco gekauft? Und was hatte meine Tante und meinen Onkel überhaupt dazu bewegt, mich wie einen Gegenstand zu verkaufen? Meine Tante hatte ja schon so getan, wie als wäre ich ein alter, lästiger Schrank, der für nichts mehr zu gebrauchen war. Liebe hatten sie mich nie fühlen lassen und mögen tat ich sie auch in keinster Weise, jedoch wollte ich eher bei ihnen wohnen, anstatt hier in diesem fremden Haus.
Verzweifelt versuchte ich Antworten für all diese Fragen zu finde, doch es gelang mir nicht. Mein Kopf brummte und ich konnte meine Augen nicht mehr offen halten.
——————
Durch ein Rütteln an meiner Schulter wachte ich auf. „Cara, steh auf, Mr. Russo wartet unten auf dich.", ertönte eine weibliche Stimme. Clare riss die Vorhänge des Zimmers auf und lief zum Schrank. Dort kramte sie einen schwarzen Rock und eine gleichfarbige Bluse heraus. „Putz deine Zähne und zieh dich an. Du hast zehn Minuten, also beeil dich.", kommandierte sie und trat hinaus auf den Flur. Sofort sprang ich aus dem Bett und rannte ins Bad. Ich wollte Francesco unter keinen Umständen verärgern. Schnell putze ich meine Zähne, wusch mein Gesicht und machte mir einen Zopf. Zurück im Zimmer zog ich meine Kleidung vom gestrigen Tag aus und die neuen Sachen an. Einen letzte Blick warf ich in den Spiegel, bevor ich die Tür hinter mir schloss und Clare nach unten folgte.
Am Esstisch saß bereits Francesco. Er blätterte in einer Zeitung und trank etwas aus einer Tasse. Als er unsere Schritte bemerkte, legte er das Presseblatt beiseite und hob seinen Kopf. „Guten Morgen Sir.", begrüßte Clare ihn. Er nickte ihr nur zu. „Sie können an die Arbeit gehen Clare, Cara du kommst mit mir mit.", befahl er und erhob sich.
———
Meine Augen wurden riesig, als wir in einem von Glas umgebenen Raum ankamen. Vorne in der Mitte stand ein Schreibtisch, an den er sich setzte. Ich nahm auf einem der gegenüberliegenden Stühle platz. „Erstmal möchte ich wissen wie du geschlafen hast.", richtete sich Francesco an mich. „Gut.", antwortete ich knapp, denn ich spürte seinen brennenden Blick auf mir. Er machte mich nervös, so nervös, dass ich keinen geraden Satz herausbekam. „Das freut mich zu hören.", antwortet er mit rauer Stimme. „Kommen wir nun zu deinem Vertrag, den du abschließen wirst.", fing er an und überreichte mir ein Blatt Papier. „Ich habe dich gekauft, da ich eine weiteres Hausmädchen brauche. Du wirst dich mit Clare darum kümmern, dass alles sauber und ordentlich ist. Du wirst kochen, die Betten beziehen und meine Post empfangen. Das steht auch alles in dem Vertrag, lies ihn dir ruhig durch." Ich scannte das Blatt ab. Oben stand das Wort Vertrag, dann kamen meine Aufgaben, mir zur Verfügung gestellten Dinge und Bedingungen. „Du wirst in diesem Haus wohnen, bis du 16 bist. Dann wirst du in eins meiner Apartments ziehen, und nur tagsüber hierher zur Arbeit kommen. Außerdem wirst du bis du die 10. Klasse abgeschlossen hast, jeden Tag 4 Stunden lang von einem Privatlehrer unterrichtet."redete er weiter. Dabei verharrten seine Augen weiter auf meinem Körper.
„Was ist mit „Extras" gemeint?", erkundigte ich mich, denn dieser Punkt verunsicherte mich etwas. „Es sind kleine Gefallen, die du mir machen wirst oder ich vielleicht sogar dir. Was genau ich meine, wirst du mit der Zeit erfahren.", lautete seine Antwort.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hola bellezas,
gefühlt schreibe ich unter jedes meiner Kapitel "endlich ein neues Kapitel", aber es ist nunmal die Wahrheit. In letzter Zeit kommen einfach keine regelmäßigen Updates. Das wird sich leider in den nächsten drei Wochen auch nicht ändern, da ich extrem viele Klausuren schreibe.
Ich hoffe wirklich sehr, dass ich ab den Herbstferien wieder regelmäßiger schreiben und dann Kapitel hochladen werde.
Es regt mich persönlich einfach auf, wenn ich nicht dazu komme, weil Schreiben etwas ist, das ich von ganzem Herzen liebe.
Wie immer hoffe ich, dass euch das Kapitel gefällt <3
Lasst bitte Feedback da (natürlich nur wer will, mich würde es aber sehr freuen)
DU LIEST GERADE
Kill me - please [Pausiert]
Aléatoire[Erstmal pausiert] „Warum sollte ich ein so schönes Gesicht töten?", sein raues Lachen erfüllte die Halle. „Bitte tu es einfach", wisperte ich kaum hörbar. „Ich brauche schon eine Begründung belleza", vor mir ging er in die Hocke und hob mit zwei F...