—— 𝐶𝑎𝑟𝑎 ——
18. April 2016
Liebes Tagebuch,
Tag 1 bei Francesco Russo, dem Mann, der mich meiner Familie abgekauft hat. Naja, wenn man es ganz genau nimmt, hat mich meine Tante an ihn verkauft. Aber das ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist, dass mein Leben jetzt bergauf geht und ich meine restliche Familie nie mehr wieder sehen muss.
Meine Eltern starb zwar vor 9 Jahren, als ich gerade mal 5 war, jedoch kann ich mich noch an eine Sache ganz genau erinnern. Jeden Abend, bevor ich schlafen gegangen bin, setzte sich meine Mama an mein Bett, nahm meine Hände und blickte mir in die Augen.
„Das Leben ist oft grausam Cara. Es bringt dich zum Stolpern, dann reißt es dich auf den Boden und zuletzt nimmt es dir, auf die schlimmste Art und Weise, alles was du hast. Doch du kannst dich dagegen stellen, dagegen kämpfen. Erdolche es mit allen positiven Ereignissen, die dir in deinem gesamten Leben widerfahren. Auch wenn du manchmal ins Straucheln gerätst, bleib konzentriert und fokussiere dich wieder auf dein Ziel. Egal wie oft du scheiterst, egal wie oft du kurz vorm Aufgeben bist, im Leben geht es immer wieder bergauf. Immer, auch wenn es Zeit braucht."
Irgendwann habe ich angefangen mit ihr mitzusprechen, sodass ich den Text fast auswendig konnte. Bei der Testamentsverlesung bekam ich damals einen kleinen Brief. Er war von Mama, die genau diese Sätze aufgeschrieben hatte. Seitdem trage ich ihn immer bei mir. Es ist eine Art Verbindung zu meinen Eltern, auch wenn sie nicht mehr bei mir sind.
Aber jetzt genug mit der Vergangenheit. Für mein zukünftiges Ich schreibe ich jetzt eine kurze Zusammenfassung über meinen aktuellen Lebensstand:
Mein Käufer Francesco Russo ist 38, ein ,laut ihm, Geschäftsmann, dem der Ölkonzern Chevron gehört und jetzt schon ein ekelhafter Mensch. Er hat mich „Baby" und „Amore mio" genannt, was einfach verstörend ist.
(Anmerkung an mich: das nächste Mal spucke ich ihm ins Gesicht)
Er lebt in einer modernen Villa, aus der ich erst mit 16 ausziehen darf.
Ich bin sowas wie seine Angestellte. Nein, ich bin seine Angestellte, die ihm in kommender Zeit besondere Gefallen tun wird. Er nennt es „Extras". Ehrlich gesagt, machen sie mir Angst, und das obwohl ich nichtmal etwas genaueres darüber weiß.
Zum Glück bin ich nicht ganze alleine mit Francesco in diesem Haus. Eine junge Frau namens Clare arbeitet auch für ihn. Ich habe sie gestern Abend direkt kennengelernt. Sie ist blond, hat wunderschöne, grüne Augen, die jedoch sehr traurig gewirkt haben. Auch als ich sie angelächelt habe, regte sich nichts in ihrem Gesicht. Angeblich war sie erschöpft gewesen, doch das kaufte ich ihr nicht ab. Heute Morgen hatte Clare kaum glücklicher ausgesehen als gestern.
Jetzt muss ich aber aufhören zu schreiben. Ich habe einen Haufen an Aufgaben, die ich alle heute erledigen muss, wenn ich „Mr. Russo" nicht verärgern möchte.
Also bis ganz bald!
Deine Cara.
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„Also zuerst saugst du im ganzen oberen Stockwerk. Dann wischst du vor deinem Unterricht noch Staub. Wenn du damit fertig bist, komm zu mir in die Waschküche im Keller.", überfiel Clare mich direkt als ich aus Francescos Büro kam. „Komm mit, ich zeige dir wo du alles findest", redete se sofort weiter, weshalb ich nur nickte. Wir liefen eine Treppe nach unten und bogen direkt in einen offenen Raum. Dort drückte Clare mir einen Staubsauger und einen Eimer Wasser in die Hand, klemmte sich selbst einen Mob unter den Arm und machte sich eilig wieder auf den Weg in den ersten Stock. „Ich wische in den Badezimmern den Boden. Falls du mich brauchst, findest du mich in einem von ihnen.", mit diesen Worten verabschiedete sie sich von mir und ließ mich alleine im Flur stehen.
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Nach etwas mehr als einer Stunde stellte ich den Sauger ab und zog den Stecker aus der Steckdose. Die ersten beiden Knöpfe meiner Bluse hatte ich aufgeknöpft und die Ärmel waren jetzt bis auf meine Ellenbogen hochgekrempelt. Wie ich Staubsaugen doch hasste. So schnelle ich konnte lief ich in den Waschraum, nahm mir einen sauberen Lappen, Sidolin und einen Staubwedel und ging zurück nach oben. Ich begab mich ans eine Ende des Flurs und fing mit meiner Arbeit an. Ich wischte alle Kommoden, entfernte jeden Staub auf Bilderrahmen und Lampen. Jedes Zimmer musterte ich genau, bevor ich es verließ.
Gerade staubte ich die Nachttische an Francescos Bett ab, als plötzlich jemand auf meine Schulter tippte. Erschrocken fuhr ich herum. Ein dürrer, alt wirkender Mann stand hinter mir. Er trug ebenfalls eine Uniform, die aus einem weißen Hemd, einer schwarzen Weste und einer schwarzen Hose bestand. „Entschuldigen sie bitte. Ich wollte sie nicht erschrecken.", sprach er mich an. „Nein, nein. Schon gut", antwortete ich ihm. „Bitte, nennen sie mich Cara.", fügte ich hinzu und streckte meine Hand in seine Richtung. „Einverstanden Cara, aber dann nenn mich bitte Winston." Er nahm meine Hand und schüttelte diese leicht. „Ich soll dir ausrichten, dass der Privatlehrer eingetroffen ist." Er deutete mir an ihm zu folgen. Gemeinsam liefen wir ins Erdgeschoss und Winston steuerte auf eine Tür neben Francescos Büro zu. „Da wären wir. Bevor du reingehst, rate ich dir noch deine Bluse zu zuknöpfen und die Ärmel wieder runterzulassen." Mit seinem Kinn deutete er auf mein Oberteil. „Oh ja, natürlich. Dankeschön", rasch brachte ich meine Bluse wieder in einen normalen Zustand, ehe ich die Türklinke ergriff und nach unten drückte.
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Kill me - please [Pausiert]
Random[Erstmal pausiert] „Warum sollte ich ein so schönes Gesicht töten?", sein raues Lachen erfüllte die Halle. „Bitte tu es einfach", wisperte ich kaum hörbar. „Ich brauche schon eine Begründung belleza", vor mir ging er in die Hocke und hob mit zwei F...