Please fight _ Band 2

14.Kapitel

James:

Die Stunden zogen sich in die Länge. Ich saß im Unterricht und versuchte mich auf das zu konzentrieren, was der Lehrer uns mitteilte. Die ersten zwei Stunden verbrachten wir mit unseren Klassenkameraden in unserer Klasse. Anschließend hatten wir Tanzunterricht. Dort werde ich meinen Engel endlich wieder sehen. Ich vermisste sie sehr. Auch wenn sie mich darum bat, Abstand zu halten, wollte ich in ihrer Nähe sein. In wenigen Tagen werden die ersten Alpha anreisen und ich muss mich auf die Kämpfe vorbereiten. Luca ist gestern neben unserem Territorium eingezogen. Er und sein Rudel fühlten sich sehr wohl. Er trainierte oft mit mir und gab mir einige Tipps. 

Die Klingel riss mich aus meinen Gedanken. Ich sprang und folgte meinen Freunden in den Turnsaal. Einige Schüler saßen am Boden und unterhielten sich. Suchend glitt mein Blick über die Schülermenge und blieb bei meinem Engel hängen, der alleine in einer Ecke saß und aus dem Fenster blickte. Da sie Abstand wollte, setzte ich mich einige Meter von ihr entfernt mit meinen Freunden auf dem Boden. Rayan, der vor zwei Monate seinen achtzehnten Geburtstag feierte, schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. Er hatte seine Mate noch immer nicht gefunden. Außerdem vermisste er Amanda, die wie vom Erdboden verschwunden zu sein schien. Da betrat unsere Tanzlehrerin den Raum. Zu meiner Verwunderung folgte eine breit lächelnde Ilse ihr. 

„Liebe Schülerinnen und Schüler. Herzlich Willkommen zu eurem letzten Jahr an unserer Schule. Ich hoffe ihr hattet schöne Ferien.", begann Frau Schrinner. „Ich darf euch eure neue Tanzlehrerin Frau Fröhlich vorstellen. Da James und Kathrin den Tanzwettbewerb gewonnen hatten, darf sie nun bei uns auf der Schule Tanzunterricht geben.", erklärte Frau Schrinner. Frau Fröhlich sah freundlich in die Runde. Als unsere Blicke sich trafen funkelte sie mich böse an. Okay? „Ich freue mich darauf, euch unterrichten zu dürfen.", meinte sie freundlich. „Euer Abschlusstanz steht vor der Türe und ihr bekommt einen Partner zugeteilt, mit dem ihr gemeinsam einen Tanz einstudiert. Allein mit euren Partnern! Frau Fröhlich und ich unterstützen euch dabei nur ein wenig.", informierte uns Frau Schrinner. Ihr werdet in zwei Gruppen geteilt. Dort werdet ihr in den ersten paar Stunden die verschiedenen Tänze noch einmal einstudieren. Dann dürft ihr alleine proben. Die Säle stehen euch jeder Zeit zur Verfügung. Aber jetzt machen wir erst einmal die Einteilung. Ich nenne die ersten Paare und die folgen anschließend bitte Frau Fröhlich!", erklärte Frau Schrinner uns. 

Sie zog eine Liste aus ihrer Tasche und räusperte sich. „Conner und Sally, David und Emily, Rayan mit Susan. James mit Kathrin und Alex mit Franziska!", zählte Frau Schrinner auf. Mein Blick schoss zu meiner Tanzpartnerin, die erschrocken unsere Lehrerin anstarrte. „Halten Sie es wirklich für eine gute Idee James und Kathrin miteinander tanzen zu lassen?", hörte ich Ilse flüstern. „Tut mir leid. Aber die Beiden passen eben perfekt zusammen! Sie sollten ihre Differenzen vergessen und miteinander Tanzen. Mehr verlange ich nicht!", hielt Frau Schrinner bestimmt dagegen. Ilse warf meiner noch immer geschockten Partnerin einen mitfühlenden Blick zu. 

Ich folgte den anderen Schüler aus dem Saal. Ilse hielt uns die Türe für unseren Trainingssaal an. Erneut warf sie mir einen wütenden Blick zu. „Ich habe nicht gedacht, dass du zu so etwas fähig bist, James. Das hat mich wirklich enttäuscht.", zischte sie, ehe sie mich einfach stehen ließ. Ich wusste, dass Ilse über die Wette Bescheid weiß. Seufzend folgte ich ihr in den Saal. Dort forderte sie uns auf, eine Tanzstellung einzunehmen. Zögernd kam Kath auf mich zu. Sie legte ihre Hand in meine und platzierte ihre andere Hand auf meine Schulter. Unsicher legte ich meine rechte Hand auf ihre Hüfte. Die Musik erklang und wir begannen wie beim ersten Mal mit einem langsamen Walzer. Da Kath mich bat, Abstand zu halten versuchte ich jegliche Berührungen unserer Körper zu vermeiden. Auch Kath suchte keine Nähe zu mir und starrte stur auf meine Brust. „Es ist sehr wichtig, dass eure Körper eng aneinander geschmiegt sind. Läuft nicht von euren Partnern weg! Sehr gut! Rayan und Susan! Näher zusammen!", befahl Ilse. Sofort gehorchten die Beiden. Unsere Lehrerin ließ ihren prüfenden Blick über ihre Schüler gleiten. „James, Kathrin! Ihr auch!", befahl sie uns. 

Ich zögerte. Schließlich gab ich mir jedoch einen Ruck. Behutsam zog ich meine Mate näher an mich, sodass sich unsere Körper berührten. Kath hob leicht ihren Kopf und unsere Blicke trafen sich. Ihre wunderschönen Augen nahmen meine gefangen. Kath war das schönste Mädchen, dass mir je begegnet ist. Noch immer konnte ich nicht glauben, dass ich sie gehen lassen habe. Die Musik war zu endete und Kathrin wich von mir zurück. „Sehr gut!", lobte Ilse die Schüler und riss mich aus meinen Gedanken. „Das wars für heute erst ein Mal. Wir sehen uns morgen!", rief Ilse. Die Schüler strömten aus dem Raum. Kath schnappte sich ihre Sachen und eilte aus dem Raum. Auch wenn ich ihr gerne nachgelaufen wäre, blieb ich wie versteinert stehen. In Moment wäre sie sicherer, wenn ich mich von ihr fern hielt. Ich würde sie bloß zur Zielscheibe machen. Aber sobald der Kampf um den Alphaposten vorbei ist, werde ich um sie kämpfen.