Kapitel 18

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Tim Pov

„Tim, kannst du kurz kommen?", fragte Blue und sofort ging ich mit meinem Tablett zu ihr.

„Was ist denn los?", fragte ich sie.
„Wollen wir heute Abend mal ins Wrack gehen? Nur zu zwei?", fragte sie.

„Gerne", lächelnd setzte ich mich neben sie ins Boot und aß mein Abendessen mit ihr fertig.

„Beeil dich!", rief Blue und sprang lachend ins Wasser.
„Ich komme!", rief ich und stürzte mich auf Blue.
Wir verwandelten uns und schwammen ins Wrack, was für mich sehr mühsam war, schließlich war ich ein Clownfisch und sie ein Delfin. Der Drang, mich in einen Hai zu verwandeln, wurde immer größer. Fast unaufhaltsam, doch ich schaffte es, mich nicht zu verwandeln.

„Was willst du als erstes machen?", fragte ich und zog mir eine Badehose an, während Blue, schon in Menschengestalt und Bademantel, ihre Augen geschlossen hatte.

„Wie wäre es mit... einfach rumliegen und reden?", fragte Blue und öffnete ihre Augen wieder.

„Gute Idee!"

Wir breiteten mehrere Isomatten aus, holten uns Decken und Kissen und legten uns nebeneinander darauf.

„Ich... ich habe gehört, dass es... na ja, bei dir zuhause nicht gerade gut läuft", fing Blue unsicher an. Vielleicht erwartete sie, dass ich ausrastete und sie wütend fragte, woher sie das wusste, doch das war mir eigentlich egal. Sie wusste es und das konnte man nicht ändern.
Ich seufzte. „Ja, du hast Recht."

Verwundert schaute sie mich an. „Du bist nicht wütend?"

„Nein. Ich... meine Mom hat meinen Dad und mich verlassen, als ich noch klein war, weil sie einen neuen gefunden hatte. Sie hat uns einfach im Stich gelassen. Am Anfang hatten Dad und ich noch eine gute Beziehung, aber dann hat er auch eine neue bekommen. Sie haben geheiratet und bla bla bla. Dadurch musste er mehr arbeiten, weil meine Stiefmutter total viel Geld ausgegeben hat. Wir hatten eigentlich genug Geld, um normal zu leben, aber meine Stiefmutter wollte unbedingt ein Luxusleben. Deswegen arbeitet mein Dad jetzt viel und hat keine zeit mehr für mich. Meine Stiefmutter behandelt mich wie Dreck und sie war dann auch die, die mich auf diese Schule geschickt hat. Ich hatte eine Person, mit der ich total gut klar kam. Sozusagen mein bester Freund. Mein Butler, aber er hat kein Handy, deswegen kann ich ihm nicht schreiben und ihn auch nicht anrufen", gab ich zu. Es tat gut, mal alles rauszulassen.

Blue nahm meine Hand und drückte sie ganz fest. „Deine Mom hätte dich bestimmt mitgenommen. Vielleicht wollte sie dich ja mitnehmen, nur dein Dad wollte es nicht. Ich bin mir sicher, deine Mom liebt dich", meinte Blue und rückte ein Stück näher an mich heran.
„Danke", flüsterte ich.

„Weißt du was?", fragte Blue.
„Hm?"

„Ich helfe dir, deinen Butler zu finden", bot Blue an.
„Das ist echt lieb gemeint, aber wie..."
„Vertrau mir einfach. Ich finde schon einen Weg", meinte sie lächelnd und rückte ganz nah an mich heran.
Ab diesem Moment verstand ich, was Vertrauen und Liebe war. Ich liebte nicht Shari, sondern Blue. Wen ich wirklich in meinem Leben brauchte, war Blue und niemand anderes.

„Ich... ich liebe dich", flüsterte ich in ihr Ohr.
Sie wurde rot, aber lächelte. „Ich dich auch"

Wir schauten uns lange in die Augen, bis wir mit unseren Gesichtern immer näher kamen und unsere Lippen sich berührten.
Den Rest der Nacht lagen wir einfach auf unseren Matten und umarmten uns.

Moin Leute, 

es ist zwar spät, aber das Kapitel ist trotzdem da! 

Grüße gehen raus! 

Seawalkers - Zweite ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt