Kapitel 2 : ein neuer Tag

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Nickis Sicht :


Nachdem ich und Eddie uns noch eine Weile über dies und jenes unterhalten haben, sind wir beide endlich eingeschlafen und werden vom klingeln meines Handy Weckers unsanft geweckt.

Wie kann es sein das schon wieder Sieben Uhr morgens ist, denke ich genervt und setze mich an den Rand des Bettes.
Heute ist der erste Schultag an unserer neuen Schule. Lange haben wir uns überlegt, ob es Sinn macht sich hier an der Schule einzuschreiben, und sind zum Schluss gekommen, dass wir so ein normales Leben wie möglich führen sollten. Und dazu gehört eben ein Abschluss.

Wir beide können dank Dr. Owens, der sehr viel Einfluss hat, mitten im letzten Jahr einsteigen. Nicht das ich mich darüber freue, aber ich denke Eddie und mir wird es guttun, neue Menschen kennen zu lernen.

Ich stehe also auf und gehe ins Badezimmer um mich frisch zu machen. Ich blicke in den Spiegel und betrachte die kleine Narbe an meiner Stirn. Eine kleine Erinnerung an meinen Kampf mit Billy. Ich glaube nicht, dass sie irgendjemanden auffällt, aber mir springt sie jedes Mal ins Auge und lässt mich erschaudern.

Ich kämme meine blonden Haare und lächle leicht als ich einen verschlafenen Eddie hinter mir sehe. ,,Morgen Babe" sagt er mit seiner rauen morgen Stimme und küsst kurz meinen Scheitel.

Eddie hat deutlich mehr sichtbare Wunden davongetragen. Er hat eine Narbe ein paar Zentimeter unter seiner Rippe von einer Schussverletzung. Eine Narbe mitten auf seinem Brustkorb von einem Pfahl den ihn fast getötet hätte und eine kleine Narbe oberhalb seiner Augenbraue.

Ich schätze er hat meinen Blick bemerkt, denn schnell zieht er sich das Hellfire Shirt über, das ich so an ihm liebe. „du weisst ich liebe dieses Shirt, aber vielleicht solltest du am ersten Tag in der neuen Schule nicht genau das tragen" merke ich vorsichtig an und scheine einen Nerv getroffen zu haben.

,,Ou, ja du hast wohl recht" sagt er geknickt und zieht ein schlichtes Schwarzes Shirt an.

Ich habe das Gefühl das Eddie, ein Riesen Teil seiner selbst in Hawkins gelassen hat. So als ob er hier, nicht wirklich er selbst sein kann. Und das bricht mir das Herz.

Sobald wir zu dieser Tür und raus in die Welt gehen, sind wir nicht mehr Eddie und Nicki, nein wir sind Joseph und Nathalia.

Und auch wenn es nur Namen sind, ist es verdammt hart.

Nachdem wir uns beide zurecht gemacht haben, sitzen wir einfach eine Weile am kleinen Küchentisch und halten uns an den Händen und versuchen kraft für den heutigen Tag zu sammeln. ,,Wir kriegen das hin" sage ich nach einer Weile und streiche über seinen Handrücken.

,,Ja, ich meine Joseph kriegt das bestimmt hin, aber Eddie..ich weiss nicht" versucht er zu scherzen, doch ich weiss in diesem Satz steckt sehr viel Wahrheit.

,,hey, du machst das schon, wir machen das schon" beruhige ich ihn und küsse ihn sanft.

Ich packe die restlichen Sachen noch zusammen und schultere meine Tasche.

Los gehts.

Eddies Sicht:

Ich werfe noch einen letzten Blick in den Spiegel der im Eingang unserer kleinen Wohnung hängt und richte mein Shirt.

Wer auch immer mich da im Spiegel ansieht, hat nicht mehr viel mit mir zu tun. Das Einzige das noch an mein früheres Ich erinnert sind meine Tattoos, und meine Narben. Ich habe mich immer wohl gefühlt in meiner Haut. Meine Haare gaben mir Sicherheit und mein Hellfire Shirt war wie meine Marke. Doch jetzt, ist alles weg.

Das einzig Gute an dieser Sache ist Nicki. Sie ist mein Fels in der Brandung und ich bin unglaublich froh, dass sie hier ist. Obwohl sie eigentlich von uns beiden die ist, die immer alles schwarz sieht, hat sie in den letzten Tagen das Positive denken für mich übernommen, und dafür bin ich ihr dankbar. Sie bringt mich zum Lächeln, wenn mir nicht danach ist und weiss immer genau was zu tun ist.

Das ich sie gut leiden kann, wusste ich in dem Moment als ich sie das erste Mal beim Cheerleader Training sah.

Sie wirkte irgendwie verloren, und unsicher, bis sie anfing zu tanzen. Alle haben immer nur von Chrissy geschwärmt aber ich, ich fand Nicki um Längen besser. Nicht das ich mich viel mit dieser Welt befasste, aber sie war immer ein Blick wert.

Das ich sie wirklich mag, wusste ich als sie mit Dustin und den anderen bei mir in der Hütte auftauchte um mir zu helfen.

Und dass ich sie liebe, das wusste ich in dem Moment als sie mich das erste Mal küsste. Da wusste ich es und habe seitdem nie daran gezweifelt.

,,wir sollten gehen" sagt sie und öffnet die Tür.

Ich nicke leicht und nehme ihre Hand. Dann mal los. Ein neuer Schultag, an einer neuen Schule, in einer fremden Stadt.

Wenn das mal gutgeht.

Die Geschichte von Eddie dem Freak: ein Neues KapitelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt