Kapitel 6 : Dr. Owens

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Nickis Sicht


Zwei Stunden sind vergangen seit Eddie mich angegriffen hat und ich sitze immer noch im Badezimmer.

Weinend hat er mir versichert, dass er wieder er selbst ist, doch mein Körper liess es einfach nicht zu, das Badezimmer zu verlassen. Bis jetzt.

Ich öffne vorsichtig die Tür und entdecke Eddie der auf dem Boden sitzt und auf seine Hände starrt. ,,Hey" flüstere ich und setze mich ihm gegenüber. ,,Hey" sagt er leise und weicht meinem Blick aus.

,,Dr. Owens ist auf dem Weg hier her, ich habe ihm alles erzählt" sage ich und reibe mir über die Arme. ,,Das ist gut, bis er hier ist, kann ich in ein Hotel oder so..wenn du willst" schlägt er vor und wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

Ich schüttle den Kopf und nehme seine Hand. ,,Nein, wir stehen das gemeinsam durch" sage ich und meine es auch so.

Ja, Eddie hat mir Angst gemacht, aber ich weiss das, dass nicht er war. Eddie würde mir nie weh tun, niemals!

,,Kannst du dich, an irgendwas erinnern?" will ich wissen und streiche über seinen Handrücken. Er atmet tief ein und blickt starr auf meine Hand. ,,Es war wie ein Film, es hat sich so echt angefühlt." sagt er unsicher. ,,Was hat sich echt angefühlt?"

,,Du hast mir ein Messer in die Brust gerammt, ich habe es gefühlt, es war soo echt"

Mir stockt der Atem. Ich würde ihm doch nie so etwas antun. Niemals! und doch hatte er in dem Moment genauso Angst vor mir wie ich anschliessend vor ihm.

Ich schrecke zurück als es an der Tür klopft. Dr. Owens kann es unmöglich schon sein. Vorsichtig öffne ich die Tür und staune nicht schlecht als zwei Männer in Anzügen vor mir stehen. ,,Sind sie Nicole Miller?" fragt der grössere der beiden.

Ich nicke leicht und lasse die beiden Herren eintreten. Beide Männer sehen sich in unserer Wohnung um und setze sich anschliessend an den Tisch. ,,Dr. Owens schickt uns, wir sollen nach Ihnen und Mister Munson sehen"

Erneut nicke ich nur und blicke zu Eddie der die beiden misstrauisch beäugt. Ich weiss nicht was ich davon halten soll, aber es beruhigt mich das ich nicht völlig allein sein muss mit Eddie solange wir nicht wissen was los ist.

Einer der beiden Herren kramt in seiner Tasche und holt einen Notizblock und ein paar Formulare hervor und legt sie auf den Tisch.

,,Mister Munson, wären sie so freundlich dieses Formular auszufüllen und uns einige Fragen zu beantworten?"

Fast schon widerwillig setzt sich Eddie an den Tisch und fängt an die gefühlt tausend Fragen auszufüllen und alles unter strenger Beobachtung dieser zwei Herren.

Einer hat blonde Haare und der andere braun, graue. Ich schätze die beiden So gegen die 50 Jahre alt und lasse die beiden nicht aus den Augen während sie Eddie mit Fragen löchern.

,,und was sind das für Formulare?" frage ich dazwischen, neugierig und angespannt.

,,Wir müssen herausfinden, was genau passiert ist, und wenn Dr. Owens hier ist, werden verschiedene Tests durchgeführt" antwortet er kalt.

Bei dem Gedanken wird mir schlecht. An ihm werden Tests durchgeführt wie an einer Laborratte. Doch ich weiss das Dr. Owens alles versuchen wird, um Eddie zu helfen.

Ich schreie laut auf, als sie Eddie eine lange Nadel in den Arm stecken und eine grünliche Substanz in seine Vene spritzen. ,,Was tun sie da?!" schreie ich und versuche den blonden Kerl von ihm wegzuziehen.

,,Wir müssen sicher sein das er nichts tun kann, bis Dr. Owens hier ist"
Tränen strömen meine Wangen hinunter und ich schlinge meine Arme um Eddie welcher langsam zusammen sackt. ,,ich bin hier, ich bin hier Eddie" flüstere ich und streiche durch seine Haare.

Verzweifelt blicke ich die beiden Herren an, flehend mir zu helfen ihn auf das Sofa zu legen und setze mich vor das Sofa um seine Hand zu halten.

Stunden vergehen in denen ich nur da sitze, seine Hand halte und an meine Freunde in Hawkins denke.

Ich weiss nicht wie ich in dieser Position einschlafen konnte, aber es ist draussen bereits dunkel als ich von einer mir bekannten Stimme geweckt werde.

Dr. Owens kniet neben mir und blickt mich mitleidig an und hilft mir beim Aufstehen. Sofort erzähle ich ihm alles und zeige weinend auf den immer noch bewusstlosen Eddie.

,,Mach dir keine Sorgen, ich gehe die Formulare durch und dann werden wir Eddie an ein EEG anschliessen..um seine Hirnströme zu Messen um herauszufinden, wieso er diese Episoden hat" erklärt Dr. Owens selbstsicher und holt eine kleine spritze aus seinem Koffer.

,,Damit wird er jetzt langsam aufwachen" versichert er mir und spritz ihm die durchsichtige Flüssigkeit in den Arm.

,,Denken sie, das er wieder normal wird? ich meine kann Vecna, sein Vater, ihm etwas antun?" frage ich unsicher ob ich die Antwort überhaupt hören will.
Er legt seine Hand auf meine und lächelt leicht. ,,Wir kriegen das hin, egal was passiert"

Ich hoffe das er recht hat. Ich hoffe es so sehr. Eddie hat in seinem Leben schon so viel durch gemacht und ich wünschte er könnte endlich frei und glücklich sein.

Aber mein Gefühl sagt mir das es noch ein langer weg ist, bis Eddie endlich wieder glücklich sein kann, und das macht mir grosse Angst

Die Geschichte von Eddie dem Freak: ein Neues KapitelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt