ғᴏʀᴇsʜᴀᴅᴏᴡ || JAYWON

❀{ᴋᴘᴛ. 04}❀

Am Abend war ich wieder alleine. Ich genoss die Stille, die den Raum erfüllte. Ich schloss meine Augen, doch ein Klingeln meines Handys ließ mich kurz zusammenzucken. Es war eine Benachrichtigung von Instagram. Ich öffnete die App und sah sichtlich mehrere neue Likes auf meinem neuen Post, auch einen von einem _par.k.jay. Jay! Er hat mein Instagram-Profil gefunden. Oh Gott! Geschockt und panisch löschte ich ein paar Posts, die mir unangenehm waren, merkte aber schnell, dass es nichts brachte, da er sie schon längst gesehen hatte. Ich ging auf die Nachrichten und sah, dass Jay mir geschrieben hatte...

Jay
Dienstag 17:04
Hey, geht's dir besser?

Heute 18:24
Pass nächstes Mal besser auf ;)

Er hatte mir schon gestern geschrieben, jetzt denkt er sicher, dass ich ihn ignoriere! Ich entschied mich dazu, ihm zu antworten, aber was sollte ich schreiben?

Heute 21:09
Hey, sorry, dass ich erst jetzt antworte :/
Danke, dass du mir immer hilfst.
Kann ich mich irgendwie revanchieren?

Aufgeregt schmiss ich fast mein Handy weg. Jetzt muss ich nur warten, bis er antwortet. Ok, ich muss mich ablenken. Vielleicht lese ich etwas. Nach mehreren Versuchen, eine Seite zu lesen, scheiterte ich schon bei der ersten Zeile, da ich mich nicht konzentrieren konnte.

Bevor ich schlafen ging, schrieb er mir noch, dass ich einen Tag mit ihm in der Stadt verbringen soll. Ich war ziemlich erstaunt über seine Bitte, aber auf irgendeine Weise freute ich mich schon auf das Treffen.

Nächster Tag...
Heute machte meine Klasse einen Ausflug, und da ich ohne Sunoo wirklich alleine war, würde das nur halb so schön werden. Zudem musste ich normale Kleidung anziehen. Ich fühle mich nur in der Schuluniform wohl, da sich dann niemand über meinen Stil lustig machen kann. Ich griff einfach in meinen Schrank und versuchte, meine Basics rauszusuchen, die mich nicht zu auffällig aussehen ließen.

Auf dem Weg zur Schule traf ich schon auf Sunoo, da wir zusammen mit der Bahn fahren. "Wie soll ich das ohne dich überleben? Ich werde so alleine im Museum sein", heulte ich meinen besten Freund direkt an. "Du schaffst das schon. Wenn was ist, kannst du mir ja schreiben." Er versuchte mich irgendwie aufzuheitern, was aber nicht viel brachte.

Angekommen, verabschiedete ich mich von dem Blondschopf und lief zu meinem Klassenraum. Kurz darauf kam unser Lehrer und erklärte uns den Ablauf des Tages. Als wir in den Bus stiegen, nahm ich direkt einen Platz, etwas weiter weg von den anderen. Ich steckte gerade meine Kopfhörer rein, als sich jemand neben mich setzte. Verwundert schaute ich zur Seite und stellte schnell fest, dass es Jay war. "Ich hoffe, es ist okay für dich, wenn ich dir Gesellschaft leiste." Er lächelte mich genauso wie gestern an, was mich wieder in eine Trance versetzte. Schnell befreite ich mich aus meiner Starre. "Klar, wieso nicht? Aber was ist mit Heeseung?"
"Er ist heute krank."
Ich nickte nur und machte meine Kopfhörer wieder rein. Endlich fuhren wir los. Jay nahm ungefragt einfach einen meiner Kopfhörer und hörte mit.

"Ey!" Mir war es etwas unangenehm. Was, wenn ihm meine Musik nicht gefällt?
"Ist das 'Rock with You' von Seventeen?" fragte mich der Schwarzhaarige.
"J-ja", antwortete ich relativ leise.
"Cool, ich mag Seventeen auch."
Er lehnte sich zurück und hörte weiter zu. Ich lehnte mich ebenfalls zurück und versuchte mir nichts anmerken zu lassen, obwohl mich die Situation überforderte.

Als wir ankamen, sollten wir uns in Partner aufteilen. Da Jay mich nicht mehr alleine ließ, war klar, dass wir das Museum zusammen erkunden würden. Man sah viele Bilder und Skulpturen. Unsere Aufgabe war es, die Namen der Künstler aufzuschreiben, deren Werke uns interessierten. Man merkte, dass Jay keine Lust hatte, aber er machte für mich trotzdem so gut es ging mit. Wir gingen noch in den Shop, wo Jay mir ein kleines Kuscheltier kaufte. "Als kleines Geschenk dafür, dass du trotz meiner Unmotiviertheit mit mir alles durchmachst." Mir wurde ganz warm im Gesicht, was er natürlich sah, und er lächelte mich noch mehr an.

Der Tag hat wirklich Spaß gemacht mit ihm. Ich habe mehr über ihn erfahren, was meine Gefühle für ihn nur verstärkte. Genauso hat er auch ein paar Dinge über mich erfahren, die ich sonst nicht so leicht preisgebe. Wir haben viel gelacht. Trotzdem fühlte ich mehr für ihn als nur Freundschaft. Ich sollte dieses Gefühl schleunigst loswerden.

Als unser Bus zurückkam, setzten wir uns erschöpft von dem ganzen Laufen auf die Sitze. Ich konnte kaum noch meine Augen offen halten.
"Möchtest du etwas schlafen? Du darfst gerne deinen Kopf auf meine Schulter legen."
Ich konnte nur noch mit einem "Mhm... da-danke" antworten und schon war ich eingeschlafen.

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