ғᴏʀᴇsʜᴀᴅᴏᴡ || JAYWON

❀[ᴋᴘᴛ. 01]❀

𝐏𝐀𝐑𝐊 𝐉𝐎𝐍𝐆 𝐒𝐄𝐎𝐍𝐆...

Verschwitzt wachte ich auf, kurz vor einem Heulkrampf. Wieder träumte ich von diesem Unfall. Ich versuchte mich zu beruhigen, um niemanden aus meiner Familie aufzuwecken. Ich sollte schleunigst wieder schlafen, da ich am Morgen zur Schule musste. Somit legte ich meinen müden Körper wieder hin und versuchte einzuschlafen.

Wieder wurde ich wach, nur diesmal von meiner Mutter. "Jay! Steh auf!" Ich stöhnte genervt, schmiss kurz die Decke über meinen Kopf, entschied mich aber dann doch, mich hinzusetzen. "Ist gut, Mom! Bin ja schon wach." Mein Blick schweifte kurz auf die Uhr. Natürlich hatte ich noch genug Zeit; meine Mutter übertreibt einfach nur wieder. Ich wuschelte mir kurz durch die Haare, schmiss meine Beine aus dem Bett und bewegte mich auf meinen Kleiderschrank zu.

Ich nahm mir einen schlichten dunkelgrünen Pullover und eine schwarze Jeans. Schnappte noch kurz nach meinem Handy und bewegte mich ins Bad. Schaltete meine Playlist an und stieg in die Dusche. Das warme Wasser lief über meinen Körper und ließ mich entspannen. Meine Gedanken schweiften wieder zu diesem Traum. Kurz überkam mich eine Gänsehaut; es fühlte sich im Traum an, als hätte ich es selbst erlebt. Was aber für mich keinen Sinn ergab, da ich ja noch lebte. Zudem kannte ich auch keinen Sunghoon, der mich in meinen Gedanken verfolgte, oder seinen Freund Jake.

Fertig gemacht, begab ich mich auf den Weg zur Bahn. Sie fuhr mich in die Innenstadt von Seoul. Zehn Minuten lang ging ich noch zur Schule. Angekommen, bewegte ich mich direkt zu meiner Klasse. Da wir ein neues Schuljahr haben, wurden die Klassen komischerweise erneut gemischt. Ich habe seitdem, dass ich hier lebe, sowieso das koreanische System noch nie verstanden.

Endlich fand ich meinen Klassenraum, setzte mich auf einen zufälligen Platz in der zweiten Reihe, schaute mich um und versuchte herauszufinden, ob ich jemanden kannte. Ich sah, wie Heeseung den Raum betrat und sich verwirrt umschaute. Als er mich entdeckte, lief er direkt auf mich zu. Erleichtert setzte er sich neben mich. "Wenigstens hatten wir dieses Jahr Glück." Ich stimmte meinem besten Freund zu und begrüßte ihn mit einem Handschlag. "Naja, bei der Mädchenauswahl wohl dann doch nicht", scherzte er. Ich versuchte mitzulachen, da ich mich sowieso nicht für Mädchen interessiere, war es schwer mitzureden.

Der Gong riss uns aus unserem Gespräch, und der Lehrer kam herein. "So, mein Name ist Herr Jeong. Bitte stellt euch vor. Wir fangen hier vorne an und gehen Reihe für Reihe durch." Ich hörte schon genervte Geräusche hinter mir. Die erste fing an, und so ging es die ganze Zeit. Ein Junge fiel mir direkt auf; er hatte knallrote Haare, was etwas untypisch in der Gesellschaft war. Viele guckten ihn auch komisch an, als er an der Reihe war. "Mein Name ist Jungwon." Er war nicht wirklich laut, konnte ihn trotzdem gerade so verstehen.

Nach einer Weile war auch ich dran. Unmotiviert stand ich von meinem Stuhl auf. "Mein Name ist Jay", verwirrte Blicke lagen auf mir. "Auf meiner Liste steht aber kein Jay", sagte der Lehrer irritiert. "Mein koreanischer Name ist Jongseong", erwiderte ich genervt und setzte mich hin. Die letzte Person war jetzt auch dran gewesen, somit fingen wir mit dem Unterricht an.

Endlich hatten wir Pause. Als ich gerade aufstehen wollte, kam ein Mädchen zu mir. "Mein Name ist Jiyoung, ich finde dich ganz sympathisch, darf ich deine Nummer haben?" Nicht schon wieder, wirklich, diese Mädchen gehen mir auf die Nerven, vor allem, wenn hinter ihr noch der ganze Freundeskreis stand. "Nein, sorry, aber der Typ neben mir ist noch zu haben." Ich klopfte auf Heeseungs Schulter und verließ dann den Klassenraum. Auf dem Flur rannten ein paar Kinder rum, ein paar Gruppen von Schülern standen in jeder Ecke und unterhielten sich. Doch einer fiel mir sofort auf, der Rothaarige aus meiner Klasse.

Er war gerade an seinem Spind, holte die Bücher für die nächste Stunde raus. Ich war neugierig, wieso er sich die Haare so gefärbt hatte, also beschloss ich einfach mal zu ihm zu gehen. Er bemerkte mich wohl; er schaute etwas eingeschüchtert zu mir, schloss seinen Spind und versuchte wegzugehen. "Hey, warte! Ich wollte dich etwas fragen."